Als Spring Break (englisch für Frühlingsferien) werden laut Wikipedia die oft einwöchigen, manchmal auch zweiwöchigen Semesterferien an den Colleges und Universitäten der USA bezeichnet.
In dem Film Spring Breakers geht es nur vordergründig um die jungen Party-People.
Was anfangs wie ein lustiges Beisammensein am Sandstrand mit Sonne, Strand und Fun inklusive Dubstep-Musik daherkommt, steigert sich mit Alkohol in Strömen, Koks schnupfen von blanken Brüsten, angedeuteten Sex-Orgien und steifen Nippeln.
Nach einer halben Stunde des Filmes folgt die Wende: die Party ist zu Ende, die vier Mädchen werden nach einer Koks-Orgie in Handschellen abgeführt. Gegen Kaution kommen die drei Blonden und die Dunkelhaarige wieder auf freien Fuß. Die fällige Geldzahlung hat der zwielichtige Rapper Alien übernommen, der dafür einen ganz besonderen Dienst verlangt.
Wer sich den Film nur aufgrund des Trailers angeschaut hat, wird von Spring Breakers enttäuscht sein: nicht hüpfende Brüste, züngelnde Frauen mit Lesben-Phantasien, nackte Hintern und Sex, untermalt von stampfenden Bässen, stehen in diesem Film im Vordergrund.
Spring Breakers zeigt die Party-People-Gesellschaft von ihrer hässlichen Seite und bietet einen erschreckenden Blick hinter die Fassade des traditionellen Spring Breaks, der oft mit Spaß, Alkohol und Sex in Verbindung gebracht wird.
“Sex sells” scheint auch hier ein Motto zu sein, denn die vier Protagonisten Selena Gomez, Vanessa Hudgens, Ashley Benson und Rachel Korine laufen beinahe die kompletten 94 Minuten ausschließlich im knappen Bikini durch die Gegend.
Spring Breakers ist zeitweise ein anstrengender Film, dessen Szenen teilweise unerträglich sind – und das hängt nicht nur mit der Fäkalien-getränkten Gossensprache zusammen. Denn andererseits ist es wie bei einem Unfall auf der Autobahn: wegschauen geht irgendwie nicht, weil es auf eine ganz bestimmte Art faszinierend ist, was Regisseur Harmony Korine in Szene gesetzt hat.
Meine ganz persönliche Absurdistan-Szene gibt es nach einer Stunde zu sehen: Gangster Alien spielt am Pool auf dem Flügel, wird von den drei Blonden, die mit rosa Einhorn-Sturmmasken (!) vermummt und schweren Waffen bestückt sind, umrahmt und zu viert singt das Quartett einen Britney Spears-Song. Krass! Einfach nur krass und abgedreht.
Der Skandal-Streifen wird nicht jedem gefallen und nicht wenige werden sich den Film bis zum Schluss angeschaut haben. Ich kann nur sagen: schaut bis zum Ende. Es lohnt sich!
Absolut genial ist im übrigen der Soundtrack zu Spring Breakers. Mit Tracks von Skrillex und Cliff Martinez ist eine wunderbare Compilation gelungen.