Als ich im Juni mit dem Laufen begonnen habe, habe ich normale Hallenturnschuhe getragen.
Die Begründung dafür ist so simpel wie einleuchtend: weil ich nicht wusste, ob mir diese Art von Bewegung auf Dauer Spaß machte, hatte ich natürlich keine Lust, haufenweise Geld zu investieren, um am Ende das Hobby dranzugeben.
Nachdem ich mit dem Laufvirus infiziert worden bin, war klar, dass ich auch meine Lauf-Ausrüstung anpassen möchte. Neben den passenden Klamotten zählen dazu auch die Schuhe. Allerdings habe ich im Juli 2014 den Gang ins Fachgeschäft nicht angetreten, sondern quasi blind bei einem Online-Händler gekauft.
Komplett blind war dieser Kauf nicht, denn ich habe mich beim Kauf der Asics GEL-Pulse 5 auf die Produktbewertungen der Kunden verlassen. Und die Erfahrungen waren gut, denn die Laufschuhe waren im Training eine deutliche Verbesserung im Vergleich mit den Hallenschuhen.
Auf der Suche nach der Lauf-Analyse
Je länger und je weiter ich gelaufen bin und je öfter ich die Schuhe geschnürt habe, umso größer wurde der Wunsch nach einer professionellen Lauf-Analyse. Als dann Ende September auch noch Knieprobleme dazugekommen sind, war mir klar: ich muss etwas tun.
Am Ende kam mir der Zufall zur Hilfe. Während eines verlängerten Wochenendes in Thüringen haben wir zwei Tage in der Landeshauptstadt Erfurt verbracht und waren nicht nur als Touristen in der schönen Stadt unterwegs, sondern hatten auch Zeit zum Shopping.
Unsere Tour begann in der Einkaufsgalerie Anger 1, einem Einkaufszentrum am nordöstlichen Ende des Angers. Dort gibt es auch eine Runners Point Filiale und ich habe gleich Nägel mit Köpfen gemacht und mich dort beraten lassen.
Der Runners Point in Erfurt
Als ich das Geschäft betrete, kümmern sich drei Angestellte um die Fragen und die Betreuung der – Wortwitz im doppelten Sinn! – Lauf-Kundschaft. Mein erster Blick gilt dem Inventar. Neben zahlreichen Laufschuhen und Lauf-Bekleidung gibt es auch ein Laufband.
Jenes Laufband, an dessen Ende sich eine Videokamera befindet, mit der der Laufstil aufgezeichnet werden kann und die Aufschluss über die Fußform und die benötigten Schuhe geben kann. Damit war für mich klar: hier lasse ich mich beraten, hier bin ich richtig.
Als erstes stöbere ich in den Regalen mit den Herrenschuhen. Adidas, Asics, Nike und Brooks dominieren das Angebot und erstmals habe ich die Gelegenheit, die Brooks aus nächster Nähe zu begutachten, nachdem meine bisherigen Erfahrungen über die Schuhe aus Münster rein virtuell im Internet stattgefunden haben.
Ich betrete Läufer-Neuland
So vertraut mir die Marken der Schuhe sind, so groß ist das Neuland, das ich mit den Spezialbegriffen betrete.
Es gibt Wettkampf-, Running- und Walking-Schuhe. Für die Straße und für Off-Road oder Trail. Für Füße mit und ohne Pronation. Für kleine, mittlere und große Menschen. Für Füße mit flacher, mittlerer und hoher Wölbung. Als erstes verstehe ich nur Bahnhof. Doch das soll sich im Laufe der nächsten Stunde ändern.
Es dauert nicht lange und ein Laufberater kommt auf mich zu. Ich erkläre ihm mein Anliegen und gemeinsam durchforsten wir das Angebot an Laufschuhen für Herren. Ich berichte von den Brooks Ghost 7 GTX, die ich als optimal für das Laufen im Herbst und Winter erachte, doch diesen Zahn zieht er mir schnell.
Denn außer der GoreTex-Ausrüstung unterscheidet diesen Schuh nichts vom klassischen Ghost 7. Und weil GoreTex zwar wind- und wasserdicht ist, aber damit gleichzeitig “Plastiktüten-Effekt” hat, sind die Ghost 7 für mich genauso gut geeignet. Also wieder etwas gelernt.
Bevor es aber um eine konkrete Marke oder ein konkretes Modell geht, gilt es, meinen Laufstil und meine Füße zu vermessen. Deshalb gehen wir zum Laufband. Der Angestellte vermisst als erstes meine Füße und stellt fest, dass ich Schuhgröße 43 habe. Das bedeutet, dass die Laufschuhe am besten in der Größe 44 trage, um beim Laufen ausreichend Platz in den Schuhen zu haben.
Vielleicht ist sogar eine 44 1/2 das Richtige für mich. Denn bei Läufen über eineinhalb Stunden Dauer kann sogar eine zusätzliche halbe Größe mehr hilfreich sein. Doch von solchen Distanzen bin ich (aktuell) noch weit entfernt.
Das erste Mal auf dem Laufband
Und dann kam mein erstes Mal auf dem Laufband! Junge, das war ein Erlebnis. Menschen, die auf Laufbändern laufen, sehen so entspannt aus. Doch Laufen auf dem Laufband ist harte Arbeit, das durfte ich am eigenen Leib erfahren. Meine Liebste und die Kids haben mich beim Laufen beobachtet und mussten schmunzeln, wie ich ins Schwitzen gekommen bin.
Die Video-Aufnahme meines Laufstils haben wir uns gemeinsam angeschaut. Mein Fuß wurde als Normalfuß identifiziert. Weil der Laufstil auch ansonsten absolut normal ist (“Der Fuß knickt nicht weg, Sie laufen schön gerade!”), ist ein Neutralschuh für mich genau das passende.
Mit diesem Wissen haben wir uns dann wieder dem Schuh-Angebot gewidmet. Neben den Brooks habe ich auch einen Blick auf die Asics geworfen. Im direkten Duell gegen die Ghost 7 von Brooks hat der Asics Cumulus aber den Kürzeren gezogen.
Also bin ich seit der Lauf-Analyse und der insgesamt 45 Minuten langen Spitzen-Beratung beim Runners Point in Erfurt stolzer Besitzer der Brooks Ghost 7. Bei den Schuhen habe ich mich übrigens gegen das klassische Modell und für die Runners Point Sonder-Edition in dunkleren Farbtönen für 130 Euro entschieden.
Außerdem hat mir der Lauf-Berater zusätzlich CURREX sole Runpro Med Sporteinlagen empfohlen, die meinen Fuß beim Laufen zusätzlich stabilisieren. Mit 35 Euro pro Paar sind die Einlagen alles andere als günstig.
Aber hey, ich laufe dreimal die Woche bis zu einer Stunde und möchte nicht am falschen Ende sparen – und die Sohlen haben sich bereits als gute Investition herausgestellt.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014.
20. Dezember 2014 um 09:02
Hm, Neutralschuh und stabilisierende Einlagen sind aber irgendwie schon eine merkwürdig Beratung
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