Hape Kerkeling ist zurück. Nach Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg hat sich der Mann aus dem Ruhrgebiet einem weiteren Kapitel in seinem Lebensroman gewidmet und erzählt von seiner Kindheit.
In seiner Autobiografie Der Junge muss an die frische Luft: Meine Kindheit und ich schildert Kerkeling bewegende Erlebnisse, die oftmals sehr eindringlich und bewegend sind. Das beginnt schon mit dem Besuch der todkranken Melanie am 11. November 2011 in Düsseldorf, die die Initialzündung für das Aufschreiben der Biografie gewesen ist. Doch das ist erst der Anfang.
Neben der bildhaften und oftmals ergreifenden Schilderung seiner Erlebnisse in der frühesten Kindheit und Jugend schlägt der Entertainer auch nicht selten Moll-Töne an. Seine Prosa ist dabei genauso offen wie schonungslos, gleichzeitig auch wieder erheiternd und lustig – ganz so wie Hape Kerkeling auch auf der Bühne ist.
Auch seine Kritik an der katholischen Kirche fällt nicht nur einmal während der Lektüre der 320 Seiten. Obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – der Mann aus Recklinghausen gläubig ist, ist die Kritik an der katholischen Kirche und seinen Protagonisten an Klarheit nicht zu übertreffen.
Es ist das Buch, wie Kerkeling selbst schreibt, einer verlorenen Kindheit, die selten unbeschwert und fröhlich gewesen ist. Doch natürlich fehlen auch die schönen Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten mit Ausflügen in die nähere Umgebung oder das Ausland nicht.
Hape Kerkeling hat mit Der Junge muss an die frische Luft: Meine Kindheit und ich eine Autobiographie geschrieben, die gleichsam tiefe wie auch schmerzhafte Einblicke in eine Kindheit eines Jungen zulässt, der von klein auf mit schlimmen Schicksalsschlägen klarkommen musste.
Doch bei allem Unheil und allem Unglück und Trauer hat Kerkeling eins nie verlernt: optimistisch und nicht klagend nach vorn zu blicken. Dieser Charakterzug kommt dem beliebten Entertainer im Laufe seines weiteren Lebensfilmes nicht nur einmal zugute.
Das ist aber eine andere Geschichte, die das sympathische Allround – Talent vielleicht in den nöchsten Jahren noch aufschreiben und in Buchform bringen wird. Wir dürfen gespannt sein.
2. Dezember 2014 um 20:32
Soweit ich weiß, war seine Kindheit nicht gerade toll. Finde es klasse, das er trotz allem so ein toller Künstler geworden ist. LG Romy
31. Dezember 2014 um 00:15
Das Buch habe ich seit einigen Tagen auch auf dem Reader, ich bin schon sehr gespannt 🙂