Die Bundesliga macht wegen des Doppelspieltages zur WM-Qualifikation eine Pause.
Das ist eine gute Gelegenheit, nach dem ersten Rückblick (siehe auch: Borussia Dortmund nach vier Spieltagen in der Saison 2013/2014) erneut auf den bisherigen Saisonverlauf des BVB zu blicken.
War das Fazit nach den ersten Wochen noch überragend ob der zahlreichen Siege, so fällt das Fazit nach dem achten Spieltag in der Bundesliga und zwei Runden in der Champions League zweischneidig aus.
Die Spiele des BVB
In der Liga gab es nach fünf Siegen in Serie (der Hamburger SV wurde im Westfalenstadion mit 6:2 demontiert) mit einem 1:1 in Nürnberg den ersten Dämpfer. Doch ein klares 5:0 gegen den SC Freiburg glättete die Wogen.
Doch dann kam das Gastspiel beim Angstgegner am Niederrhein, das an Absurdität nicht zu übertreffen war. Trotz drückender Überlegenheit und 25:5 Torschüssen stand am Ende die erste Niederlage der Bundesliga-Saison (0:2) und der Sturz auf Platz 2.
Im DFB-Pokal sind die Borussen allerdings im Soll. Das Gastspiel beim TSV 1860 war vom Ergebnis eine klare Sache. 2:0 stand es nach 120 Minuten. Dieser Sieg war schwer erkämpft, denn in der regulären Spielzeit gelang es dem BVB nicht, die zahlreichen Gelegenheiten in Tore umzumünzen.
Im Achtelfinale wartet Anfang Dezember mit dem Saarbrücken der einzig verbliebene Drittligist auf die Westfalen.
Die Champions League-Saison begann Mitte September durchwachsen. Beim unangenehm zu spielenden SSC Neapel gab es eine 1:2-Niederlage, die nicht nur keine Punkte gebracht, sondern Trainer Jürgen Klopp nach einem Ausraster gegen den vierten Offiziellen eine Sperre von zwei CL-Spielen eingebracht hat.
Die erste Heimbegegnung gegen einen alten Bekannten versöhnte jedoch für den Auftakt. Mit 3:0 wurden die Franzosen aus dem Westfalenstadion gefegt. Platz zwei nach einem Drittel der Gruppenphase ist die logische Folge vor den beiden herausfordernden Begegnungen gegen Arsenal London.
Die Spieler der Borussia
Jürgen Klopp hat erneut einen Spieler aus dem Hut gezaubert, den Laien und Experten nicht auf der Liste gehabt haben: Eric Durm. Der 19-jährige wurde vom Stürmer zum Außenverteidiger umfunktioniert und besetzt seitdem die Planstelle von Marcel Schmelzer, der verletzungsbedingt drei Wochen außer Gefecht gesetzt ist.
Auch Kevin Großkreutz konnte seinen Aufwärtstrend weiter bestätigen und brilliert in der Liga und europäisch auf der rechten Außenbahn. Diese enorme Leistungsexplosion ist auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen.
Das Fazit und der Ausblick
Dennoch gilt: trotz der Niederlage in Neapel und der unnötigen Pleite in Mönchengladbach ist der BVB unter dem Strich gut in das erste Saisonviertel gestartet. Wir erinnern uns: in der Vorsaison wurden zahlreiche Zähler in der Liga gegen Mannschaften aus der unteren Hälfte abgegeben. Dieses Manko scheint behoben worden zu sein.
Auf zwei Feldern machen mir die schwarz-gelben allerdings Sorgen. Zum einen ist da die Chancenverwertung. 25 Torschüsse in Gladbach und nicht ein zählbarer Erfolg sind ein Armutszeugnis. Da hilft es auch nicht, dass sich die Bayern in Leverkusen ähnlich überlegen und genauso uneffektiv präsentiert haben.
Apropos Bayern: es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass München und Dortmund – wie von vielen erwartet – die Bundesliga dominieren. Zwar kann Leverkusen noch annährend Schritt halten, doch die restlichen fünfzehn Teams sind nicht nur tabellarisch meilenweit von den beiden Fußball-Giganten entfernt.
Zum anderen machen mir die zahlreichen verletzten Spieler bei Borussia Sorgen. Neben Marcel Schmelzer, Sebastian Kehl, Ilkay Gündogan und Lukas Pisczek hat es jetzt auch Nuri Sahin, Sven Bender, Jonas Hofmann und Marco Reus erwischt. Der ehemals großzügig in der Breite bestückte Kader dünnt nach und nach aus.
Insbesondere auf der Doppel-Sechs ist akuter Notstand, der sich hoffentlich bis zum Heimspiel am kommenden Samstag entspannt haben wird. Denn anschließend steht das Topspiel in der Königsklasse auf dem Plan, ehe das Derby in Herne-West absolviert werden muss. Herausfordernde Aufgaben stehen dem BVB bevor.