Die eigene Komfortzone ist ein wunderbarer Ort. Wir kennen uns in der Zone aus, haben es uns gemütlich gemacht und kommen gut damit klar.
Alles in Ordnung? Nicht wirklich, denn das Leben in der Komfortzone kann auch Stillstand bedeuten. Es kann dazu führen, sich nicht neuen Herausforderungen zu stellen und dem Lösen von Blockaden aus dem Weg zu gehen. Denn in der eigenen Komfortzone lebt es sich doch so entspannt.
Mit Raus aus Deiner Komfortzone haben Andreas Brede und Sascha Ballach “Das Übungsbuch für die Entwicklung Deiner Persönlichkeit” im mvgverlag veröffentlicht. Schon der Untertitel macht deutlich, dass es sich um keine trockene Theorie handelt, die mühsam und langweilig vermittelt wird. Hier steht die Praxis im Vordergrund, und das ist auch gut so.
Im ersten Viertel des Buches beschäftigen sich die beiden Autoren mit der Theorie, die Grundlage für die folgenden Übungen ist. Es wird die Angst vor Neuem thematisiert und das Modell der Komfortzone erläutert. Zum Abschluss des theoretischen Teils wird der Umgang mit den zahlreichen Übungen vorgestellt.
Und dann geht es ans Eingemachte. Der praktische Teil gliedert sich in sieben Hauptkategorien auf, wobei sich die Übungen im Schwierigkeitsgrad stetig steigern. Nach “Kontakt mit anderen” mit leichten Aufgaben wir Fremde anlächeln und neue Menschen kennenlernen geht es bei “Routine durchbrechen” und “Selbstvertrauen” schon mehr ans Eingemachte.
Die Übungen in dem Buch sind für meinen Geschmack ein wenig zu sehr aufgebauscht. Neben einigen Basics sind doch einige “irre” Aufgaben eingestreut, die mich nicht wirklich begeistern (zum Beispiel, einen ganzen Tag im Bett verbringen oder in den Boxring steigen). Das ist mir dann doch eine Spur zu “Tschakka!”-mäßig.
Womöglich bin ich noch nicht reif für solche Herausforderungen, vielleicht habe ich es mir in meiner eigenen Komfortzone auch schon zu bequem gemacht. Doch davon abgesehen, kann mich Raus aus Deiner Komfortzone nicht wirklich überzeugen.
Der Ansatz, den inneren Schweinehund zu besiegen, ist aus meiner Sicht vielversprechend. Die Umsetzung in dieser Buchform allerdings nicht und auch nicht wirklich überzeugend.