Wie die Gerechtigkeit ins Recht kommt – und was Sie damit zu tun haben – so lautet der Untertitel von Volker Kitz’ neuestem Buch Ich bin, was ich darf.
Der promovierte Rechtswissenschaftler zeigt anhand zahlreicher Beispiele aus dem Alltag der vergangenen Jahrzehnte, dass Jura alles andere als eine trockene Materie und eine dröge Wissenschaft ist.
Ganz nebenbei blättert Kitz auch im rechtlichen Geschichtsbuch und zeigt, wie sich gesellschaftliche Normen und Werte in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt haben und dass das, was vor dreißig Jahren rechtlich entschieden worden ist, heute in einem ganz anderen Licht erscheint. Er macht deutlich, dass sich Recht und Gerechtigkeit bisweilen ausschließen und weiß, wieso das so ist.
Die Breite der Themen ist dabei genauso groß wie die jüngste und nicht mehr so junge Geschichte der Bundesrepublik: Gewaltfreie Sitzblockaden der Friedensbewegung, gleichgeschlechtliche Ehe in gleich mehreren Ausführungen, brutaler Terrorismus in den 1970er Jahren, Polizeifolter im Zusammenhang mit dem Mordfall Jakob von Metzler sowie Beschneidungsdebatte und Glaubensfreiheit sind nur einige der Felder, die juristisch erörtert werden.
Die Beschreibung und Erklärung der Fälle aus unserem Land schafft dabei den Spagat zwischen Komplexität und Simplifizierung. Volker Kitz erklärt nicht nur unterhaltsam, sondern auch verständlich, wie die Rechtsprechung in Deutschland funktioniert und welche Prinzipien sie leiten.
Anhand metaphorischer Sprache gelingt es dem Juristen, auch vermeintlich komplizierte Sachverhalte prägnant auf den Punkt zu bringen und seiner Leserschaft zu erläutern. Volker Kitz zeigt in dem Buch aus dem Droemer Knaur Verlag, dass Rechtswissenschaften alles andere als trockene Materie ist und dass die Beschäftigung mit Justitia durchaus unterhaltsam und lehrreich sein kann.