Borussia Dortmund ist nach zehn Spieltagen in der Bundesliga Spitzenzweiter!
Zwar beträgt der Abstand auf den FC Bayern München satte sieben Punkte, doch die Roten spielen einfach einen Fußball vom anderen Stern. Ein Fußball, der nicht immer ansehnlich, aber immer erfolgreich ist (zehn Siege!).
Umso wertvoller ist der zweite Rang des BVB, der mit der Ausbeute von 23 Punkten und 29:12 Toren in jeder anderen europäischen Top-Liga um die Meisterschaft mitspielen würde. Viel wichtiger als der Blick nach ganz oben ist aus meiner Sicht der Blick auf die Konkurrenz. Die Schalker sind als Dritter vier Punkte hinter Borussia und Vizemeister Wolfsburg sogar vier Zähler im Hintertreffen.
Bevor es an den Ausblick für die nächsten fünf Spiele in der Liga geht, schaue ich erst einmal zurück.
Kein Sieg gegen Angstgegner Hoffenheim
Thomas Tuchel hatte Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan eine Pause verordnet und dafür Gonzalo Castro und Marco Reus – erstmals seit seinem Zehenbruch aus dem Berlin-Spiel – eingesetzt. Die erste Viertelstunde verlief torlos. Borussia Dortmund hatte das Spiel im Griff, während sich Hoffenheim auf das Verteidigen beschränkt hat und gelegentlich Kontermöglichkeiten herausarbeiten konnte.
Pierre-Emerick Aubameyang hatte nach einer halben Stunde die bis dato beste Torchance, aber sein Schuss ging knapp über das Tor. Inzwischen hatten die Borussen den Kraichgauern zu viel Räume gelassen, was sich in mehreren Torschüssen geäußert hat. Doch wirklich gut spielten die Dortmunder nicht. Die Abwehr kam mehrmals zu spät und das Mittelfeld, insbesondere Marco Reus und Shinji Kagawa, bekamen wenig auf die Kette.
Wirklich überraschend war das 0:1 nach 43 Minuten nicht. Verdammt! Der Europa League Fluch hatte Borussia Dortmund eingeholt. Jetzt also auch in der Bundesliga mit Rückstand – das war mein Fazit zur Pause. Tuchel reagierte in der Pause und brachte Henrikh Mkhitaryan anstelle von Jonas Hofmann.
Riesendusel dann nach fünfzig Minuten, als Roman Bürki bereits zweimal geschlagen war und erst der Pfosten und dann Sokratis retten musste. Reus musste in der 54. Minute das Feld verlassen und Ilkay Gündogan kam auf den Platz. Ich hatte damit die Hoffnung verbunden, dass endlich Struktur ins Dortmunder Spiel kommt.
Und so war es auch. Ilkay drin, Ball drin! Pierre-Emerick Aubameyang mit dem 1:1 nach Brustvorlage von Castro (55.). Danach gab es weitere Chancen für die Borussen, aber das letzte Quäntchen Glück fehlte. Der eingewechselte Adrian Ramos hatte in der 85. Minute das 2:1 auf dem Fuß, aber es sollte nicht sein.
Nach elf Pflichtspielsiegen in Serie gab es damit bei der TSG Hoffenheim den ersten Punktverlust für den BVB und den “Fall” auf Rang zwei hinter Bayern München. Mir passte das ganz gut, denn nun war die Euphorie ein wenig gebremst.
Und wieder nur remis – diesmal gegen Darmstadt
Über das 2:2 gegen den Aufsteiger SV Darmstadt möchte ich keine großen Worte verlieren.
Wer in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich nach einem Standard kassiert, kann sich zwar kräftig ärgern, darf sich aber nicht beklagen. Denn Chancen zum Sieg hatten die Schwarz-Gelben mehr als genug.
Ausführlich habe ich bereits hier über das Spiel berichtet, das ich live im Westfalenstadion geschaut habe.
Punkteteilung in Griechenland
Heavy rotation war das Motto von Trainer Thomas Tuchel vor der Auswärtspartie in Griechenland. Sokratis, Mats Hummels, Shinji Kagawa, Ilkay Gündogan und Pierre-Emerick Aubameyang sind in Dortmund geblieben, um die Kräfte der Stars vor dem Gipfeltreffen am Sonntag in München zu schonen.
Acht neue Spieler kamen in die Elf, nur Weigl, Mkhitaryan und Reus bleiben aus dem Stamm übrig. Die Rotation war wichtig und richtig, schließlich stand bereits das 14. Pflichtspiel in nicht einmal drei Monaten auf dem Programm.
Leider muss ich es erneut schreiben, aber Borussia ist wieder in Rückstand geraten. Nach einem Foul von Henrikh Mkhitaryan gab es Freistoß, der Ball kommt in die Dortmunder Hälfte, Neven Subotic spielt vergeblich auf Abseits und es steht 0:1 (34.). Es war die erste echte Offensivaktion von PAOK.
