Eins gleich vorab: ich bin noch nie auf Sylt gewesen und ich habe ergo auch noch niemals die legendäre Sansibar auf der norddeutschen Insel besucht.
Das einzige, was ich mit der Sansibar verbinde, ist das Sansibar-Kochbuch, das ich einstmals bei einem Thermomix-Abend kostenlos erhalten habe. Diesem Kochbuch habe ich das Rezept für die legendäre Currywurst-Soße zu verdanken, die ich gern zubereite und die einfach genial ist.
Anfang Dezember hatte ich die Gelegenheit, den Düsseldorfer Außenposten der Sansibar zu besuchen. Im neu gebauten Kö-Bogen residiert nicht nur das Kaufhaus Breuninger, sondern auch die Sansibar by Breuninger.
Reservierung und Bestellung in der Sansibar
Bekanntermaßen sind Plätze in der Sansibar sehr beliebt und begehrt. Schon einige Wochen vorher haben wir 16 Plätze reserviert und drei Menüs zur Auswahl zusammenstellen lassen. Neben einem Drei-Gänge-Fleisch-Menü gab es auch eine Fisch- und eine vegatarische Variation.
Bei der Zusammenstellung der drei Menüs zeigte sich der Service-Ansprechpartner wenig flexibel. Die Creme Brûllé anstelle des Kaiserschmarrn als Dessert? Nein, das sei nicht möglich. Der Gast nimmt es zur Kenntnis und wundert sich.
Die Sansibar by Breuninger als Location
Die Sansibar befindet sich in der ersten Etage des Kaufhauses Breuninger. Mit der Rolltreppe geht es in die erste Etage und von dort aus sind es nur wenige Schritte zum Restaurant.
Helles Holz dominiert den langgestreckten Restaurant-Bereich, der im Eingangsbereich von einer Bar flankiert wird. Neben Zweier- und Vierertischen gibt es mehrere lange Tischreihen, die auch größeren Gruppen Platz bieten. Wer einen Platz in Fensternähe ergattern kann, schaut auf das Steigenberger Park Hotel.
Unser Tisch war für Mittwoch Abend um 19 Uhr reserviert. Als wir die Plätze eingenommen hatten, war das Lokal restlos belegt – ohne Reservierung gab es also keine Möglichkeit, einen Platz zu ergattern.
Das Essen und Trinken in der Sansibar by Breuninger
Die Getränke-Auswahl ist für Freunde des gepflegten Bieres übersichtlich: neben Pils aus Meschede-Grevenstein von Famlie Veltins kann auch ein Alt aus der hiesigen Brauerei Schumacher gewählt werden. Es versteht sich von selbst, dass ich nicht das Pils, sondern die Hausbrauerei gewählt habe.
Jetzt zum Essen. Ich habe mich bei dem drei-gängigen Menü für die Variante mit Fleisch entschieden. Als erstes gab es die Vorspeise – Vitello tonnato:
Das Fleisch war leicht rosa gebraten und zart. Obwohl ich eigentlich keine Kapern mag, haben mich die Kapern bei diesem Gericht überzeugt, weil sie gut mit der hellen Soße und dem grünen Salat mit Kresse und Kirschtomaten harmoniert haben.
Als Hauptgang wurde – nach einer knappen Stunde Wartezeit – ein Original Wiener Schnitzel mit Kartoffelpürree und cremigen Möhrenscheibchen serviert:
Zwei große, flache Schnitzelstücke haben den Teller dominiert. Das Fleisch war zart und die Panade knusprig. Das Pürree war locker und nicht stückig, die Möhren in der cremigen Sauce leicht bissfest.
Während einige Gäste das zu trockene Fleisch kritisiert haben, war ich mit meinem Gericht zufrieden.
Zum Abschluss des Menüs wurde eine köstliche Creme Brûllée mit Mango-Kompott kredenzt:
Die Creme wurde in einem großen, flachen Teller aufgetragen und das gelbe Kompott mit Mango-Stückchen in einem separaten Gläschen bereitgestellt – für diejenigen, die der süßen Frucht nichts abgewinnen können und gern darauf verzichten.
Weitere Eindrücke zum Drumherum in der Sansibar an diesem Abend hatte ich bereits in einem separaten Beitrag geschildert: High Society in der Sansibar by Breuninger Düsseldorf.
Licht und Schatten in der Sansibar by Breuninger
Den Service und die Organisation in der Sansibar habe ich als teilweise unzureichend erlebt. Das mag der Eröffnungsphase geschuldet sein, in der die Prozesse und Verantwortlichkeiten noch nicht so eingespielt sind, wie es sein sollte. Diesen Mangel macht das Personal mit Engagement und Höflichkeit sowie Aufmerksamkeit wett.
Was allerdings nicht tolerabel ist, dass plötzlich auf der Toilette das Wasser abgestellt ist. So ist es mir an diesem Abend gegen halb neun passiert, als ich, die Hände eingeseift, plötzlich kein Wasser aus dem Hahn bekommen habe. Nur dank einer zufällig anwesenden Reinigungskraft, die mit dem kostbaren Nass aus einer Flaschen aushelfen konnte, wurde das Malheur abgewendet.
Sehr schräg war auch die abschließende Bestellung von Kaffee und Espresso. Weil wir insgesamt acht Espressi bestellt hatten, schien das die Vorräte an Tassen zu erschöpfen. Denn sechs Portionen des kleinen starken Kaffees wurden in Porzellantassen serviert, während zwei Espressi im Schnapsglas (!) an den Tisch gebracht wurden:
Das Sansibar by Breuninger in der Königsallee Düsseldorf zieht insbesondere – oder ausschließlich? – aufgrund des bekannten Namens die Kundschaft an.
Ich werde meinem ersten Besuch keinen weiteren folgen lassen. Dafür fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis fùr meinen Geschmack deutlich zu schlecht aus.
Hier gilt sehen und gesehen werden. Die Düsseldorfer Szene versammelt sich hier gern und kann den Leidenschaften frönen, für die sie bekannt ist.
Auswärtige Gäste, die zum Shopping auf der Kö angereist sind, werden sich ebenfalls wohl fühlen, weil sie das Sylter Flair in der Rheinmetropole genießen möchten.
Es sei ihnen gegönnt. Ich fühle mich dort nicht wohl.
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