Unsere Kinder wachsen heute zwangsläufig in der digitalen Welt auf.
Während ihre Eltern noch als digitale Immigranten mehr oder weniger mühsam den Zugang zu Internet, Smartphone und Apps finden müssen, ist die Bedienung von Tablets, Smartphones und das Zurechtfinden im Dschungel der Sozialen Medien für die nachfolgende Generation eine Selbstverständlichkeit. Sie wachsen als digitale Eingeborene mit der mal mehr und mal weniger wunderbaren Technik auf.
Tobias Albers-Heinemann und Björn Friedrich möchten mit Das Elternbuch zu Facebook, WhatsApp, YouTube & Co Licht ins technische Dunkel bringen und die Angst vor dem Internet sowie dem Smartphone und den Apps vertreiben. In ihrem Buch nehmen sie die Eltern an Hand und weisen den Weg durch den Dschungel der sozialen Medien.
Denn manchen Eltern fällt es schwer, sich mit dieser Herausforderung auseinanderzusetzen. Sie sind möglicherweise nicht technikaffin und haben kein Interesse an den neuesten Spielereien. Sie sind vielleicht auch zu alt oder kapitulieren vor Internet & Co. Doch die Auseinandersetzung mit Social Media ist nicht so beängstigend und schwierig, wie vielfach befürchtet wird.
Die mediale Welt hat sich verändert
Die beiden Medien-Experten beschreiben zu Beginn, wie sich Medien und Alltag in den vergangenen zwanzig Jahren verändert haben und geben Hinweise zu den ersten Schritten mit dem Smartphone, mobiler Internetnutzung und dessen Kosten(fallen) sowie Jugendschutzfunktionen und empfehlenswerten Apps.
Um das Selbstverständnis der Jugendlichen zu verstehen, ist es wichtig, das digitale Ich und die neuen Formen der Kommunikationen zu kennen. Virale Videos, Selfies und digitale Spiele sind einige dieser Elemente, die Albers-Heinemann und Friedrich ausführlich erörtern.
Anschließend geht es ans Eingemachte. Die wichtigsten Dienste wie WhatsApp, Facebook und YouTube werden vorgestellt und insbesondere das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg mit seinen zahlreichen Privatsphäre-Einstellungen dezidiert beleuchtet.
Auch die Beratung der Eltern kommt nicht zu kurz. Der Pädagoge und der Berater geben Eltern Anhaltspunkte zum Dialog mit den Kindern und Jugendlichen im Blick auf Medien-Nutzung und Medienkompetenz und weisen auf die Fallstricke (Urheberrechtsverletzungen, illegale Downloads) hin.
Sexting, Cybermobbing und Trojaner
Unangenehme Themen wie Cybermobbing, Sexting und Fake-Accounts finden genauso Erwähnung wie Kostenfallen, Abmahnungen, Viren und Trojaner. Tobias Albers-Heinemann und Björn Friedrich beschränken sich dabei nicht nur auf die Vorstellung dieser Themen, sondern liefern gleich Verhaltenstipps und rechtliche Erläuterungen mit.
Die Schnelllebigkeit des digitalen Netzes macht auch vor dem Elternbuch nicht Halt. Deshalb gibt es zur Abrundung neben einer Liste mit Link-Tipps medialer Ratgeber auch den Hinweis zur Internetseite des Buches mit regelmäßig aktualisierten Inhalten und zur Facebook-Seite zum Buch.
Am Ende des 320 Seiten starkes Buches ist neben einem Stichwortverzeichnis auch ein umfangreiches Glossar mit den Spezialbegriffen aus der Welt des Internets und der Social Media zu finden. Die wichtigsten Vokabeln werden in diesem Verzeichnis anschaulich erläutert.
Das Elternbuch zu Facebook, WhatsApp, YouTube & Co ist ein umfangreiches Kompendium für Eltern und alle, die sich mit der – nicht immer – schönen neuen Welt der digitalen Medien beschäftigen wollen oder müssen. Tobias Albers-Heinemann und Björn Friedrich verstehen es außerordentlich gut, auch komplexe Sachverhalte anschaulich zu erklären.
Sie verteufeln die neuen Medien-Möglichkeiten nicht, glorifizieren sie allerdings auch nicht. Sie laden ein zum Dialog zwischen Eltern und Kindern, um ein Vertrauensverhältnis zu schaffen, in dem sich Kinder und Jugendliche medial weiterentwickeln können und die Medienkompetenz entwickeln.