Herrlich war das Gefühl bei meinem ersten Lauf der Woche.
Erstmals waren die Temperaturen unter 20 Grad gesunken und ich konnte auf der Strecke ordentlich Gas geben und gleichzeitig meiner Psyche etwas Gutes tun.
Ich kann mich wieder gut leiden beim Laufen
Was war das für ein herrlicher Lauf nach dem Feierabend am Montag! Ich bin zwar die gleiche Strecke wie am Sonntag Morgen gelaufen, allerdings mit dem Unterschied, dass dieses Mal anstelle von Dauerregen bestes Laufwetter gewesen ist.
Bei 19 Grad und ein wenig Sonnenschein und ein wenig Wind war das Laufen das reinste Vergnügen. Als ich die zehn Kilometer knapp um fünf Sekunden mit einer Sub 53 verpasst hatte, wusste ich schon längst, dass ich an diesem Tag gut in Form gewesen bin.
Es lief im wahrsten Sinne des Wortes rund. Ich hatte Kraft in den Beinen, hatte die nötige Körperspannung und lief große Schritte. Jeder Schritt fühlte sich federnd leicht an. Es war herrlich. Und das zahlte sich am Ende in einer durchschnittlichen Pace von 5:18 Minuten auf 12,2 Kilometer aus.
Und es war ein extrem wichtiger Lauf für meine Psyche. Denn nach den lahmen Läufen der letzten Wochen hatte ich schon ein wenig an mir und meiner Konstitution gezweifelt. Doch mit diesem Lauf habe ich mir selbst bewiesen, dass ich es noch kann. Ein klasse Gefühl ist das.
Womöglich hat auch die fehlende Pulsuhr am Arm dazu beigetragen. Es tut gut, nicht ständig auf die Uhr mit der Pace und der Herzfrequenz zu schauen und einfach zu laufen. Auf die regelmäßige Pace-Ansage von Runtastic möchte ich allerdings nicht verzichten…
Bei meinem Lauf habe ich auch präventiv etwas gegen Rheuma getan. Allerdings war mein Streifen des Brennnessel-Feldes entlang des Weges eher unfreiwillig und das Brennen am Bein wird mich noch etwas länger an das Erlebnis erinnern 🙂
Der Sommer ist zurück
Meine Erwartungshaltung nach dem klasse Lauf am Dienstag war Donnerstag am späten Nachmittag nicht die größte. Denn der Sommer war zurück und mit ihm Temperaturen um die 25 Grad und mehr.
Als ich die ersten drei Kilometer mit einer Sub 15 absolviert hatte und auch nach fünf Kilometern eine Sub 26 stand, war ich noch guter Dinge. Doch das änderte sich schlagartig auf halber Strecke.
Du lernst es einfach nicht! Das war mein Gedanke, als ich ab Kilometer sechs merklich langsamer geworden bin und dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste. Auf zehn Kilometer reichte es noch zu einer Sub 55, doch es ging stetig mit mir körperlich bergab.
Die letzten zwei Kilometer absolvierte ich an der Schmerzgrenze und mutierte zum gefürchteten Sitzläufer. Doch was beklage ich mich, ich bin doch selbst schuld. Und lerne einfach nicht dazu.
Lauf in den Sonnenaufgang
Bevor es am Samstag richtig warm werden sollte, bin ich um kurz vor sieben in den Sonnenaufgang gelaufen. Die Strecke war wenig spektakulär, doch ich habe es genossen, den anbrechenden Tag zu begrüßen. Das gemütliche Laufen habe ich gelegentlich mit schnelleren Abschnitten abwechslungsreicher gestaltet und hatte Zeit, meine Gedanken schweifen zu lassen.
Es ging dieses Mal nicht um Geschwindigkeit, sondern einfach ums Laufen. Meine Gedanken sind immer wieder bei meinem großen Sohn hängen geblieben. Ich habe den Zwölfjährigen gestern zur Katechumenen-Freizeit nach Wegberg gebracht, wo er bis Sonntag mit anderen Kids in seinem Alter ist.
Wahnsinn, da bist du eigentlich froh, mal die Kids nicht um dich zu haben und dann vermisst du sie bereits nach wenigen Stunden. Schon gestern habe ich mich mehrmals dabei ertappt zu denken, was er wohl gerade mache… Das muss wohl diese Väterliebe sein.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014 und unter #ProjektLaufen2015.