Langsam aber sicher (nie passte eine Beschreibung besser!) laufe ich Richtung Ziellinie.
Ende Juni feiere ich meinen ersten Lauf-Geburtstag und bin dann seit 365 Tagen ein Läufer. Kein Jogger, ein Läufer 🙂
Die vergangene Lauf-Woche war eher mittelprächtig, allerdings hatte ich dazu selbst beigetragen.
Gaaaaanz langsamer Lauf in den Wochenbeginn
Schon als ich um viertel vor fünf am Montag Morgen die ersten Schritte gemacht hatte, wusste ich, dass es ein gaaaanz entspannter Lauf wird, bei dem das Regenerieren im Vordergrund steht.
Zwei Tage zuvor war ich im Dauerregen sechzehn Kilometer vergleichsweise schnell gelaufen und hatte sowohl eine Sub 25 auf fünf als auch eine Sub 50 auf zehn Kilometer gemeistert. Dieser Lauf steckte mir zum Wochenbeginn spürbar noch in den Knochen.
Meine rechte Wade zwickte und zwackte von Beginn an und sollte mich die gesamte Strecke ärgern. Aber irgendwann habe ich Störenfried nicht mehr bemerkt – oder ihm keine Beachtung geschenkt. Mit einer entspannten Herzfrequenz von durchschnittlich 140 Schlägen bin ich nach 70 Minuten und 12,2 Kilometern ins Ziel gekommen.
Laufen gegen den Frust
Ich hatte mich so auf den Lauf für die Liebe am Dienstag Abend in Kleinenbroich gefreut. Doch dann hat mir eine fiese Erkältung mit Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schweren und traurigen Herzens habe ich den Lauf für den guten Zweck sausen lassen und mich früh zur Ruhe gebettet.
Doch am frühen Mittwoch Morgen wollte ich den zweiten Lauf der Woche unbedingt haben – Erkältung hin oder her. Allerdings wurde es wieder nichts, denn die Nacht zuvor war so krass, dass ich mich für Ausschlafen entschieden und das Laufen sein gelassen habe.
Für den späten Nachmittag sollte es dann aber reichen. Bei angenehmen Temperaturen von 23 Grad lief es anfangs gut, doch im weiteren Verlauf sollte ich erfahren, dass ich mich stark überschätzt hatte und dass mit Erkältung laufen keine wirklich gute Idee ist.
Nach der halben Strecke, ab Kilometer sechs, ließen meine Kräfte merklich nach. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen wurde die Luft immer drückender und zum anderen musste ich gegen den Wind laufen. Die Pace war inzwischen bei 6 Minuten angekommen. Ich fühlte mich wie ein alter Mann.
Meine Beine waren schwer wie Blei und ich hatte das Gefühl, jemand hätte mir Gewichtsmanschetten um die Knöchel gebunden. Dazu kamen fiese Rückschmerzen, die anscheinend eine Begleiterscheinung der Erkältung sind. Nach einer Dreiviertelstunde Laufen dachte ich ernsthaft ans Aufgeben.
Doch Aufgeben war keine Option. Ich wollte es durchziehen. Und ich wollte auf alle Fälle LAUFEND ins Ziel kommen und nicht gehend. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber irgendwie bin ich nach einer Stunde und zwölf Minuten absolut fertig im Ziel angekommen. Ich befürchte, dass ich über kurz oder lang ein Opfer meines übertriebenen Ehrgeizes werde.
Nur zwei Trainingseinheiten in dieser Woche
Zum ersten Mal seit Ewigkeiten – ich glaube, Weihnachten 2014 bin ich zuletzt so wenig gelaufen – wurde es dieses Mal nichts mit meinen drei Trainingseinheiten pro Woche. Das lag zum einen an meiner Erkältung, die ich mir am Montag eingefangen hatte und die mich am Mittwoch Abend (siehe oben) nicht vom Laufen abgehalten hatte. Ich bekam allerdings ordentlich verbal Prügel für dieses Verhalten!
Und zum anderen lag die dritte fehlende Einheit an der FSME – Auffrischungsimpfe, die ich am Donnerstag Nachmittag beim Arzt erhalten hatte und mit einem Sportverbot einhergegangen ist.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014 und unter #ProjektLaufen2015.
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