Meine Premiere ist geglückt! Beim B2Run in München habe ich am vergangenen Donnerstag ein klasse Debüt hingelegt.
Aber der Reihe nach.
Mit dem Flugzeug nach München
Um halb acht am Morgen ging der Flieger von Düsseldorf in die Bayerische Landeshauptstadt. Ich hatte mir einen Platz am Fenster reserviert und hatte gleich doppelt Glück. Nicht nur mit der feinen Sicht – in Düsseldorf war der Himmel wolkenfrei und sonnig -, sondern auch mit einem freien Platz neben mir, der mir in dem A321 beim Flug LH 2025 etwas mehr Raum gelassen hat.
Nach Flügen im Oktober 2015 und Februar dieses Jahres habe ich eine gewisse Routine beim Fliegen entwickelt und muss mich nicht mehr mit meiner Flugangst beschäftigen. Ich bin in dieser Hinsicht geheilt 🙂
Als wir nach gut 45 Minuten in München gelandet sind, wurden wir von bewölktem Himmel und Regen begrüßt. Die Fahrt vom Franz-Josef-Strauß-Flughafen in die Metropole dauert locker eine Dreiviertelstunde. Doch dank des günstigen Tagestickets – für 10,40 Euro kann ich 24 Stunden mit Bus, Bahn, Straßenbahn und U-Bahn quer durch München fahren – ist diese Fahrzeit durchaus akzeptabel.
Den Vormittag und Nachmittag habe ich im Büro der Münchener Niederlassung meines Arbeitgebers verbracht. Vom Bürogebäude aus konnte ich den Olympiaturm im Norden sehen und die Vorfreude auf den Lauf wuchs und wuchs und wuchs. Das konnte auch der teils heftige Dauerregen nicht schmälern, der tagsüber immer wieder und wieder niedergegangen ist.
Auf dem Weg in den Olympiapark
Dann wurde es 15 Uhr und es hieß, das Hotel beziehen, Laufklamotten an und ab zum Treffpunkt. Gemeinsam mit 34 anderen Kolleginnen und Kollegen sind wir gegen 16 Uhr zum Olympiapark aufgebrochen.
Der Start für unseren Block war um 18 Uhr vorgesehen und damit hatte ich noch ein wenig Zeit, mich mit den Vorbereitungen zu beschäftigen.
Der Lauf war für mich eine Besonderheit – und das gleich in zweifacher Hinsicht. Noch nie bin ich mit mehr als 30.000 anderen Sportlern unterwegs gewesen und noch nie bin ich im Wettkampf weniger als zehn Kilometer gelaufen.
Welche Taktik wähle ich?
Deshalb war es auch eine Frage der Taktik, wie ich das Rennen angehen. Anders als beim Lauf über 10.000 Metern wollte ich von Beginn an Gas geben. Wenn ich meine Bestzeit auf 10k vom Korschenbroicher City-Lauf zugrunde legen würde, wäre eine Zielzeit von unter dreißig Minuten über 6,2 Kilometer möglich.
Doch dagegen sprachen gleich mehrere Gründe. Zum einen hatte ich keinen persönlichen Pacemaker am Start. Zum anderen kannte ich die Strecke nicht. Außerdem waren deutlich mehr Läuferinnen und Läufer unterwegs.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe mir keinen Kopf über die Zielzeit gemacht, sondern bin einfach losgelaufen. Ohne Druck, ohne Stress. Einfach laufen lassen.
Der Wettkampf
Statt des vorhergesagten Regens wurden wir im Olympiapark mit Sonnenschein par excellence begrüßt und es war alles für einen tollen Lauf angerichtet.
“An den Marc müssen wir uns halten, der ist die Benchmarc.”, scherzte ein Kollege vor dem Lauf. Sehr wortwitzig – und durchaus originell, wie ich finde.
Der Startschuss ertönte pünktlich um 18 Uhr und mit einem ohrenbetäubenden Knall aus der Pistole von Ex-Biathletin Magdalena Neuner konnte der Lauf beginnen. Auch wenn wir im Frühstarter-Block gestartet sind, dauerte es mehr als fünf Minuten, als ich von meinem Platz im mittleren Drittel die Startlinie überqueren konnte.
Ich kämpfte mich stetig nach vorn und überholte die ersten Läufer. Nach zwei Kilometern mit einer Pace von 4:50 Minuten dachte ich, mal sehen, wie lange ich das durchhalten kann. Doch die Pace hielt auch weitere 2.000 Meter und ich spielte mit dem Gedanken, das Tempo einfach bis ins Ziel zu retten.
Ich war quasi mein eigener Pacemaker und hielt die Geschwindigkeit konstant oben. Als das Olympiastadion in Sichtweite gekommen ist und ich durch das Große Marathontor ins Olympiastadion in den Endspurt ging, war ich bei einer Pace von 4:48 angekommen – Wahnsinn!
Der Lauf war spitzenmäßig und wäre vielleicht noch einen Hauch besser geworden, wenn die sowohl schnelleren als auch langsameren Läufer nicht so genervt hätten. Mehrfach hatte ich das Gefühl, dass Rücksichtnahme ein Fremdwort ist. Entweder schlurften die Langsamen in Zweier- oder Dreier-Gruppen über die gesamte Breite der Strecke oder die Schnellen kämpften sich unter Einsatz der Ellenbogen nach vorn.
Doch diese Unsportlichkeiten trübten meine gute Laune nicht. Im Innenbereich des Stadions habe ich mich mit einem eiskalten Weizen alkoholfrei erwischt und einen leckeren Apfel vom Bodensee gekostet.
Die Organisation des Firmenlaufes war wirklich perfekt: sowohl die Vorbereitung und die Nachbereitung als auch der Lauf ließ keine Wünsche offen. Ich freue mich schon heute auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!
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