Seit einigen Tagen ist ein Beitrag in meinem Blog begehrter als alle anderen.
Das hat dazu geführt, dass sich allein in der vergangenen Woche mein Traffic in nur einer Woche mal eben so verdoppelt hat. Statt vier- bis fünftausend Seitenaufrufen hatte ich plötzlich mehr als achttausend Aufrufe.
Doch wieso um alles in der Welt interessiert sich auf einmal jeder in diesem Land für einen Artikel über die Steueridentifikationsnummer? Konkrekt ging es um die profane Frage, die ich in meinem Blog ausführlich behandelt und beantwortet habe: Wie finde ich die Steueridentifikationsnummer für mein Kind?
Die Auflösung des Rätsels
Am Sonntag Abend gab es die Auflösung. Dank einer WhatsApp-Gruppe der hiesigen Grundschule bin ich auf einen Kettenbrief bzw. eine Ketten-Nachricht aufmerksam geworden, bei der mir nach dem Lesen ein Licht aufgegangen ist.
Aber lest den Kettenbrief selbst:
Ab dem 01.01.16 gibt es eine neue Regelung. Alle Kindergeldbezieher, die es bisher noch nicht gemacht haben, müssen der zuständigen Familienkasse die Steueridentifikationsnummer der kindergeldberechtigten Kinder und Elternteile schriftlich mitteilen. Das dient dazu, doppelte Zahlungen zu vermeiden.
Der Haken:
Wer diese Steuernummern nicht bis spätestens Dezember 2015 der Familienkasse mitgeteilt hat, bekommt das Kindergeld gestrichen, muss u.U. das Kindergeld 2016 zurückzahlen und einen neuen Kindergeldantrag stellen (der dann vermutlich eine längere Bearbeitungszeit hat). Das Kindergeld wird dann auch nicht rückwirkend gezahlt. Was weg ist, ist weg.
Auf die Frage, ob das noch veröffentlicht wird, hat die Familienkasse “nein” gesagt; jeder Leistungsbezieher müsse sich über bevorstehende Änderungen informieren.
Auf die Frage, was passiert, wenn ganz viel Bürger das einfach nicht mitbekommen, kam “dann haben diese Familien Pech gehabt”.
Bitte informiert Euch (bei Google über das Stichwort “Kindergeld 2016” gibt es gsnz viele Infos) und gebt die Info möglichst schnell an Betroffene weiter!
So weit der Text. Und den Aufruf “Bitte informiert Euch (bei Google über das Stichwort “Kindergeld 2016” gibt es gsnz viele Infos) und gebt die Info möglichst schnell an Betroffene weiter!” haben die (vermeintlich) Betroffenen direkt in die Tat umgesetzt und sich schlau gegooglet.
Und sind damit bei mir im Blog gelandet.
Ist es erforderlich, panisch zu werden?
Falls ihr selbst von der Thematik betroffen seid, könnt ihr durchatmen. Denn alles ist halb so schlimm.
Die Süddeutsche Zeitung klärt auf und schreibt einiges zu den Hintergründen des viralen Gerüchts: Kindergeld und Steuernummer: So entstand das Gerücht.
Panikmache ist also fehl am Platze.
24. November 2015 um 14:02
Ist doch immer das selbe, dass die Medien ein Thema unnötig aufpushen und manche dann wirklich in Panik verfallen. LG Roym
1. Dezember 2015 um 13:14
Viele Familien hat das ganze defintiv verunsichert. Ist aber auch wirklich ärgerlich, wenn solche Informationen über die Medien verbreitet werden, obwohl letztendlich alles so läuft wie immer.