In diesen traurigen Tagen hat Martin ein ebenfalls emotionales Thema im Webmaster Friday serviert. Es geht um die Existenzangst.
Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass mein Text zu diesem Thema vollkommen anders geschrieben worden wäre, wenn ich nicht unter den Eindrücken des Absturzes der Germanwings – Maschine von Barcelona nach Düsseldorf gewesen wäre.
Und je mehr Details zu dieser schrecklichen Katastrophe an den Tag kommen, umso mehr könnte ich in Tränen ausbrechen. Obwohl ich nicht mittelbar von dem Unglück und seinen Folgen betroffen bin, haben sich die Bilder in mein Gedächtnis eingebrannt.
Insofern ist Existenzangst natürlich eine Angst, die nicht bagatellisiert werden darf. Ich hatte bislang das Glück, dass ich mit Existenzangst persönlich nicht zu tun gehabt habe. Vierzig Jahre lang ist mein Leben im Großen und Ganzen sauber und in geordneten Bahnen verlaufen. Natürlich kann ich meinen privaten und beruflichen Werdegang als spießig bezeichnen.
Doch das ist auch eine Form von Sicherheit. Eine Frau, zwei Kinder, ein Auto und ein Zuhause – das sind die Klassiker des Durchschnittsbürgers in Deutschland. Und das steht auch für mein Leben. Existenzangst kenne ich insofern nur am Rande. Dennoch beschäftige ich mich auch mit dem Thema, denn das gesicherte Leben und der vermeintlich sichere Arbeitsplatz kann ruckzuck Vergangenheit sein.
Dann ist sie da: die Existenzangst. Wie soll ich meine Familie ernähren? Wie zahle ich die Raten an die Bank? Und wie sorge ich für genug Nahrung und Kleidung? Von heute auf morgen kann das vermeintlich sichere Leben vorbei sein. Mit diesem Wissen lebe ich jeden Tag. Und bin dankbar dafür, dass es mir gut geht.
Diese Dankbarkeit möchte ich mir bewahren. Und das Glück, das ich habe, nicht als selbstverständlich hinnehmen. Deshalb ist Existenzangst niemals überflüssig. Im Gegenteil. Sie erdet mich und zeigt mir, dass Dankbarkeit und Glück keine Selbstverständlichkeit sind.
26. März 2015 um 17:56
Das Leben ist endlich… und gerade bei solch schweren Unglücken wird einen dieses mehr wie bewusst. Einfach so… eben noch glücklich… und dann …
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Beste Grüße
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