Erst in der 73. Minute fiel der durchaus verdiente Ausgleich, als sich Gonzalo Castro in die Torschützenliste eintragen konnte.
Blamage in München
Wie in jedem Jahr wurde das Spiel des Rekordmeisters gegen die Dortmunder Borussia schon Tage vorher künstlich aufgebläht. Zwar spielte der Erste gegen den Zweiten, doch lagen am achten Spieltag bereits vier Punkte Abstand zwischen beiden Mannschaften. Nicht nur deshalb war ich vor der Partie nicht wirklich optimistisch, was die Siegchancen der Westfalen angeht.
Die Aufstellung des BVB war eine weitere Überraschung. Ohne Marcel Schmelzer (verletzt) und Marco Reus (formbedingt) spielte Borussia zu Beginn an der Isar. Sokratis als linker und Lukas Piszczek als rechter Außenverteidiger sollten die brandgefährliche bayerische Offensive in den Griff.
Außerdem spielten mit Sven Bender, Ilkay Gündogan und Julian Weigl gleich drei Sechser. Darüber hinaus musste Matthias Ginter auf die Bank und Sven Bender spielte neben Mats Hummels in der Innenverteidigung. Für Diskussionen war also schon vor dem Anpfiff gesorgt.
Ich schaute das Spiel in Ostwestfalen bei meinen Eltern, was in der Vergangenheit ein gutes Omen gewesen ist. Und die Dortmunder hatten zumindest in den ersten zwanzig Minuten mehr vom Spiel und selbiges überraschend gut im Griff. Das war es aber auch schon mit der Herrlichkeit und die Münchener drehten auf.
Thomas Müller netzte nach Pass von Jerome Boateng zum 1:0 (26.) ein. Roman Bürki machte vor dem Gegentor keine gute Figur – wie übrigens auch die übrige Dortmunder Defensive. Der BVB hatte sichtlich an dem unerwarteten Gegentreffer zu knabbern und die Buyern kamen immer besser ins Spiel, während die Dortmunder Dominanz immer mehr in den Hintergrund geraten ist. Als Henrikh Mkhitaryan Thiago im Strafraum gefoult hatte und Müller per Elfmeter zum 2:0 traf (35.), war die Messe gelesen.
Oder nicht? Zwei Minuten später Pierre-Emerick Aubameyang mit dem 1:2 (37.) nach feiner Vorlage von Gonzalo Castro. Es war sein zehnter Saisontreffer. Mein Fazit zur Halbzeit: ein Remis wäre verdient, doch unabhängig davon hat mich Borussia mit der bisherigen Leistung positiv überrascht.
Die zweite Halbzeit war gerade dreißig Sekunden alt, da war das Spiel gelaufen. Robert Lewandowski konnte sich nach einem langen Ball von Boateng gegen drei Dortmunder durchsetzen und erneut sah Bürki nicht gut aus 1:3 (46.). Thomas Tuchel reagierte mit zwei Einwechslungen auf die kalte Dusche und brachte Marco Reus und Adrian Januzaj für Castro und Shinji Kagawa (53.). Als Lewandowski in der 57. Minute nach Vorlage von Götze das 4:1 markierte, war der BVB kurz davor, komplett auseinanderzubrechen.
Und schlimmer geht immer. 1:5 stand es nach 66 Minuten. Ich weine. Und ich hasse Fußball.
- “Ich nehme die Gegentore auch nur noch unemotional hin. Die Bayern sind einfach 10 Universen über dem Rest der Liga.”
- “Und ernsthaft: Wenn Du in 15 Spielen achtmal in Rückstand gerätst, reicht es halt spätestens in München nicht mehr.”
- “Das 1:3 war der Genickbrecher. Du kommst aus der Pause, hast vermutlich einen Plan – und dann kriegst Du SO EIN Tor. #FCBBVB”
hieß es auf Twitter. Und alle drei Statements waren richtig. Aber ich habe mich auch gefragt: “Nach elf Siegen in Serien und drei Unentschieden in Folge war das heute die erste Niederlage der Saison. Und ihr jammert ernsthaft?”
Die verdiente Niederlage hat auf alle Fälle für Bodenhaftung gesorgt. Die Meisterschaft geht wie so oft nach München und die Teams auf den Plätzen dahinter rangeln um den Titel als Spitzenzweiter.
Ohne Mühe in Mainz
Viel wurde geschrieben vor der Rückkehr von Trainer Tuchel an seine alte Wirkungsstätte in Mainz. Für meinen Geschmack zu viel.
Doch wie so oft gilt auch hier das Bonmot von Borusse Adi Preißler: Entscheidend is´ auf´m Platz. Und so war es auch in Mainz.
Marco Reus markierte nach 18 Minuten die frühe Führung für die Borussen und auch im Anschluss sah es nicht so aus, als wenn die Rot-Weißen den Borussen gefährlich werden konnten. Es dauerte allerdings bis kurz vor Schluss, ehe sich meine Nerven beruhigen konnten, als Henrikh Mkhitaryan das erlösende 2:0 gelang.
