Ich trinke für mein Leben gern Kaffee. Seitdem ich einen Kaffeevollautomaten besitze, ist meine Lust auf Kaffee und der tägliche Verbrauch sogar stetig gestiegen.
Morgens ein, zwei Tassen Espresso zum Start in den Tag, vormittags zwei Tassen zum Genießen und nachmittags gern einen Caffee Latte. Doch seit einem halben Jahr ärgert mich etwas kolossal, das meinen Kaffeegenuss trübt.
Es begann an einem Sonntag im November 2011. Meine Eltern waren zu Besuch und nach dem Mittagessen wollte ich meinen Gästen einen starken Muntermacher als Abschluss präsentieren. Der Behälter für die ganzen Kaffeebohnen war leer und ich sorgte mit einer 1.000 Gramm-Tüte Melitta LaCrema für Nachschub.
Die Maschine bedankte sich für die Nachfüllung zuerst mit einem zufriedenen Knirschen des Keramikmahlwerks, ehe das Mahlen in ein Knarzen und lautes Rattern überging. Plötzlich dreht sich das Mahlwerk nicht mehr und es kam zu einer Blockade. Was war passiert?
Fremdkörper im Keramikmahlwerk
Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Maschine auseinanderzubauen. Bei meiner DeLonghi gestaltet sich der Ausbau des Mahlwerks zum Glück recht einfach. Ein paar Schrauben müssen gelöst werden und schon kehrt das Keramikteil sein Innerstes nach außen.
Als ich alle Bauteile freigelegt und das Mahlwerk freigelegt hatte, entdeckte ich die Ursache für den Defekt. In der Tüte mit den ganzen Kaffeebohnen hatte sich ein kleines Stück Holz eingeschlichen. Der wenige Milimeter große Fremdkörper hatte sich im Mahlwerk verkantet und die Maschine zum Stoppen gebracht:
Nachdem das Mahlwerk von dem unerwünschten Gast befreit worden ist und der Vollautomat wieder zusammengebaut worden ist, konnte ich wieder ganz normal Kaffee zubereiten. Ich war sehr froh, dass der Fehler in Eigenregie behoben werden konnte, denn eine Woche ohne den schwarzen Muntermacher hätte ich nur schwer überstehen können. Denn ein Einsenden des Gerätes an den – übrigens hervorragenden – Kundenservice von DeLonghi hätte mindestens einige Werktage in Anspruch genommen.
Nach dieser negativen Erfahrung mit dem Kaffee von Melitta habe ich vor jedem Nachfüllen der Kaffeebohnen eine manuelle Prüfung der Bohnen vorgenommen, damit nicht erneut holzige Fremdkörper in das Mahlwerk gelangen – eine Tätigkeit, die alles andere als Spaß macht. Und meine Zufriedenheit hielt auch sechs Monate lang an.
Fremdkörper im Melitta-Kaffee kein Einzelfall
Dieses Mal war es ein Freitag Morgen Ende Juni 2012. Ich hatte gerade das Frühstück vorbereitet und wollte mir den zweiten Kaffee des Tages gönnen, als erneut das bekannte Knarzen und Knirschen meine Aufmerksamkeit geweckt hat.
Und der Ablauf war der Gleiche: die Kaffeebohnen konnten nicht mehr gemahlen werden, weil sich ein Fremdkörper in den vakuumverpackten Kaffee aus dem Hause Melitta eingenistet hatte. Also musste ich wiederum die Maschine auseinanderbauen und den Holzsplitter entfernen.
Zweimal ist dieser Vorgang inzwischen innerhalb von sechs Monaten passiert. Seit knapp acht Jahren bin ich ein großer Fan meines Kaffeevollautomaten und hatte bis zum vergangenen November niemals Probleme mit dem Mahlen von ganzen Kaffeebohnen.
Lag es daran, dass ich nach der negativen Erfahrung vom November des vergangenen Jahres eher selten Bohnen von Melitta verwendet habe? Oder hat der Kaffeeröster aus Ostwestfalen vor einem halben Jahr seine Produktionsprozesse geändert und lässt nun auch qualitative Mängel seiner Rohstoffe zu?
Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich werde diesen Blogbeitrag zum Anlass nehmen, bei Melitta in Minden nachzufragen. Vielleicht hat das Unternehmen eine Erklärung für die Probleme beim Mahlen und den holzigen Fremdkörper im Melitta LaCrema-Kaffee.
