Jedes Jahr ploppt Anfang Februar in meinem elektronischen Kalender die Erinnerung an die obligatorische Einkommensteuererklärung auf.
Und es könnte so einfach sein: nachdem ich die Lohnsteuerkarte vom Arbeitgeber zurückerhalten habe und alle Belege von den Fondsgesellschaften zur Riester-Rente eingetrudelt sind, könnte ich mich an das Steuerprogramm setzen und die jährliche Pflichtübung umgehend in die Wege leiten.
Doch der Konjunktiv weist schon darauf hin: ich könnte es tun, mache es aber nicht. Denn mir fallen tausend Dinge ein, um die Erklärung aufzuschieben. Belege fehlen noch, Zeit fehlt noch, Lust fehlt noch. Und außerdem ist ja noch ausreichend Zeit, um die Formulare beim Finanzamt einzureichen.
Plötzlich zeigt der Kalender an, dass sich der Mai dem Ende neigt und der Abgabetermin 31.05. nicht mehr fern ist. In Sachen ESt habe ich seit Wochen Monaten wenig so gut wie nichts getan und verfalle in hektische Betriebsamkeit. Plötzlich bemerke ich, dass einige Belege fehlen und einige Bestätigungen offen sind.
Außerdem habe ich nicht nur die klassische Steuererklärung eines Angestellten mit Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit zu bewältigen. Denn sowohl Anne mit ihren Gretels Werke (Blog) und ihrem DaWanda-Shop als auch ich mit meinem Blog erklären Einkünfte als Kleinunternehmer, die entsprechend steuerlich zu berücksichtigen sind.
Somit wird das hiesige Finanzamt jedes Jahr auf´s Neue um zeitlichen Aufschub gebeten – und meinem Antrag stattgegeben. Zwei weitere Monate habe ich Zeit, die unzähligen Formulare auszufüllen. Dank der Steuersoftware von WISO lassen sich die Daten aus dem Vorjahr übernehmen bzw. anpassen, so dass sich die Investition in den elektronischen Helfer mehr als rechnet.
Und dann ist es endlich soweit: an einem Mittwoch Abend Mitte Juli kurz vor Mitternacht waren die letzten Daten erfasst und die Einkommensteuererklärung so gut wie fertig. Allerdings nur so gut wie. Denn plötzlich ist das das Programm abgestürzt. Als erfahrener Computer-Nutzer habe ich seit Beginn der Arbeit an den Steuern natürlich nicht abgespeichert und kann wieder von vorn beginnen.
Doch weil ich gerade so gut im “flow” bin, habe ich mich von diesem Rückschlag nicht entmutigen lassen und habe tapfer den ganzen Papierkram erneut am Rechner erfasst. Kurz nach Mitternacht hatte ich meinen faux pax ausgebügelt und konnte mich über die endlich erledigte Arbeit freuen.
Doch die Freude über das erfolgreiche Bewältigen der lästigen Aufgabe wurde schnell von der prognostizierten Steuernachzahlung überlagert. Das Finanzamt darf sich also über einen saftigen Nachschlag aus meiner Geldbörse freuen – und ich über ein halbes Jahr Ruhe, ehe die nächste Einkommensteuererklärung auf dem Programm steht.
20. Juli 2013 um 15:48
Ja, das kommt mir sehr bekannt vor. Ich musste auch schon mal um Aufschub beim Finanzamt bitten. 😉 Ich mache unsere Steuererklärung ebenfalls mit dem Wiso Steuersparbuch, die Software ist ja recht einfach zu bedienen.
Ich hoffe, die Nachzahlung ist nicht allzu saftig ausgefallen?! Sonst dürft ihr, so wie wir noch Einkommensteuer vorauszahlen. Wenn es ums Geld geht, sind die fix. 🙁
Liebe Grüße
Susi