Vier abwechslungsreiche Tage haben wir in der DJH Jugendherberge Schillighörn im Wangerland verbracht.
Und auch wenn ich in meinem Nordsee-Tagebuch in sieben Artikeln bereits viel von unseren Erlebnissen berichtet habe, möchte ich der Jugendherberge in Schillighörn einen eigenen Text widmen – denn das hat diese Unterkunft mehr als verdient 🙂
Die Jugendherberge Schillighörn
Zugegeben: ich habe bisher nicht viele Jugendherbergen live erlebt. Allerdings dürfte die Lage der Jugendherberge Schillighörn direkt hinter dem Deich mit ganz viel Grün und nur einen Steinwurf von der Nordseeküste und dem Natursandstrand entfernt definitiv etwas ganz Besonderes sein.
Während andere Herbergen zentral in der Stadt oder “janz weit draußen” in der Diaspora untergebracht sind, kann die Unterkunft der im Nordwesten Deutschlands mit Seeluft pur und dem Strand vor der Tür punkten – ohne dabei fernab vom Schuss zu liegen. Wilhelmshaven mit der Maritimen Meile ist beispielsweise nur eine gute halbe Stunde entfernt mit dem Auto erreichbar.
Die Zimmer in der Jugendherberge Schillighörn
Seit dem Anbau stehen in der Jugendherberge neben dem Altbau im Hauptgebäude auch großzügige neue Räumlichkeiten in dem Anbau zur Verfügung.
Wir hatten das Glück, dass wir beide Zimmer-Kategorien in Augenschein nehmen und testen durften. Die ersten beiden Nächte haben wir im Zimmer “Spiekeroog” im zweiten Obergeschoss des Haupthauses mit einem großen Schlafraum mit Blick auf die Felder und sechs Betten, Dusche und Waschbecken sowie separatem WC verbracht.
Die Unterkünfte in der Jugendherberge sind komfortabel – selbst im Etagenbett des Altbaus konnte ich mit einer Größe von 1,86 Metern entspannt schlafen. Apropos Altbau: obwohl die Schulkinder unter uns im ersten Obergeschoss übernachtet haben, war der Geräuschpegel angenehm und die Nachtruhe zu keiner Zeit gestört.
Die dritte und vierte Nacht haben wir dann im “Mittelteil” des Geländes zwischen Haupthaus und Neubau verbracht. In dem Zimmer standen uns vier Betten sowie in jeweils separaten Zimmer zwei Duschen sowie ein WC zur Verfügung. Der Schlafraum war deutlich kleiner als das alte Domizil – aber was soll’s, die meiste Zeit haben wir ohnehin draußen verbracht und brauchten das Zimmer nur zum Schlafen.
Das Essen in der Jugendherberge Schillighörn
Mehr als einhundert kleine und große Gäste werden mitunter in der Jugendherberge versorgt.
Damit es morgens und abends nicht zu wuselig und stressig an der Essensausgabe zugeht, werden deshalb die Anfangszeiten für die unterschiedlichen Besuchergruppen gestreckt. Die Schulklassen und Jugendgruppen essen früh, während die Familien später an der Reihe sind.
Und diese Organisation zahlt sich aus. Entspannt genießen wir unsere Mahlzeit und den Ausblick an den Bänken im “Panoramadeck”. Es gibt am ersten Abend Rinderhacksteak mit Kartoffelpüree und Gemüse – wirklich lecker! Und auch an den weiteren Abenden wusste die Küche immer wieder positiv zu überraschen: neben einem Grill-Event gab es auch Hähnchenschnitzel und andere Leckereien und den Tisch.
Auch auf Vegetarier wird Rücksicht genommen und deren Bedürfnisse berücksichtigt. Eine Mahlzeit des Abends ist immer fleischlos. Stilles Wasser und ein Kaltgetränk stehen kostenfrei zur Verfügung; wer lieber Cola, Fanta oder Bier mag, wird gegen ein günstiges Entgelt an der Rezeption oder am Automaten fündig.
Auch morgens können wir die erste Mahlzeit des Tages ohne Hektik genießen. Das Frühstück in Büffetform lässt keine Wünsche offen. Verschiedene Sorten Brot und Brötchen, Wurst und Käse, diverse Marmeladen, Milch, Kakao, Tee und zahlreiche Kaffee-Spezialitäten aus dem Vollautomaten sorgen für zufriedene Gesichter am Frühstückstisch.
