Die vergangene Lauf-Woche stand ganz im Zeichen von Ostwestfalen.
Von Samstag bis vergangenen Sonntag habe ich acht Tage mit meinen beiden Söhnen in der alten Heimat verbracht und dabei auch meine Laufklamotten im Gepäck gehabt.
Der erste Lauf in Ostwestfalen – wie eine alte Dampflokomotive
Zwei Tage nach unserer Ankunft habe ich am Montag die Laufschuhe geschnürt. Und das war zugleich der erste Lauf, der mir gezeigt hat, dass ich noch lange nicht alles gesehen und noch lange nicht alles erlebt habe. Ich bin wirklich an meine Grenzen gekommen.
Um kurz nach sieben ging es bei Nebel und frischen sechs Grad los. Das Drama begann schon nach dem ersten Kilometer, als ich von meinem alten Heimatdorf aus Richtung Kniggen und Wildberg aufgebrochen bin. Wenn die Steigung auch nicht wirklich stark war, bin ich wie eine alte Dampflokomotive den Berg hinaufgetrabt. Wie eine Schnecke bin ich mir vorgekommen.
Und wenn ich bisher geglaubt habe, dass Berg herunterlaufen angenehmer als herauflaufen ist, sollte ich mich auch getäuscht haben. Die Waden brennen dann erst recht. Und wie….
Anschließend ging es durch den sogenannten Zauberwald und entlang der Felder und kleinen Wälder. Die Strecke war abwechslungsreich und hat Spaß gemacht. Doch die Zeit, die ich gelaufen bin, war deutlich unter meinem bisherigen Schnitt. Aber neue Reize sind auch klasse und ich bin gespannt, wie der nächste Lauf in der alten Heimat wird.
P. S. Das langsamere Laufen war in Sachen Herzfrequenz deutlich besser als meine – oftmals viel zu schnellen – Läufe am Niederrhein.
Das Knie, das Knie
Das Schöne am Urlaub ist, dass ich laufen kann, wann ich will. Deshalb bin ich am Mittwoch erstmals überhaupt vormittags und eineinhalb Stunden nach dem Frühstück aufgebrochen.
Weil ich von dem Wildberg- und Kniggen-Lauf am Montag noch eineinhalb Tage später Schmerzen im linken Knie hatte, bin ich eine fest ebene Strecke gelaufen, die nur einige wenige Höhenmeter hatte. Doch selbst bei kleinen Steigungen und kleinem Gefälle schmerzte das Gelenk, so dass ich in Summe eher gemütlich gelaufen bin – was sich auch an der Herzfrequenz gezeigt hat, die in einem guten Rahmen gewesen ist.
Blöd war nur, dass das GPS am Smartphone wieder gesponnen hat, so dass ich die Kilometer-Angaben überarbeiten musste. Nachdem mir mein Bruder gezeigt hat, wie ich mit Google Earth Strecken ausmessen kann, habe ich die Kilometer-Angabe auf 9,6 km angepasst. Danke, Bro 🙂
Ein Knie-freundlicher Lauf mit meinem Bruder
Apropos Bruder: Der Lauf vom Mittwoch steckte mir auch zwei Tage später noch ein wenig im rechten Knie. Jenem Knie, das mir am Montag die 120 Höhenmeter tierisch krumm genommen hat. Deshalb war es eine feine Sache, dass ich am Freitag um kurz nach sieben erstmals mit meinem Bruder durch die Felder des Ortes laufen konnte.
Anfangs hatte ich Probleme, mein – oft viel zu schnelles – Tempo zu drosseln, doch schnell hatte ich mich auf die Geschwindigkeit meines Bruders eingestellt. Wir liefen in der Geschwindigkeit, so dass wir uns noch gut und ausgiebig unterhalten konnten. Übrigens: Neben der einen oder anderen Feldmaus haben wir sogar ein junges Reh im Feld beobachten können.
Nach drei Kilometern trennten sich unsere Wege und ich lief die gleiche Strecke wie vor zwei Tagen. Ich habe bewusst das moderate Tempo beibehalten und bin mir sicher, dass es mir mein Knie danken wird.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014.