Der Tag der Deutschen Einheit war für uns eine gute Gelegenheit, dem Ruhrgebiet einen Besuch abzustatten.
Vormittags ging es als erstes zum Holländischen Stoffmarkt nach Oberhausen, damit sich Anne mit Nachschub für Gretels Werke eindecken konnte.
Nach einem Zwischenstop beim legendären Bratwursthaus in Bochum ging es zum Deutschen Bergbau-Museum. Dieses Museum stand schon länger auf unserer Liste, schließlich fließt Bergmann-Blut in meinen Adern.
Sowohl mein Großvater mütterlicherseits (in Dortmund) als auch mein Opa väterlicherseits (in Recklinghausen) waren im Pott als Bergleute beschäftigt.
Parken und Eintritt beim Bergbau-Museum
Schon bei der Ankunft auf dem Parkplatz gibt es die erste Überraschung. Es stehen kostenlose Besucher-Parkplätze zur Verfügung, die von den Gästen während der Öffnungszeiten genutzt werden können. Nach dem Betreten des rötlichen Baus werden wir mit einem kräftigen “Glück auf” begrüßt. Der Museums-Angestellte erwidert damit meinen “Guten Tag”-Gruß und belehrt mich, dass man hier Glück auf sagt – und nichts anderes.
Auch bei der Frage meines Jüngsten nach den Toiletten stellt er seinen Humor unter Beweis und antwortete mit: “Den Gang hinunter und dann rechts; das ‘D’ steht für Deutsche und das ‘H’ für Holländer”.
Familien als Besucher des Bergbau-Museums werden sich über die Familienkarte als Eintrittskarte freuen, die den Gästen verbilligten Zugang gewährt.
Und noch besser: Die Familienkarte für 14 Euro gilt ausnahmsweise nicht nur für einen Besuch, sondern kann bis zum Jahresende weiterhin genutzt werden, weil derzeit im Deutschen Bergbau-Museum einige Umbaumaßnahmen durchgeführt werden:
Das Anschauungsbergwerk unter Tage
Der Aufzug in der Mitte des Gebäudes führt sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe.
Das Highlight ist zweifelsohne das Anschauungsbergwerk, das sich 17 Meter tief unter Erde befindet. Die Fahrstuhlfahrt wird mit den Ausführungen vom Museums-Mitarbeiter verkürzt, der die Gäste über den Rundgang unter Tage und als erstes über das sogenannte Mutterhölzchen informiert.
Apropos Mutterhölzchen: die Kinder können sich mit Wühlbert, der Wühlmaus, auf die Suche nach den versteckten Mutterhölzchen im Bergwerk machen und unterwegs elf Rätsel lösen. Am Ende ergeben elf Buchstaben das Lösungswort, mit dem Preise aus dem Museumsshop gewinnen werden können.
Der Rundgang durch die hell beleuchteten Gänge ist kurzweilig und abwechslungsreich. An wichtigen und interessanten Punkten wird das gesamte Feld des Bergbaus mit Informationen in deutscher – und auf Wunsch – englischer Sprache erklärt.
Die Besucher bekommen somit einen guten Eindruck von der Arbeit ganz früher, früher und in der heutigen Zeit im Bergwerk. Fachbegriffe wie Flöze, Strecken, Sprengungen, Kohleabbau und vieles mehr sind nach dem Rundgang keine böhmischen Dörfer mehr.
Der Rundgang dauert je nach individueller Verweildauer eine bis eineinhalb Stunden und ist für Groß und Klein unterhaltsam und lehrreich zugleich.
Das Anschauungsbergwerk über Tage
Nach der Fahrt unter Tage geht es über Tage – und zwar ganz hoch hinaus. “Glück auf, wer will runter ins Loch?”, wurden wir vom harten, aber herzlichen Grubenfahrer aus dem Aufzug verabschiedet.
Hoch auf dem Förderturm gibt es einen wunderbaren Blick über Bochum – und bei gutem Wetter noch weit darüber hinaus bis zum Dortmunder Westfalenstadion:
Nach diesem 360 Grad-Blick auf dem Turm ging es in den Museumsbereich, der mit zahlreichen Exponaten, zeitgenössischen Darstellungen in Lebensgröße und Dioramen begeistert.
Auch in diesem Bereich des Museums mit seinen zahlreichen Themen rund um Bergwerke, Bergbau, Mineralien, Stein- und Braunkohleabbau und vielem mehr lassen sich je nach Interesse mehrere Stunden verbringen.
Insbesondere die Sonderausstellungen sind – im positiven Sinn – echte Zeitfresser. Vom 20. September bis 27. Oktober läuft die Sonderausstellung ‘Zukunft leben – Die demografische Chance”, die sich mit den Chancen des des demografischen Wandels beschäftigt und sehenswert ist.
Nach knapp drei Stunden Stunden mit vielen Eindrücken und Erlebnissen war ein kurzweiliger Besuch im Bergbaumuseum beendet.
Foto-Impressionen aus dem Bergbau-Museum
Gern zeige ich meinen Tag im Museum in Bildern:
19. Oktober 2013 um 18:07
Das Anschauungsbergwerk ist gut, die Fahrt auf den Förderturm ist gut, das Museum ist gut, kaum was hinzuzufügen. Wie so oft, kann man sich auf Grund der reichlichen Ausstellungsstücke (außer vielleicht während des Umbaus) 1 Stunde dort aufhalten, aber locker auch 3 Stunden. Man muß das Mittelmaß finden.
Nebenbei, so frotzelig (spaßig) bin ich dort noch nie begrüßt worden.
LG
Michael
20. Oktober 2013 um 19:17
Ende der neunziger Jahre war ich in Essen (?) ebenfalls in einem Bergwerk mit Museum, ich komme nur nicht mehr auf den Namen.
Hast du eine Idee, welches Bergwerk das sein könnte?
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