Als ich das erste Mal vom “neanderland” gehört habe, musste ich stutzen: neanderland? Was ist das? Das Neandertal mit dem weltberühmten Ureinwohner, dem Neandertaler, ist mir schon seit langem ein Begriff, aber mit dem Terminus neanderland konnte ich erst einmal wenig anfangen.
Das neanderland umfasst den Kreis Mettmann und seine kreisangehörige Städte Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Monheim am Rhein, Ratingen, Velbert und Wülfrath. Seine Nähe zu den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr hat die vielseitige Naherholungsregion seit vielen Jahren bei Ausflugsgästen, Naturliebhabern, Familien und aktiven Menschen beliebt gemacht.
Und die Einflüsse der Nachbarregionen sind auch im neanderland spürbar. So wie beispielsweise bei der Bergischen Kaffeetafel. Während unseres Aufenthaltes im August bei den Bergischen Drei sind wir leider nicht dazu gekommen, diese regionale Spezialität zu probieren. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich kürzlich die Gelegenheit hatte, die Bergische Kaffeetafel im Rahmen eines Bloggertreffens auf Einladung des neanderland Tourismus kennenzulernen.
Auf dem Weg zum Stadtgeschichtshaus Mettmann
Direkt nach der Arbeit habe ich mich auf den Weg nach Mettmann gemacht. Mit der S28 ist Mettmann ab Düsseldorf unkompliziert und schnell zu erreichen. Von der Haltestelle Mettmann-Zentrum geht es in nördlicher Richtung in die Innenstadt. Dank der guten Beschilderung kann das Stadtgeschichtshaus nicht übersehen werden.
Das Gebäude ist im Bergischen Stil klassisch mit Schieferschindeln gedeckt und blickt als Alte Bürgermeisterei auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
In der ersten Etage des Stadtgeschichtshauses war ein großer Raum für uns Blogger reserviert, der viele Jahrzehnte Historie regelrecht geatmet hat. 14 Kaffee-Gedecke im blau-weißen Zwiebelmuster waren herbstlich eingedeckt und die Bergischen Köstlichkeiten auf dem großen Tisch ließen mir schon beim Betreten des historischen Zimmers das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Nach einer Vorstellungsrunde der anfangs acht, später zwölf anwesenden Bloggerinnen und Blogger konnten wir die vier Gänge der Bergischen Kaffeetafel genießen.
Zwischendurch gab uns Yasmin Hutchins vom neanderland Tourismus zahlreiche Informationen über das neanderland – eine Marke, die übrigens seit gut zehn Jahren existiert und zuerst kulturell und anschließend auch touristisch Verwendung gefunden hat und inzwischen fest etabliert ist.
Was ist eine Bergische Kaffeetafel?
Wer sich das erste Mal mit dem neanderland beschäftigt, wird früher oder später mit der Bergischen Kaffeetafel in Berührung kommen.
Als erstes wird eine Scheibe Rosinenstuten dick mit Butter bestrichen, anschließend folgt Pflaumenmus, Aprikosen- oder Kirschmarmelade und zum Abschluss noch eine Schicht Milchreis, der gern mit Zimt und Zucker veredelt werden kann.
Der zweite Gang ist eine Waffel, die entweder trocken ohne Belag oder mit Zucker und Zimt gegessen wird. Und wer dann immer noch nicht satt ist, genießt eine Scheibe Schwarzbrot mit Quark.
Ein Foto vom dritten Gang, dem Schwarzbrot, kann ich leider nicht liefern. Stellt euch einfach eine Scheibe Schwarzbrot mit Butter bestrichen und oben drauf Quark vor. Ich musste bedauerlicherweise kapitulieren, denn der leckere Rosinenstuten und die Waffel haben mich mehr als gut gesättigt.
Damit es keine Magenprobleme nach diesem opulenten Mahl gibt, wird die Bergische Kaffeetafel mit einem klaren Schnaps beendet.
Zu allen Gängen gibt es Kaffee aus der Dröppelmina, dem Wahrzeichen und dem absoluten Star der Bergischen Kaffeetafel. Der frisch aufgebrühte Kaffee wird aus der bauchigen Kanne aus Zinn mit drei Füßen und einem Zapfhahn gezogen.
Übrigens spricht man im Bergischen Land von der Dröppelmina (mit einem “n”), während in Nordwestdeutschland von der Dröppelminna (mit zwei “n”) die Rede ist.
Vielen Dank an den neanderland Tourismus für die Einladung zu diesem unterhaltsamen und informativen Nachmittag sowie Julia Wachten und Yasmin Hutchins für die Betreuung während der Veranstaltung.