Ich gebe zu, dass die Überschrift ein wenig übertrieben ist.
Denn “Alle Jahre wieder” habe ich am Freitag vor dem dritten Advent nicht den Weihnachtsmarkt am Quirinus-Münster in Neuss besucht. Im Gegenteil. Mein letzter Besuch zur Vorweihnachtszeit ist sage und schreibe drei Jahr her – und das, obwohl die Stadt am Rhein weniger als fünfzehn Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt.
Dieses Jahr hatte ich richtig Lust auf Weihnachtsmärkte und trotz des regnerischen Wetters habe ich mich mit Anne und dem jüngsten Sohn auf den Weg gemacht. Als wir mit dem Auto durch die Neusser Innenstadt gefahren sind, hat mich die weihnachtliche Beleuchtung an meine Kindheit erinnert.
In den achtziger Jahren war ich mit meinen Eltern regelmäßig in Essen und als kleines Kind schwer beeindruckt von der festlichen Beleuchtung. So pompös und riesig wie in der Ruhrgebietsstadt ist es in Neuss zwar nicht, doch festliche Stimmung hat die Beleuchtung in den Straßen und Gassen auf alle Fälle in mir ausgelöst.
Schaufensterbummel mit Luke mit Lego
Und noch etwas hat mich an meine Kindheit erinnert: der Schaufensterbummel.
Ein Einkaufsbummel durch die Innenstadt zur Vorweihnachtszeit gehört einfach für das Weihnachtsfeeling dazu. Das Bummeln entlang der weihnachtlich geschmückten Schaufenster hat Spaß gemacht und das Shopping-Erlebnis beflügelt.
Auch der stationäre Handel kann Rabatt
Und es sage noch jemand, dass der stationäre Handel chancenlos gegen das Internet sei. Bei Galeria Kaufhof waren an diesem Freitag zwischen 15 bis 25 Prozent Rabatt möglich. Beispiele gefällig?
So habe ich die Leuchtende Wars Bettwäsche für günstige 29,99 Euro abzüglich 15 Prozent Rabatt, also für 25,49 Euro gekauft. Bei amazon.de kostet die gleiche Bettwäsche 39,99 Euro. Und nicht nur Textilien gibt es günstig.
Ich liebäugele schon seit einiger Zeit mit einer Uhr von Casio. Statt für 299,- Euro gibt es das gute Stück im Rahmen einer Sonderaktion ebenfalls mit satten zwanzig Prozent Rabatt.
Bummeln über den Weihnachtsmarkt
Wir waren aber nicht nur zum Einkaufen in Neuss, sondern wollten in erster Linie den kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt in unmittelbarer Nähe des Quirinus-Münster genießen.
Der Bummel im Schatten des Münsters ist natürlich nicht mit den großen Märkten in Köln oder in Düsseldorf zu vergleichen, doch das ist auch nicht nötig. Dafür kann der Neusser Markt mit einem ganz besonderen Flair und einem erstaunlich niedrigen Kitsch- und Quatsch-Level punkten. Geschiebe, Gedränge und Geschubse gibt es hier auch nicht wie bei der Konkurrenz rheinauf und rheinabwärts.
Ich möchte schließlich nicht von einer lausigen Bretterbude mit einem zweifelhaften und definitiv nicht-weihnachtlichen Angebot zur anderen spazieren, sondern möchte Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und knackige Bratwürste und Glühwein genießen. Und in dieser Hinsicht kann der Neusser Weihnachtsmarkt wirklich jede Menge Spaß machen.
Der halbe Meter Bratwurst für 3,50 Euro ist genauso in Ordnung wie die leckere Süßspeise Ardelnik für den gleichen Preis. Und die Feuerstellen zum Wärmen, die rund um den Marktplatz verteilt sind, verbreiten auch eine kuschelige Atmosphäre – auch wenn die Temperaturen bei unserem Besuch nicht niedriger als sieben Grad gefallen sind.