Am Donnerstag bin ich auf Roberts Text zu Mirkos Blogparade gestoßen.
Zuerst sind meine Gedanken zu dem Thema in einen Kommentar geflossen:
Ein feiner Ansatz für eine Blogparade. Wenn ich “geilen” Content habe, unterstellt das aber doch auch gleichzeitig, dass mein Blog auch gelesen wird.
Doch was bedeutet das “auch gelesen wird”? Sind 100 Leser am Tag viel? Oder 1.000? Oder 100.000?
Ich merke schon, dass es so viele Aspekte gibt, dass ich einen eigenen Blogbeitrag aufmachen werde 🙂
Doch plötzlich schmeckte das Thema nach mehr. Und ich wurde nachdenklich.
Was ist und was macht geilen Content aus?
Die erste Frage ist doch: was ist geiler Content? Und dann als nächstes die Frage: Was macht geilen Content aus?
Ist “geiler Content” nicht ein weiteres Wort-Ungetüm, um Aufmerksamkeit zu erhaschen? Wenn ihr jetzt beispielsweise meinem Text noch folgt, kann das zwangsläufig daran liegen, dass euch “geiler Content” als Buzzword angesprochen hat.
Ist geiler Content dann toller Content, wenn ich tausend Besucher und mehr am Tag habe? Oder wenn meine Konversionsrate und die Monetarisierung so hoch ist, dass ich davon leben kann? Oder bin ich bereits zufrieden, wenn ich mit Advertorials meine Hosting-Kosten decken kann?
Wie erreiche ich Leser mit meinem geilen Content?
Wenn ich es geschafft habe, geilen Content zu produzieren, ist erst eine kleine Etappe geschafft. Als nächstes möchte ich, dass mein geiler Content von möglichst vielen geilen Menschen gelesen wird.
Und dass diese geilen Menschen meinen geilen Content mit möglichst vielen geilen Menschen teilen. Sharen auf Facebook, Twitter und Google+, per E-Mail den feinen Text teilen und in ihren Blogs zu meinem Blog verlinken.
Doch ist es das, was ich will?
Eine kleine Geschichte meines Blogs
Ich blogge seit 2007. Angefangen über kostenlose Blogging-Plattformen wie Blogger.com und WordPress.com bin ich vor einigen Jahren bei meiner eigenen Domain gelandet.
Eine Vielzahl meiner Texte aus den Anfangsjahren habe ich nicht gelöscht, sondern sie können hier nachgelesen werden. Wieso auch nicht?
Wenn ich diese Texte heute lese, muss ich schmunzeln, auf welchem Pre-Twitter-Niveau ich anno 2007 unterwegs gewesen bin. Doch das ist nicht schlimm. Denn das Blog ist ein Teil von mir.
In meinem Blog steckt viel, viel Herzblut. Ich blogge, weil ich gern schreibe. Und manch einer sagt, dass ich sogar unterhaltsam sein kann.
Wenn ich ein Video verblogge, das ich im Netz entdeckt habe, frage ich mich nicht, ob ich möglichst viele Menschen damit erreiche. Ich mache es in erster Linie für mich. Und weil ich glaube, dass es meinen Lesern gefallen kann.
Denn das Blog ist – vielleicht gerade – ob seiner Themenvielfalt (ich rede nicht umsonst von einem Gemischtwarenladen) alles andere als fokussiert.
Heute finde ich das spannend, morgen das und übermorgen wieder etwas anderes. Doch liegt daran nicht auch ein Ansatz? Den Leser immer wieder aufs Neue zu überraschen?
Denn nicht jeder wird meine Rezensionen der Bücher lieben. Dafür mag sie vielleicht meine Film-Reviews oder meine Reise-Berichte. Der nächste mag vielleicht meine Videos am liebsten und wieder eine andere liest gern meine Fußball-Beiträge.
Jeder nimmt sich das, was er mag – das ist mein multi-thematischer Ansatz. Aber ob das gleichzeitig bedeutet, dass ich geilen Content produziere? I don´t know.
War´s das?
Ich glaube nicht, dass meine Ausführungen das sind, was sich Mirko mit seiner Blogparade zum geilen Content erhofft hat.
Macht aber nichts, denn Jens hat das Bonmot “Mein Blog, meine Spielwiese” geprägt. Und das gilt auch hier im Blog. Ich schreibe das, was mir gefällt. Und wenn ich dann noch den Geschmack der Leser treffe, ist schon ein Ziel erreicht.
Oder etwa nicht?
Geil, geil, supergeil?
Übrigens: Automatisch denke ich bei dieser “Geil-Invasion” an Friedrich Liechtenstein mit seinem Edeka Supergeil-Video.
Und ich sehe wieder, dass sich Werbung – gewollt oder ungewollt – im Gehirn festgebrannt hat. Ist das geiler Content?
Aber ich schweife ab.
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