Die zweite Woche meines Urlaubs am Bodensee war aus klassischer Urlaubs-Sicht spitze.
Tolles Wetter, Temperaturen oftmals über 30 Grad und dementsprechend haben wir viel Zeit im und am See und Strandbad verbracht.
Aus Läufer-Sicht war die zweite Hälfte des Urlaubs aber eher suboptimal, denn bei dem heißen Wetter war – anders als in der Woche zuvor – das Laufen eher eine Qual als ein Vergnügen. Zwar bin ich weiterhin gut mit den neuen Brooks Glycerin 13 unterwegs gewesen, doch die Pace war eher unterirdisch.
Ich musste also die Reißleine ziehen und habe mein Pensum mit Blick auf meinen Kreislauf und die Gesundheit generell reduziert. Anstelle von drei Einheiten gab es nur zwei Laufrunden am Bodensee. Doch Halt! Das Wochenende haben wir im Europa-Park Rust verbracht und waren locker neun bis zehn Stunden auf den Beinen – das geht doch auch als Workout und Walk-Einheit durch, oder?
Übrigens bin ich mit meinem Problem nicht allein, denn Marco fordert die Läuferinnen und Läufer auf: Bitte trinkt genug… vorher. Jetzt aber zu meinen Erlebnissen in der Laufwoche 56.
Laufen wie ein bunter Hund
Nach einem Shopping- und Kino-Nachmittag – wir haben in Friedrichshafen die Minions angeschaut – hatte ich mich am Montag Abend von der Liebsten mit den Worten “Ich laufe eine kleine Runde wie am Sonntag Morgen, es werden maximal zehn, elf Kilometer” verabschiedet.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es deutlich mehr werden sollte.
Erstmals war ich heute als bunter Hund unterwegs. Zu den neuen Brooks Glycerin 13 in schwarz, orange und rot gesellte sich eine blaue Laufhose und ein graues Laufshirt von Brooks mit buntem Print auf der Brust. Außerdem habe ich erstmals Kompressionssocken von Strammer Max – der Hersteller heißt wirklich so! – getragen. Als Farbe habe ich mich für ein ‘dezentes’ Gelb entschieden.
Die Laufstrecke verlief anfangs wie am Tag zuvor. Damals hatte ich nur den Fehler gemacht, eine Abzweigung zu früh genommen zu haben. Das wollte ich diesmal besser machen. Doch ich habe es zu gut gemeint und mich beinahe verlaufen. Weil der Lauf aber Spaß gemacht hat, störte mich das nicht weiter.
Auch die Höhenmeter ließen mich zwar ordentlich schnaufen, doch wenn du Steigung um Steigung nimmst und dann mit einem wunderbaren Blick auf den Bodensee, das Voralpenland und die Alpen belohnt wirst, stören auch 110 absolvierte Höhenmeter nicht, sondern machen eher stolz.
Als ich zur Ferienwohnung zurückgekehrt bin, hat mir die Liebste erst nicht glauben wollen, dass ich mich verirrt hatte. Meinen Irrtum konnte ich aber glaubhaft versichern. Und so standen nach neunzig Minuten mehr als fünfzehn Kilometer auf der Uhr.
Zum Abschluss noch eine kleine Schmonzette. Auf meiner Strecke bin ich auch einem jungen Läufer begegnet, den ich bei seinem Lauf durch die Obstplantage entlang der Apfelbäume beobachten konnte. Ist euch so ein Läufer auch schon mal begegnet? Die GPS-Aufzeichnung bei Runtastic muss witzig aussehen 🙂
Endlich! Ich kann auch langsamen Dauerlauf
Der Lauf am Mittwoch Abend lief eigentlich ganz anders geplant. Nach einem Tag Strandbad Eriskirch bei angenehmen 30 Grad unter einer Schatten spendenden Eiche hatte ich ab kurz vor acht einen 16 Kilometer langen Lauf von Fischbach nach Hagnau geplant.
Der Plan ging aber nur kurz auf, denn nach zwei Kilometern spürte ich die Hitze des Abends. Es waren abends um acht Uhr immer noch 29 Grad und außer verhältnismäßig langsam Laufen war für mich einfach an diesem Tag nicht mehr drin.
So quälte ich mich mehr schlecht als recht und baute aus lauter Frust ein paar schnellere Passagen ein, um dann aber wieder Opfer meiner eigenen Erschöpfung zu werden. Immerhin bewegte sich meine Herzfrequenz immer im 140er-Bereich.
Jetzt weiß ich zumindest, dass ich durchaus langsam laufen kann und habe am Bodensee meinen ersten richtig langsamen Lauf erlebt. Das ist ja auch etwas.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014 und unter #ProjektLaufen2015.
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