Das Team in der Jugendherberge Schillighörn
Schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit der Jugendherberge ist mir die Freundlichkeit der Angestellten positiv aufgefallen.
Mit einem typischen “Moin, Moin” wurde ich am Telefon begrüßt und habe alle Fragen rund um unsere Anreise geklärt. Dieser positive Eindruck bestätigte sich nach unserer Ankunft. Petra Stanojevic, übrigens auch meine Gesprächspartnerin am Tag zuvor am Telefon, erklärte und freundlich alles Wissenswerte zum Start und schon konnten wir mit dem Kurzurlaub beginnen.
Wir haben durchweg sehr freundliche Angestellte kennengelernt. Sei es an der Rezeption oder im Speisesaal und der Küche, hinter dem Grill oder im – neudeutsch – Housekeeping. Dank ihnen wurde unser Aufenthalt zu einem Vergnügen und wir haben uns sehr wohlgefühlt.
Und sonst?
Im öffentlichen Bereich, quasi bei der Rezeption, steht ein kostenloser WLAN – Hotspot für die Gäste zur Verfügung.
Auch klasse: in der Jugendherberge haben wir ein kostenloses Parkticket erhalten, das uns während des gesamten Aufenthaltes das Gratis-Parken auf allen öffentlichen, gebührenpflichtigen Parkplätzen der Gemeinde Wangerland, also in Horumersiel, Schillig und Hooksiel) ermöglicht.
Der Leiter in der Jugendherberge Schillighörn
Ich hatte die Gelegenheit, ein kleines Interview mit Christoph Angres, dem Leiter der Jugendherberge Schillighörn, zu führen, der neben Schillighörn auch in Esens und Langeoog die Verantwortung trägt:
- Herr Angres, erzählen Sie mir doch etwas über die Jugendherberge.
- Aktuell haben wir 178 Betten. Die Jugendherberge Schillighörn kommt seit dem Neubau, der uns zusätzliche 78 Betten beschert hat, im Jahr 2014 auf ungefähr 25.000 Übernachtungen jährlich. Vor der Erweiterung lagen die Übernachtungszahlen zwischen 18.000 und 20.000.
- Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
- Ich möchte gern auf dem Gelände einen Zeltplatz für junge Leute reaktiveren. Die Gespräche mit der Gemeinde laufen, wir hätten dann Platz für zehn bis 15 Zelte und damit weitere 40 bis 50 Gäste zusätzlich. Außerdem ist es geplant, die Fläche des Speiseraums zu verdoppeln. Der Bauantrag ist für September 2016 am Start.
- Welche Zielgruppen haben Sie identifiziert?
- Unsere Zielgruppen sind in erster Linie Schulklassen und Familien, die jeweils 40 Prozent der Gäste ausmachen. Darüber hinaus begrüßen wir auch verstärkt Einzelreisende und Konfirmandenfreizeiten und bieten unsere Räumlichkeiten für Schulungen und Tagungen an.
- Gibt es eigentlich auch eine Zeit, in der Sie es etwas ruhiger angehen lassen? Ich kann mir vorstellen, dass es zwischen den Jahren eher stiller wird.
- Im Jahr 2015 haben wir erstmals ein Familien-Silvester mit Programm angeboten, das sehr gut angenommen wurde. In diesem Jahr wird der Jahreswechsel in in Esens gefeiert und 2017 wieder in Schilighörn. Wir bosseln, essen Grünkohl und genießen eine Tee-Zeremonie. Das absolute Highlight ist das Silvester-Büfett und anschließend geht die Party weiter.
- Aus welchen Ecken Deutschlands reisen Ihre Gäste an?
- Das Einzugsgebiet ist für uns hauptsächlich Nordrhein-Westfalen, wir haben aber auch Gäste aus Niedersachsen und eher seltener aus dem Süden Deutschlands.
Mehr über die Nordsee und das Wangerland
Alle bisherigen Artikel über den Besuch an der Nordsee finden sich unter dem Schlagwort #Nordsee2016 hier im Blog.
Auf dieser Karte habe ich unsere Ausflugsziele im Wangerland und Umgebung markiert: