Endlich wieder Westfalenstadion, endlich wieder Champions League!
Dank Losglück – und sicherlich auch aufgrund der kalten Jahreszeit und dem Anstoß am Dienstag Abend – konnte ich mir Eintrittskarten für das letzte Vorrundenspiel des BVB in der Champions League gegen den RSC Anderlecht sichern. Es war übrigens der erste Besuch im Westfalenstadion für den großen Sohn und mich seit Februar 2013, als Borussia in der Bundesliga gegen den Hamburger SV einen peinlichen Auftritt hatte.
Als ich gegen vier Uhr das Champions League – Trikot aus der Saison 2012/2013 übergestreift habe, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Borussia Dortmund und das Stadion war nicht mehr weit!
Um kurz nach halb fünf ging es los auf die neunzig Kilometer lange Strecke. Mit im Gepäck natürlich die Fan-Ausrüstung: Trikot, Schal und jede Menge Optimismus.
Wegen eines Staus auf der A40 sind wir erst nach eineinhalb Stunden in Dortmund angekommen und waren erst gegen halb sieben am Stadion.
Das Fußball-Wetter war ideal: zwar der Jahreszeit entsprechend knackig-kalt mit drei Grad, aber trocken. Dank Trikot unter der Jacke und zwei schwarz-gelben Schals waren Liam und ich gut eingepackt und präpariert.
Das erste Mal in der Borussia Dortmund FanWelt
Als erstes haben wir unsere reservierten Tickets für den REWE-Familienblock am Außenschalter der FanWelt abgeholt. Bislang kannte ich das neue Gebäude nur von Fotos – die FanWelt ist wirklich beeindruckend.
Beeindruckend war auch der Andrang im Inneren. Dicht an dicht drängten sich die schwarz-gelben Fans und kauften und kauften und kauften.
Weil Liam das aktuelle Heim-Trikot noch ohne Beflockung besitzt, hat er sich einen Spielernamen auf die Rückseite beflocken lassen. Meinen Vorschlag “Mats Hummels” fand er nur halb prima, er hat Shinji Kagawa favorisiert.
Innerhalb von zehn Minuten war die Rückennummer 7 und der Schriftzug des Japaners auf dem gelben Leibchen verewigt und wir konnten die FanWelt verlassen.
Langsam aber sicher meldete sich mein Hunger und wir haben vor dem Stadion die obligatorische Stadion-Bratwurst gegessen. Inzwischen war es halb acht und Zeit, den Fußballtempel zu entern.
Im REWE Familienblock
Gemütlich schlenderten wir zum Block 64, um unsere Sitzplätze 34 und 35 in der Reihe 20 einzunehmen. In der Nord-West-Ecke hatten wir eine gute Sicht auf das Spielfeld und das Stadionrund – das bekanntlich nicht rund, sondern eckig ist 🙂
Während sich die von der Steh- in eine Sitzplatz-Tribüne gewandelte Süd erst nach und nach gefüllt war, hatten die zahlreich angereisten Anderlecht-Fans in ihrem Block auf der Nord schon gut Stimmung gemacht.
Es war ein tolles Gefühl, endlich wieder (nach Februar 2013) hier im Wohnzimmer Westfalenstadion zu sein. Ich hatte schon Gänsehaut bei der Anfahrt über die A40, als plötzlich das erleuchtete Stadion aufgetaucht ist.
Das Champions League-Spiel
Fußball gespielt wurde am Dienstag Abend übrigens auch 🙂
Während die Dortmunder in der Bundesliga nur 14. sind, wurde – mit Ausnahme des 0:2 vor zwei Wochen – bislang die Königsklasse gerockt. Auch das letzte Spiel in der Liga konnte mit 1:0 gegen Hoffenheim gewonnen werden, so dass die Aufbruchstimmung spürbar gewesen ist.
Doch der Spielverlauf gab diesen guten Lauf lange nicht her. Schuld daran war auch der Wechsel von sechs (!) Spielern, die sich im Vergleich zum Bundesligaspiel vom Freitag auf dem Platz eingefunden hatten. Die neu zusammengewürfelte BVB-Elf hatte sichtbare Abstimmprobleme und spielte zu kompliziert.
In der ersten Halbzeit war Dortmund optisch überlegen, aber ohne zwingende Torchancen. Der RSC Anderlecht wurde gelegentlich gefährlich: einmal rettete Mitch Langerak, das andere Mal war das Glück auf Seiten des BVB, als der Unparteiische kurz vor der Pause eine Schwalbe der Belgier als solche erkannt hat.
Gerade als ich mal wieder über Ciro Immobile geschimpfte hatte, erzielte ausgerechnet der Italiener das längst fällige 1:0 nach 58 Minuten. Doch in der 84. Minute passierte das Unfassbare. Dem RSC Anderlecht gelang der Ausgleich. Es war zum Verzweifeln: trotz bester Chancen mussten sich die Dortmunder wieder mit Ausgleichstreffer abfinden.
Dennoch war Schwarz-Gelb der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen. Nun warte ich gespannt auf die Auslosung am kommenden Montag Mittag für das Achtelfinale.
Ab nach Hause
Mir ist jedes Mal wieder aufs Neue unverständlich, wieso Menschen (Fans sind das definitiv nicht) zehn Minuten vor dem Abpfiff in Scharen das Westfalenstadion verlassen. So geschehen auch am Dienstag Abend.
Gegen elf Uhr waren wir zurück am Auto und konnten noch die ersten Stimmen auf WDR2 zum Spiel hören. Eineinviertel Stunde später fuhr ich in Kleinenbroich in die heimische Einfahrt, weckte meinen eingeschlafenen Sohn und lag um halb eins im Bett.
Trotz des mageren 1:1 war es ein wunderbarer Abend im Westfalenstadion. Es ist jedes Mal wieder ein Erlebnis, die einzigartige Atmosphäre und Stimmung zu genießen.
Westfalenstadion, du hast mir gefehlt!
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