Zombies sind blasse, blutrünstige und verblödete Kreaturen, die nicht nur einen blöden Gang haben, sondern vorzugsweise Gehirne und Eingeweide von Menschen fressen und ansonsten nur gruselige Grunzlaute von sich geben.
Das war mein Eindruck von Zombies, den ich nach drei Staffeln The Walking Dead, Zombieland, Shaun of the Dead, Dawn of the Dead sowie vielen anderen Filmen aus diesem Genre gewonnen und verinnerlicht habe. Doch seit Warm Bodies – Zombies mit Herz muss ich mein Urteil komplett revidieren. Und der Weg zu dieser Erkenntnis hat jede Menge Spaß gemacht.
Das fängt schon beim Titel des Streifens an. Warm Bodies suggeriert nicht zwangsläufig, dass es sich um einen apokalyptischen Film mit Untoten handelt. Und nach 98 Minuten Filmspaß mit Horror-Elementen erweist sich der Titel doch als Wahrheit.
Die Handlung des Horrordrams ist schnell erzählt: das postapokalyptische Amerika wird von Untoten beherrscht. Einer dieser Zombies mit Namen “R” (Nicholas Hoult) entdeckt nach einer schicksalhaften Begegnung seine menschlichen Gefühle wieder und verliebt sich in das Nicht-Zombie-Mädche Julie (Teresa Palmer).
Schon der Beginn des Films ist genial inszeniert und hat bei mir Erinnerungen an die Twilight – Trilogie geweckt. Wenn ein Teenager-Zombie tumb durch das verwüstete Nordamerika streift, wirkt das zuerst wenig ungewohnt. Doch wenn dann aus dem Off die zynischen Zombie-Gedanken des jungen Kerls zu hören sind (“Ich sollte an meiner Haltung arbeiten. Und müsste ich nicht mehr aus meinem Leben machen?”), dann sind die ersten Lacher nicht weit.
Und die menschlichen Züge des Dunkelhaarigen, der sich weder an seinen Namen, weder an seine Herkunft und auch nicht an seine Eltern erinnern kann, entwickeln sich im Verlauf der Geschichte stetig weiter. Mehr möchte ich zu der Handlung aber nicht verraten.
Auch nicht, ob es ein Happy End geben wird. Warm Bodies – Zombies mit Herz ist eine gelungene Mischung aus Zombie-Grusel mit einigen wenigen Schock-Momenten, eine Horror-Persiflage und auch ein bißchen Liebesfilm á laBella und Edward, in der vergleichsweise wenig Blut fließt und auch ganz, ganz selten menschliche Gehirne und Gedärme verspeist werden.
Zwar gibt es in dem Streifen insbesondere zur Mitte hin einige Länge. Und auch das für meinen Geschmack zu menschliche Verhalten der blassen Untoten entspricht nicht wirklich dem Zombie-Style. Doch das ändert nichts an dem positiven Gesamturteil.
Alles zusammen ergibt das einen kurzweiligen und selbstironischen Film für einen entspannten Abend auf der Couch, nach dessen Ende ich mir die einfach geniale Anfangssequenz direkt noch einmal angeschaut habe 🙂
1. September 2013 um 17:37
Danke für die tolle Review, ich kannte den Film zwar nicht aber was ich lese gefällt mir.