Seit einigen Jahren ist 77 Dinge, die ein Läufer wissen muss von Dr. Matthias Marquardt auf dem Markt und damit war es Zeit für eine Neuauflage.
Der Sportmediziner hat sein Werk aus dem Jahr 2009 gründlich überarbeitet und ergänzt. Herausgekommen sind elf zusätzliche Themen, die den Weg in 88 Dinge, die ein Läufer wissen muss gefunden haben.
Der Laufarzt und Spezialist für orthopädische Bewegungsabläufe hat sein Buch in acht Kapitel unterteilt, die im Prinzip alle Bereiche abdecken, mit denen Lauf-Anfänger, Freizeitsportler und ambitionierte Läufer früher oder später in Berührung kommen werden. Das Training und die Lauftechnik werden genauso behandelt wie Laufschuhe und die (überschätzten!) Einlagen. Außerdem geht es um die Ernährung und die Gesundheit an sich sowie hilfreiche Tipps zur Königsdisziplin, dem Marathon.
Dabei räumt der Mediziner mit vielen Mythen und Unwahrheiten auf, die sich Jahr für Jahr aufs Neue verbreiten und nicht selten als wahr und richtig verkauft werden.
Egal ob es um das sagenumwobene Runner’s High oder die angebliche Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln geht – Matthias Marquardt erklärt anschaulich und verständlich, was hinter solchen Halbwahrheiten steckt.
Außerdem gibt es eine Vielzahl von Übungen für die Koordination und die Stabilität des Läufers, denn ohne diese Grundlagen – Trainings sind Verletzungen viel zu oft an der Tagesordnung und können dank Lauf-ABC und Co. leicht vermieden werden.
Besonders gut gefällt mir an dem 194 Seiten starken Buch aus dem Südwest Verlag, dass der mahnende Zeigefinger des Doktors oft in dem weißen Kittel stecken bleibt. Marquardt fordert weder übertriebene Askese, noch verbietet er dem Freizeit-Athleten die Currywurst gegen den Heißhunger und die Cola zum Erfrischen oder die Schokolade als Seelentröster.
Gleiches gilt für die Diäten, die an jeder Ecke lauern und als Nonplusultra verkauft werden. Denn Abnehmen ist so einfach: mehr Kalorien verbrennen als aufgenommen werden, gesund ernähren und Bewegung an der frischen Luft – mehr braucht es nicht.
Außerdem stellt er wiederholt fest, dass Laufen in erster Linie Spaß machen soll und fordert weniger Verbissenheit und falschen Ehrgeiz im Training und Wettkampf. Damit richtet er sich nicht nur an Lauf-Einsteiger, sondern auch alte Hasen, die während der Lektüre von 88 Dinge, die ein Läufer wissen muss: Typische Irrtümer und neueste Erkenntnisse auch noch Einiges lernen können.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, unter #ProjektLaufen2015 und unter #ProjektLaufen2016.