Mehr als 80 Laufwochen habe ich inzwischen auf dem Buckel. Hätte mir vor eineinhalb Jahren jemand gesagt, dass ich in diesem Zeitraum
- 2.550 km in 230 Einheiten gelaufen bin,
- mein Gewicht von 94 Kilo auf 81 Kilo verringert habe,
- gelernt habe, mehr als zweieinviertel Stunden ohne Unterbrechung zu laufen
- und sogar mehr als 24 Kilometer am Stück
laufen kann – ich hätte diese Person für verrückt erklärt.
Doch es ist wahr.
Ich bin Läufer – und das im Frühling, im Sommer, im Herbst und im Winter.
Ich bin Läufer – und das bei Sonne und Regen, bei stürmischen Wind und bei Schnee.
Ich bin Läufer – bei Minusgraden genauso wie bei Hitze.
Ich bin Läufer – in kurzen Tights als auch mit Thermo-Laufhose.
Und es fühlt sich verdammt gut an – auch eineinhalb Jahre nach meinen ersten Laufschritten nach einer langen Pause.
Mein Laufjahr 2015
Die nackten Zahlen des Laufjahres 2015 lesen sich nüchtern:
149 Läufe (im Durchschnitt 12,4 pro Monat) und 1.920 Kilometer (im Durchschnitt exakt 160 pro Monat) standen laut Runtastic auf meiner persönlichen Statistik.
Hinter diesen spröden Zahlen stecken jede Menge Erlebnisse, einige neue persönliche Bestleistungen und Aktivitäten, die mich gelegentlich an den Rand meiner Kraft und Ausdauer gebracht haben. Aber auch in 2015 galt für mich: Aufgeben ist keine Option und ich habe nicht eine Einheit nicht beendet – wenn mir auch die Zunge auf dem Boden hing (während der heißen Tage mit mehr als dreißig Grad im Sommer) und die Beine vor Schmerz gebrannt haben (am Bodensee im Juli).
Mein erster Halbmarathon – und fünf weitere sollten noch folgen
Gleich sechs Mal habe ich Läufe über die Halbmarathon-Distanz geschafft. Los ging es bereits am 28. Februar über 21,17 km – es war mein erster Halbmarathon und acht Monate nach dem ersten Lauf. Nur zwei Wochen später, am 15. März folgten 21,32 Kilometer , bevor ich am 6.6. 24,01 km gerannt bin.
Nach der Sommerpause folgte am 5. September ein Lauf über 21,23 km und während der Herbstferien in Ostwestfalen HM Nr. 5 mit 21,34 km. Den Schlusspunkt gab es einen Tag vor meinem 41. Geburtstag mit Lauf Nummer 6 und 21,37 Kilometern.
Hätte mir jemand zu Jahresbeginn erzählt, dass ich diese Distanz gleich sechs Mal erledige, ich hätte ihn schier für verrückt erklärt. Das gleiche gilt für den Zeitpunkt. Den Halbmarathon wollte ich laut meiner Lauf-Planung Anfang 2015 erst Richtung Jahresende erledigt haben.
Der Kampf gegen den inneren Schweinhund ist für mich kein Kampf, sondern Vergnügen
Kürzlich bin ich gefragt worden, wie ich es schaffe, auch bei Wind und Wetter zu laufen und den inneren Schweinehund zu besiegen. Die Antwort ist genauso einleuchtend wie einfach:
Das Laufen ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden und die drei Einheiten pro Woche sind einfach Pflicht und Vergnügen und fest in meinen Tagesablauf integriert. Für mich gibt es kein schlechtes Wetter. Es gibt immer die passende Kleidung. Und im Regen laufen ist einfach ein geiles Gefühl.
Meine Wettkämpfe 2015
Anfang des vergangenen Jahres hatte ich große Pläne und wollte an mindestens einer Handvoll Läufen teilnehmen.
Dass es am Ende nur zwei geworden sind – der Lauf im Südpark im März 2015 und der Metro-Marathon mit der Staffel im April 2015 -hatte viele Gründe. Eigentlich wollte ich sowohl beim City-Lauf im April in Korschenbroich als auch beim Herbstwaldlauf im Oktober im gleichen Ort dabei sein. Doch private Verpflichtungen haben mir gleich zweimal einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ebenfalls habe ich es nicht einmal geschafft, zumindest einmal den Mondschein-Run, organisiert von Laufsport Bunert in Neuss zu laufen. Das muss und soll im neuen Jahr deutlich besser werden! Weil der Lauf am Donnerstag Abend monatlich stattfindet, sollte mir das durchaus gelingen.
Es ist also noch einige Luft nach oben in Sachen Wettkampf – und das ist auch eines meiner Ziele im Jahr 2016. Dazu aber in Kürze mehr bei mir im Blog. Update: Hier ist meine Wettkampf-Planung!
Das Gewicht schmilzt weiterhin
Während sich mein Laufpensum in 2015 deutlich gesteigert hat, wurde – keine Überraschung! – mein Gewichtsverlust deutlich gebremst. Hatte ich im ersten halben Jahr allein neun Kilo abgenommen, ist es in den vergangenen 365 Tagen in dieser Hinsicht etwas ruhiger geworden.
“Nur” vier Kilo weniger wiege ich im Vergleich zum 31.12.2014. Das ist aber kein Grund zur Panik, sondern im Gegenteil absolut akzeptabel, denn irgendwann muss auch mal Schluss sein – schließlich will ich nicht wie ein elender Hungerhaken aussehen. Außerdem habe ich am 3.12.2015 erstmals Bundweite 33 in meiner Jeans getragen, nachdem ich im November 2014 von 36 auf 34 gewechselt bin.
