Bislang habe ich im Rahmen meines #ProjektLaufen2014 ausschließlich über meine wöchentlichen Fortschritte geschrieben.
Weil mir das Laufen viele Inspirationen bietet, wird es künftig noch vertiefende Texte zum Thema Laufen, die passende Laufkleidung, interessante Gadgets sowie Musik für den Läufer und auch Motivationstipps geben.
Den Anfang macht ein Einblick in mein Seelenleben während eines acht Kilometer langen Laufes am Samstag Morgen. Ich habe festgestellt, dass meine Motivationskurve während der 45 Minuten höchst unterschiedlich ist und vielleicht kennt ihr das auch, wenn ihr laufend unterwegs seid.
Ich habe nicht weniger als fünf Phasen identifiziert, die nicht nur beim acht Kilometer langen Lauf stattfinden. Ich kann mir gut vorstellen, dass jeder Läufer dieses Phasen so oder zumindest so ähnlich erlebt hat.
Phase 1: Wieso mache ich das eigentlich?
Ich laufe Samstag morgens um kurz nach sieben los und frische 13 Grad sorgen zu Beginn für ein kleines Frösteln.
Ich fange an zu laufen uns spüre ein Ziehen im Oberschenkel. Wieso tue ich mir das an? Wieso laufe ich durch die Felder, während sich andere Menschen noch einmal gemütlich im warmen Bett umdrehen?
Eigentlich könnte ich jetzt auch im kuscheligen Bett liegen und das Wochenende ganz gemütlich einläuten. Stattdessen habe ich nichts Besseres zu tun, als in aller Hergottsfrühe schnaubend und schwitzend die Feldwege entlang zu laufen.
Phase 2: Ich komme auf Touren
Nach einem Kilometer Distanz weiß ich dank meiner runtastic App, dass ich gut in der Zeit liege. Meine Muskeln haben sich erwärmt, das Frösteln ist Vergangenheit und ich habe einen Blick für die Natur.
Die Sonne tritt hinter den Wolken hervor und der Tau löst sich von den Gräsern auf den Feldern. Ein Schwarm Vögel fliegt über den Acker und Hasen kreuzen hoppelnd meinen Weg. Die Natur ist wunderschön, die Ruhe um mich herum regelrecht idyllisch und das Laufen macht Spaß.
Phase 3: Der Flow
Bei Kilometer 3 bin ich in meinem Element. Ich bin im Flow und laufe und laufe und laufe. Ich bin eins mit mir und genieße den leichten Wind, während ich die Feldwege entlanglaufe.
Laufen ist klasse. Und die Skepsis zu Beginn meiner Tour vor weniger als zwanzig Minuten ist wie weggewischt.
Phase 4: Es ist anstrengend – aber Aufgeben ist keine Option
Sechs Kilometer sind geschafft, meine Kräfte lassen langsam nach. Meine Beine werden schwer, doch ich habe die acht Kilometer Laufleistung fest im Blick.
Mein Pace, der sich bis dato kontinuierlich unter sechs Minuten eingependelt hat, steigt auf über sechs Minuten an. Doch Aufgeben ist keine Option. Niemals.
Phase 5: Im Ziel angekommen – ein tolles Gefühl
Nach mehr als acht Kilometer bin ich im Ziel angekommen. Die Beine schmerzen ein wenig, doch zum Ende habe ich alle Reserven mobilisiert und noch einmal Gas gegeben.
Ich habe es geschafft, ich habe durchgehalten. Ich bin stolz. Jetzt gilt es, langsam auszulaufen und die Flüssigkeitsreserven aufzufüllen.
Meine App von runstastic empfiehlt mir, nach 8,3 Kilometern den Flüssigkeitsbesdarf angemessen zu decken und 1,2 Liter zu trinken. In kleinen Schlucken trinke ich das erfrischende, stille Wasser und fühle mich nach einer Dusche erfrischt und top in Form.
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014.
20. September 2015 um 12:49
Sehr schöner Beitrag übers Laufen…so geht es wohl jedem, vor allem, wenn man sich früh aus dem Bettchen quält, während andere sich nochmal umdrehen!
20. September 2015 um 13:38
Ich glaube ja, das Geheimnis eines schönen Morgenlaufs ist es, die Phase 1 zu überspringen! Einfach loslaufen, bevor der Kopf merkt, dass es los geht.
Dann kann man den Lauf auch von Anfang an durchaus bewusst genießen und hat einen Blick für die Schönheit des anbrechenden Tages! Ich empfinde die ‘Flowphase’ als erdend und kraftgebend für den Rest des Tages. Wobei man ehrlicherweise auch zugeben muss, dass es Tage gibt, an denen von Phase 1 in Phase 4 rutscht. Aber so ist das als Täglichläufer….