Kürzlich war ich zur Verabschiedung eines Kollegen aus Frankfurt eingeladen. Es galt, den Teamleiter in den wohlverdienten (Vor-) Ruhestand zu verabschieden.
Der Kollege hat im Altern von 16 Jahren die Ausbildung begonnen (und damals im ersten Lehrjahr 350 Deutsche Mark erhalten) und ist nach 43 ereignisreichen Berufsjahren in den Renten-Status gewechselt. Jetzt freut er sich auf das Enkelkind, die neu gewonnene Freizeit und hat bereits viele Pläne geschmiedet.
Zwischen Canapés mit Gouda, Schinken, Camembert, Raucherlachs und Putenbrust sowie Sekt und Kaffee wurde viel über alte Zeiten geplaudert und in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich inzwischen auch 22 Jahre im Berufsleben stehe.
Mein Berufsleben von 1994 bis heute
Angefangen mit der Ausbildung im August 1994 mit dem Abschluss im Januar 1997 über zehn lehrreiche Monate bei der Bundeswehr als Panzerpionier bis hin zum Umzug ins Rheinland Ende des gleichen Jahres, das damit gleichzeitig auch meine neue Heimat werden sollte.
Im 19. Jahr arbeite ich inzwischen in Düsseldorf und habe nach der Volksbank und der WGZ Bank erst den dritten Arbeitgeber. Wie wird es sein, wenn ich in den Ruhestand gehen werde?
Stand heute muss ich mindestens bis zum Endalter 67 arbeiten, das bedeutet, dass noch mindestens 25 Jahre Arbeit vor mir liegen. Als G13-Abiturient – 1994 erstreckte sich die Schulpflicht am Gymnasium noch über 13 Jahre – hätte ich dann 47 Jahre Arbeiten hinter mir.
Keiner weiß, in welcher physischen und psychischen Kondition ich dann bin. Keiner weiß, ob ich dann überhaupt noch arbeiten kann. Doch wenn ich mir eine Verabschiedung in den Ruhestand wünschen könnte, dann wäre es eine Verabschiedung wie ich sie Ende März 2016 mit dem liebgewonnenen und dem von mir sehr geschätzten Teamleiter-Kollegen erleben durfte.