Allerdings hat das Abnehmen auch Schattenseiten. Auf der Party zu Silvester 2015/2016 meinte eine gute Freundin zu mir: “Du siehst nicht mehr gut aus, du bist so dünn im Gesicht.” Ein Satz, der mich nachdenklich gestimmt hat.
Laufen mit Partner ist toll
Das Laufen tut mir also in jeder Hinsicht extrem gut. Besonders schön ist das Laufen seit dem vergangen Herbst geworden.
Anne hat das Laufen ebenfalls für sich entdeckt und wir schaffen es meistens, mindestens einmal pro Woche gemeinsam zu laufen. Für mich ist es eine gute Gelegenheit, die langsameren Läufe zu trainieren, denn indem wir unser Tempo aufeinander abstimmen oder ich entweder früher starte, um dann gemeinsam zu laufen, oder nach dem gemeinsamen Laufen eine Solo-Schicht einlege.
Und noch etwas hat sich bei mir in der zweiten Jahreshälfte verändert. Ich laufe entspannter. Ich habe die Pulsuhr vorerst abgelegt und laufe seitdem freier und nicht so gestresst. Ich achte nicht mehr sklavisch auf die Pace, sondern genieße auch einen langsamen Lauf mit der Liebsten. Denn ich muss mir nichts mehr beweisen. Nicht das Tempo zählt für mich primär, sondern das Laufen an sich und die Distanz.
Wenn ich dann noch mit einem lieben Menschen laufen kann, dann ist das einfach klasse. Insbesondere wenn die Mischung stimmt. Einmal die Woche mit dem Partner laufen und zweimal alleine und schneller unterwegs sein ist für mich die perfekte Kombination.
Das Leben als Läufer ist schön.
Lesefutter für Läufer
Auch 2015 habe ich weitere Bücher von und für Läuferinnen und Läufer gelesen und rezensiert.
Hier ein Überblick:
Das große Laufbuch von Herbert Steffny
Running wild von Rafael Fuchsgruber und Ralf Kerkeling
Tempotraining für 10-Kilometer, Halbmarathon- und Marathon-Läufer von Holle Bartosch
Schwitzen für Erfolg von Andreas Butz und Dr. Axel vom Schemm
Athlektiktraining für Ausdauersportler von Markus Pabst und Andreas Butz
Lauf, du Sau! von Marc-Oliver Bischoff
Das neue Lauf-Training von Sonja von Opel und Michael Reusse
Bewegt euch! Die Glücks-Philosophie des Achim Achilles von Hajo Schumacher
Richtig trainieren für den Halbmarathon von Andreas Butz
Die pure Lust zu laufen – Das Motivationsbuch von Andreas Butz und Julia Haupt
42,195 – Warum wir Marathon laufen und was wir dabei denken von Matthias Politycki
Trail Running – Die neue Art zu laufen von Stephan Repke und Denis Wischniewski
Die Philosophie des Laufens von Peter Reichenbach und Michael W. Austin
Offroad – Mehr als Laufen von Andreas Butz und Andrea Löw
Meine Ziele für das Jahr 2016
Nachdem ich mit meinen Zielen für 2015 schon relativ früh relativ deutlich daneben gelegen habe, gehe ich es in diesem Jahr bewusst etwas minimalistisch an.
Am 5. Januar 2016 habe ich meine Ziele formuliert:
Meine Laufziele 2016: @BrooksrunningDE vier Wettkämpfe absolvieren und erstmals die Marke von 30 Kilometern am Stück knacken #hoodienstag
— Marc Höttemann 🏃🏻 👟 🥇 📱 🕹 📚👨🏼💼 🏖 🖋 (@Ostwestf4le) January 5, 2016
Wenn es für mich im wahrsten Sinne des Wortes gut läuft, sollte ich nach 1.920 Lauf-Kilometern im vergangenen Jahr im neuen Jahr auch die magische Grenze von 2.000 Kilometern durchbrechen 🙂 Das sind Ziele, die durchaus erreichbar sind.
Mehr Testberichte im Blog im neuen Jahr
Neben den beiden Topics “Wettkampf-Anzahl erhöhen” und “Distanz steigern” stapeln sich inzwischen auch die Laufschuhe bei mir, die darauf warten, endlich ausgiebig in allen möglichen Lauf-Situationen getestet zu werden.
Neben dem brandneuen Mizuno Wave Rider 19 (seit Ende des Jahres 2015) habe ich auch noch die Asics Gel Fuji Attack 4 GTX (seit dem Spätsommer 2015) originalverpackt herumliegen.
Und auch die Brooks Ghost 7 GTX warten sogar seit meinem 40. Geburtstag im Dezember 2014 (!) auf den ersten Lauf.
In dieser Hinsicht muss und will ich unbedingt etwas tun – versprochen!
Und ihr?
Soweit also mein Rückblick auf 2015 und der Ausblick auf das aktuelle Jahr. Wie sehen eure Pläne aus? Was habt ihr euch vorgenommen?
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5. Februar 2016 um 22:37
Momentan laufe ich gar nicht, sonst auch sehr gerne. LG Olga
4. März 2016 um 23:27
Hört sich gut an, weiter so! 🙂
25. April 2016 um 21:14
Vielen Dank für den motivietenden Beitrag 🙂
Bei mir ist Kind #2 nun langsam aus dem Gröbsten raus und ich will meine Laufschuhe wieder schnüren. Mir hilft es auch sehr, wenn ich mir – sozusagen als Motivationsspritze – zwei oder drei Läufe heraus suche und diese als Ziel setze.
Viel Erfolg bei deinem 30km Ziel für 2016!!
4. August 2016 um 14:34
Wow sehr motivierend. Ich bin eigentlich kein Läufer sondern Bodybuilder, will aber in naher Zukunft anfangen auch was für das Kreis-Lauf-System tun.
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