“Wir laufen, deshalb denken wir”, schreibt Marathon-Legende Amby Burfoot im Vorwort zu Die Philosophie des Laufens und bringt damit den Inhalt des knapp 200 Seiten starken Buches auf den Punkt.
Auch wenn der Band den Eindruck eines akademischen Werkes nicht abstreiten kann, richtet es sich mitnichten nur an Menschen mit Hochschulabschluss. Es ist mehr. Viel mehr. Und auch die Zielgruppe ist größer. Viel größer.
Die gesammelten Texte von Jan Drees (Schriftsteller, Journalist und Junioren-Europacupsieger über 800 Meter), Isabel Bogdan (Autorin und Bloggerin), Maximilian Probst (Autor für ZEIT und taz) und Florian Blaschke (Blogger, Redaktionsleiter t3n Magazin) handeln sowohl von vermeintlich profanen Themen wie den Unterschieden zwischen Läufern und Joggern sowie den technischen Gadgets am Handgelenk oder in der Gürteltasche, aber auch anspruchsvollen Feldern wie den philosophischen Elementen des Laufens.
Neben diesen deutschen Autoren gibt es außerdem Texte von Michael W. Austin, Gregory Bassham, J. Jeremy Wisnewski, Raymond J. VanArragon und Chris Kelly zu lesen, die nicht minder interessant sind und zum Nachdenken animieren.
Läufer sind Jogger!
Ich bin übrigens nach dem Studium des Buches geläutert worden. Raymond J. Vanarragon hat mir erklärt, dass mein Laufen eher das eines Joggers entspricht und dass ich definitiv kein Läufer bin. Wieso das so ist?
Lest Die Philosophie des Laufens und findet es selbst heraus! Unabhängig von mir sollte die Definition Vanarragons für zahlreiche Hobbyläufer gelten, die sich mit dem Prädikat “Läufer” schmücken und teilweise verächtlich auf “Jogger” herabblicken.
Keine leichte Kost
“Die Philophie des Laufens” ist alles andere als ein einfaches Buch, es ist kein schneller Happen, der zwischen Tür und Angel hinuntergeschlungen wird und auch kein schneller Fünfer, um in der Analogie des Laufsports zu bleiben.
Es ist vielmehr ein Menü, das genossen wird. Bissen für Bissen, und mit jedem Stück Genuss erschließt sich der Inhalt mehr und mehr und belebt die Sinne. Wie bei einem Halbmarathon oder Marathon, der Zeit, Training, Ausdauer und Geduld benötigt.
Natürlich kann das Buch auch in einem Rutsch und ruckzuck gelesen und konsumiert werden. Doch bleibt dann die Beschäftigung mit dem Inhalt auf der Strecke. Die Auseinandersetzung mit den philosophischen Themen, die sich so genüsslich beim Laufen im Zwiegespräch mit sich selbst erörtern lassen. Und es wäre schade drum, wenn diese Auseinandersetzung nicht stattfindet.
Das perfekte Geschenk für (künftige) Läufer
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Philosophie des Laufens aus dem mairisch Verlag ist ein schönes Geschenk für Läuferinnen und Läufer und solche, die es werden wollen. Auch ist das Buch als ein Präsent zur Belohnung seiner selbst bestens geeignet – nach einem erfolgreichen Wettkampf oder einer anstrengenden Trainingswoche.
Pingback: Ich bin jetzt Läufer: Das war mein Laufjahr 2015 und ein Ausblick auf 2016 > Persönliches > ProjektLaufen2015, Ernährung, Gewicht, Halbmarathon, Laufbücher, Laufen, Rückblick, Running, Sub 25, Sub 50, Wettkampf