Manchmal schaffe ich es, mich selbst zu überraschen.
Als wenn der erste Halbmarathon des Jahres nicht schon genug gewesen wäre, bin ich sieben Tage später erneut mehr als 21,1 Kilometer am Stück gelaufen und habe dabei sogar mit einer Dauer von knapp zwei Stunden und zwanzig Minuten eine neue Bestmarke in Sachen “längster Lauf” aufgestellt.
Dauerregen und fiese Kälte
Der Blick auf die Wochen-Wettervorhersage hatte bei mir zu schlechter Laune geführt. Dienstag und Donnerstag, meine beiden fest eingeplanten Lauftage unter der Woche, sollten fetten Regen für mich bereithalten und nach dem feinen Frühlingswetter in der vergangenen Woche wäre das ein krasser Kontrast.
Als ich am Dienstag gegen halb fünf losgelaufen bin, musste ich zähneknirschend akzeptieren, dass die Vorhersage richtig gewesen war und es kräftig regnete. Doch es gibt als Läufer kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung und so zog ich meine Runde durch.
Zwischendurch habe ich mich im Dauerregen nicht nur einmal gefragt, wie scheiße ich eigentlich sein muss, um mir so etwas anzutun. Insbesondere auf dem offenen Feld, als mir der eisige Regen ins Gesicht gepeitscht ist, habe ich mich selbst verflucht.
Wider Erwarten Sonnenschein und wenig Regen
Na es geht doch! Auch wenn für die gesamte Woche mehr oder weniger Regen angesagt war, hat sich das Blatt im Laufe des Nachmittags gewendet. Dort wo mittags noch dunkle Wolken am Himmel waren, gab es am Donnerstag gelegentlich sogar Sonnenschein.
Die Bedingungen waren also wider Erwarten gut, als ich auf meine Hausstrecke über zwölf Kilometer gestartet bin. Abgesehen von ein wenig Regen, der unterwegs in Verbindung mit den Sonnenstrahlen für einen hübschen Regenbogen gesorgt hat.
Der Lauf an sich war ereignisarme Routine. Abgesehen von einem Müllwagen, der sich entlang des Feldweges geplagt und mir mehrere ungewollte Stopps eingebracht hatte. Für Abwechslung habe ich in Sachen Unterhaltung gesorgt, indem ich nach etwas längerer Pause endlich wieder “Er ist wieder da” in der Hörbuch-Version gelauscht habe.
Ein Halbmarathon gegen die Nervosität
Schwer liegt der Nebel auf der Stadt und dem Land, als ich mit der Liebsten am Samstag Morgen bei vier Grad um kurz nach halb zehn aufbreche. Eine kleine Runde sollte es gemeinsam werden, ehe ich einen etwas längeren Lauf allein erledigen wollte. Doch es kam anders.
Der Lauf lief gut und so wollte Anne eine neue persönliche Bestmarke aufstellen. Am Ende ist sie mit mir elfeinhalb Kilometer gelaufen – eine klasse Leistung. Ich bin dann alleine weiter und wollte sechs Kilometer dranhängen. Doch es kam anders. Aus 17 geplanten Kilometer wurde ein Halbmarathon – übrigens der zweite innerhalb von sieben Tagen. Und das war gut so.
Zwar war das Tempo langsamer als vor einer Woche, aber ich habe es genossen, mich auszupowern. Schließlich war es auch ein Lauf gegen die Nervosität. Schließlich stieg am Abend das Topspiel Borussia Dortmund gegen Bayern München und ich war hibbelig ohne Ende. Auch wenn ich als geborener Pessimist nicht an einen Coup glauben mochte – und damit Recht behalten sollte –, musste das Adrenalin aus meinem Körper.
Als ich geduscht hatte, fiel mir noch eine E-Mail von Runtastic in die Hände, die mich auf einen neuen persönlichen Rekord aufmerksam gemacht hatte. Ich hatte das gar nicht im Blick 🙂
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Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, unter #ProjektLaufen2015 und unter #ProjektLaufen2016.