Ich bin ein Diplomat. Zwar nicht hauptberuflich, aber im täglichen Leben. Sei es beruflich oder privat – ich mag mehr die Diplomatie als die Methode mit dem Holzhammer.
Wieso das so ist? Ich kann es gar nicht erklären, ich kann es nur vermuten. Sicherlich hat es etwas mit der Erziehung zu tun und mit der Kindheit. Und mit den eigenen Erfahrungen, die ich im Laufe meiner bisher 40 Lebensjahre gesammelt habe. Und weil die gesammelten Erfahrungen unser Handeln und Denken beeinflussen, bin ich auf der diplomatischen Seite gelandet.
Ist Diplomatie gut?
Ich bin Diplomat aus Überzeugung. Weil ich der Meinung bin, dass ich mit Kooperation mehr erreichen kann als mit Konfrontation. Weil es besser ist, gemeinsam Lösungen zu finden, statt einen auf der Strecke zu lassen. Weil Diplomatie gemeinsam getragene Entscheidungen bringen kann, die alle zufrieden stellen. Daher ist Diplomatie gut.
Ist Diplomatie schlecht?
Diplomatie hat gelegentlich den faden Beigeschmack, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ich laufe Gefahr, zu kuschen und den friedvollen Weg zu gehen. Der Preis ist dann meine persönliche Unzufriedenheit, weil ich des lieben Friedens willen nicht meine Meinung kundgetan und meine Linie durchgezogen habe. Oft auch verstärkt durch Bauchschmerzen, weil ich mich nicht so durchsetzungsstark fühle. Daher ist Diplomatie schlecht.
Diplomatie oder Konfrontation?
Meine Diplomatie gebe ich dann auf, wenn ich wachrütteln möchte. Wenn es um eilige Sachverhalte geht, die keinen zeitlichen Aufschub dulden. Dann lege ich das diplomatische Jackett ab und ziehe den Konfrontations-Anzug an. Dann kann auch ich deutlich werden. Aber niemals zur Selbstbestätigung. Sondern immer, weil es mir um die Sache geht.
14. Juli 2015 um 08:07
Hi Marc
Ich denke, dass man mit der Diplomatie-Schiene auf Dauer am Besten fährt. Klar, sollte man ab und an auch diese ablegen, manchmal muss man sogar. Aber wie gesagt, auf lange Sicht gesehen, ist Diplomatie der erfolgreichere Weg. Denke ich. 🙂