Klare Sache in Qäbälä
Erstmals seit langem konnte ich ein Spiel meines BVB nicht live verfolgen. Ein Offsite-Meeting in München (ausgerechnet München!) war schuld, dass ich das früh angesetzte Spiel um 17 Uhr nicht per Sky verfolgen konnte.
Doch zumindest das Netradio mit Norbert Dickel ließ mich an dem sportlichen Geschehen teilhaben und so wurde ich “Ohrenzeuge” vom nie gefährdeten 3:1-Sieg, bei dem Tormaschine Aubamyang alle drei Dortmunder Treffer gelungen sind.
Mit sieben Punkten aus der ersten Hälfte der Europa League-Spiele thront Borussia Dortmund vor dem Rückspiel im Westfalenstadion gegen Qäbäla mit sieben Punkten auf dem ersten Platz und kann schon am 5. November den Einzug in die Zwischenrunde klar machen.
Furios gegen Augsburg
Zweiter gegen Letzter, so ließ sich die Paarung am Sonntag Nachmittag auf einen einfachen Nenner bringen. Doch es war mehr als eine leichte Aufgabe für die Borussia – nach den Reisestrapazen vom Donnerstag und dem Sieg in der Europa League bei Quäbälä.
Thomas Tuchel hatte vor dem Spiel die Rotationsmaschine angeworfen und gleich auf vier Positionen Änderungen vorgenommen. Julian Weigel bekam eine Pause verordnet und wurde durch Sven Bender ersetzt, Miki musste verletzungsbedingt passen und wurde von Gonzalo Castro ersetzt. Außerdem spielte Roman Bürki – wie gewohnt in der Liga – für Roman Weidenfeller und Marcel Schmelzer ersetzte Joo-Ho Park.
Von den Reisestrapazen drei Tage zuvor war der Borussia nichts anzumerken. Die Schwarz-Gelben legten los wie die Feuerwehr und lagen nach einem Tor von Pierre-Emerick Aubameyang (18.) und einem Doppelschlag von Marco Reus (21. und 31. Minute; beide Vorlagen stammten von Shinji Kagawa) deutlich mit 3:0 in Front.
In der zweiten Hälfte ließen die Kräfte nach und das Schlusslicht kam mit einem Abseits-Treffer, der als solcher nicht erkannte wurde, auf 1:3 heran. Zwei Tore von Aubameyang kurz vor dem Ende sorgten aber für einen standesgemäßen Sieg, der auch in der Höhe verdient gewesen ist.
Torhagel im Pokal gegen Paderborn
Es begann mit einer Slapstick-Einlage von Roman Bürki und dem Führungstreffer für Paderborn und endete mit einem regelrechten Torhagel für Borussia Dortmund.
Mit 7:1 (3:1) fertigte der BVB die Ostwestfalen ab und ich konnte live im Westfalenstadion Zeuge der Fußball-Gala werden. Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze hier im Blog.
Update: Hier ist der Text: Borussia Dortmund gegen den SC Paderborn im DFB-Pokal – wir waren live dabei!
Meine Prognose lag daneben
Anders als ich es nach dem 5. Spieltag vorhergesagt habe, gingen meine Tipps aus.
Ich hatte in der Liga elf Punkte für die nächsten fünf Spiele vorhergesagt, doch das unerwartete Unentschieden gegen Darmstadt machte meinen Tipp kaputt. Anstelle von drei Siegen und zwei Remis gab es bekanntlich zwei Siege, zwei Punkteteilungen und eine Niederlage und damit nur acht Zähler statt der prognostizierten elf.
Die beiden Siege in der Europa League gab es ebenfalls nicht zu sehen, sondern ein Unentschieden in Saloniki, aber dafür einen klaren Sieg in Qäbäla. Und auch das Pokalspiel in der zweiten Runde gegen Paderborn am Mittwoch Abend hatte ich richtig prognostiziert – wenn ich auch nicht unbedingt mit einem deutlichen 7:1-Sieg gerechnet hätte.
Wo landet Borussia Dortmund am Ende der Saison?
Auch dieses Mal mache ich das lustige Tipp-Spiel und schaue auf die nächsten fünf Paarungen.
Meine Prognose: Borussia Dortmund holt aus den nächsten fünf Spielen in der Bundesliga in Bremen, im Revierderby zu Hause gegen Schalke, in Hamburg, daheim gegen Stuttgart und beim VfL Wolfsburg zehn Punkte (S – S – U – S – N) und landet (unveränderter Tipp!) am Ende der Saison auf Platz 2 bis 4.
In den drei Europa League-Spielen gegen FK Qäbälä, in Krasnodar und zum Abschluss gegen PAIK Saloniki gibt es drei Siege und auch das Pokalspiel gegen wird gewonnen. Es sei denn, in der Auslosung morgen Abend wird uns der FC Bayern München zugelost 🙂
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