Melitta und Mail – ein perfektes Doppel
Aus diesem Grund habe ich den Kundenservice von Melitta unter verbraucherservice@melittakaffee.de per E-Mail kontaktiert und mein Problem geschildert. Innerhalb von einer Stunde (!) habe ich eine Antwort von einem Mitarbeiter des Qualitätsmanagements erhalten:
Wir haben Ihre E-Mail erhalten und bedauern sehr, dass Sie derartige Unannehmlichkeiten mit einem Produkt aus unserem Haus hatten.
Rohkaffee – als Naturprodukt – ist trotz aller Sorgfalt bei der Aufbereitung in den Ursprungsländern sowie auf dem langen Transportweg in die Herstellungsbetriebe nie völlig frei von Fremdkörpern. Deshalb ist in unserem Hause ein umfangreiches Reinigungssystem sowohl während der Annahme des Rohkaffees als auch beim gesamten Herstellungsprozess installiert. Der Produktionsablauf ist von der Anlieferung des Rohkaffees über den Röst- und Abpackvorgang hermetisch abgeriegelt und verhindert somit ein nachträgliches Eindringen von Fremdkörpern. Speziell die Bohnenware läuft vor dem Verpackungsprozess wiederholt über einen Entsteiner, der mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit alle noch im Kaffee befindlichen Fremdkörper automatisch aussortiert, wobei jedoch keine 100%ige Sicherheit besteht.
Ein Stein der in Farbe, Form und Gewicht einer Kaffeebohne stark ähnelt, kann hierbei leider alle Kontrollinstanzen ungehindert passieren. Das Auftreten ist jedoch außerordentlich selten, da eine derart exakte Übereinstimmung der optischen Merkmale Stein-Bohne nur sehr selten vorkommt.
In den Bedienanleitungen der meisten Kaffee – Vollautomaten wird auf dieses nicht zu 100% vermeidbare Risiko verwiesen. Darin wird gebeten, bei Fremdgeräuschen sofort die Maschine auszuschalten um Schäden zu vermeiden. Automatische Haftungsansprüche bestehen dabei nicht.
In nachweisbaren Fällen haften wir jedoch für auftretende Schäden. Dazu benötigen wir jedoch den Rechnungsbeleg der Reparatur sowie genaue Angaben zum Produkt selbst (Sorte, MHD und Chargennummer).
Bitte senden Sie uns die gewünschten Informationen auf dem Postweg zu. Für Ihre Mühe bereits vorab besten Dank.
Sehr geehrter Herr Höttemann, für diesen unangenehmen Vorfall möchten wir uns in aller Höflichkeit entschuldigen.
Das ist doch eine Aussage! Auch wenn Melitta jegliche Haftungsansprüche abwehrt, so ist die Antwort kundenorientiert und hilfreich.
Inzwischen siebe ich die Bohnen vor dem Einfüllen in den Vollautomaten grob durch, um das erneute Verstopfen mit Fremdkörpern zu vermeiden und habe seit mehr als einem Jahr keinen Stress mehr mit diesem Problem.
13. August 2013 um 09:44
Was es nicht alles gibt… Ich wäre ja nie auf die Idee gekommen, dass da wirklich Fremdkörper drin sein können, obwohl das ja bei einem Naturprodukt irgendwie auch logisch ist.
13. August 2013 um 12:03
Jo, ich zitiere:” … und habe seit mehr als einem Jahr keinen Stress mehr mit diesem Problem.”
Bedeutet das jetzt, dass du keine Fremdkörper gefunden hast oder dass du sie rechtzeitig entdeckt hast und wenn letzteres, wie viele hast du in etwa entdeckt?
18. August 2013 um 22:38
Ich habe seit dem Sieben keine Fremdkörper mehr entdeckt 🙂
8. März 2018 um 17:17
Genau das gleiche Problem hatte ich auch gerade. Ein Fremdkörper im Mahlwerk! Reparaturrechnung: 95 Euro. Kaffe: Melitta Bella Crema! Den Fremdkörper habe ich mit der reparierten Maschine zurückerhalten. Dann werde ich wohl mal Melitta schreiben und schauen was passiert!
9. März 2018 um 10:11
Viel Erfolg – gern freue ich mich über eine Rückmeldung!
14. Oktober 2018 um 12:51
Melitta hat mir 90 Euro erstattet, genau das was ich für die Reparatur bezahlt habe. Nachdem ich den Fremdkörper ( ein Stück Holz) , dir Rechnung und die Chargennummer des Beutels eingeschickt habe. Ausserdem kam ein Päckchen mit einem Entschuldigungsschreiben und ein Paket Kaffeebohnen. Perfekt!!! Das erste Antwortschreiben war vom Wortlaut her genau wie das, was du erhalten hast. Hat gar nicht so lange gedauert, etwa vier Wochen! Viele Grüße!!