Seit 2005 bin ich Hauseigentümer in Kleinenbroich und damals mit einer im Vergleich zu heute langsamen Internetleitung unterwegs gewesen.
DSL 2.000 war damals das Maß aller Dinge und ich war happy – schließlich bin ich 1997, damals noch in Düsseldorf wohnhaft, mit einem 56k Modem von Robotics und einem 30 Stunden – Vertrag der Deutsche Telekom im Netz gesurft.
Zeiten ändern sich und heute sind selbst DSL 16.000 eine Lachnummer. Zumindest dann, wenn man in der richtigen Gegend wohnt. Weil ich in einem Neubaugebiet wohne, gab es neben einem Telekom-Anschluss auch das Netz von Vodafone und Unity Media als Kabelnetzbetreiber.
In den vergangenen elf Jahren bin ich von der Deutschen Telekom über 1 & 1 und Vodafone am Ende bei Unity Media gelandet und freue mich aktuell über einen 120 Mbit-Anschluss zu einem günstigen Preis. Doch wie lange ist diese Geschwindigkeit noch schnell? Und welche Alternativen gibt es?
Die Deutsche Glasfaser erobert den heimischen Markt
Seit einigen Monaten hat die Deutsche Glasfaser (kurz: DG) den Niederrhein als lukratives Gebiet entdeckt und sucht für den Aufbau eines Glasfasernetzes Kunden. Genauer gesagt müssen sich 40 Prozent der Haushalte jeder Stadt, jeder Gemeinde oder jedes Stadtteils für die DG entscheiden, damit der erste Spatenstich erfolgt.
Aktuell geht es um die Orte Korschenbroich, Kleinenbroich, Raderbroich, Neersbroich, Herrenshoff und Pesch. Bis zum 10. Oktober 2016 bündelt DG die Nachfrage und bietet allen Haushalten, die sich für den Anschluss an das Glasfasernetz entscheiden, Sonderkonditionen und einen kostenlosen Glasfaseranschluss.
Lohnt sich Glasfaser für mich?
Insbesondere der letzte Punkt sollte Hauseigentümer aufhorchen lassen. Der Glasfaseranschluss ist kostenlos, wenn sich der Eigentümer zu Beginn für den Anschluss entscheidet. Zu einem späteren Zeitpunkt kommen für den Anschluss vermutlich Kosten zwischen 750 bis 1.500 Euro auf den Nutzer zu.
Wer den Wert seines Hauses steigern möchte, ist deshalb gut beraten, auch die Komponente “Internetanschluss” auf der Rechnung zu haben. Schließlich ist es eine der ersten Fragen von Kauf- und Mietinteressenten bei Wohnungen und Häusern, welche Internetgeschwindigkeit zur Verfügung steht.
Und auch die verringerte Grundgebühr für den Tarif macht das Angebot attraktiv. Die DG verspricht beispielsweise bis zu einem Jahr Kostenübernahme der Monatsgebühr, wenn noch ein Vertrag bei der Konkurrenz läuft. Damit ist das Kostenargument zusätzlich entkräftet.
Download- und Upload-Geschwindigkeit identisch
Im Vergleich zu den Kupferkabeln bietet die Glasfaser neben der hohen Download-Geschwindigkeit einen weiteren Vorteil: der Upload wird in der gleichen Geschwindigkeit wie der Download angeboten – ein Vorteil, der nicht unberücksichtigt bleiben darf.
Und auch wenn heute nicht von jedem der Bedarf nach (noch) schnellerem Internet gesehen wird. Denkt mal darüber nach, mit welchen Geschwindigkeiten wir vor zwei, vor fünf und vor zehn Jahren unterwegs gewesen sind und wie es in der Zukunft aussehen kann.
Kommt ein Glasfaseranschluss nach Kleinenbroich?
Spannend ist die Frage, ob Kleinenbroich einen Glasfaseranschluss erhält. Ende August 2016 liegt die Quote bei mageren drei Prozent.
Allerdings startet erst heute Abend die Info-Veranstaltung in der Realschule und vermutlich beschäftigen sich viele Einwohner erst in den nächsten Wochen konkreter mit dem Thema.
Es ist in meinen Augen eine große Chance, Glasfaser kostengünstig ans Haus geliefert zu bekommen. Ich werde die Gelegenheit definitiv nutzen.
26. August 2016 um 17:03
Ich habe es beim Gasanschluss erlebt, anfangs wollte ich nicht- Nachtstrom war ja so günstig- und drei Jahre später habe ich 1800,-€ für den Anschluss gezahlt. Mach es.
28. August 2016 um 12:05
Das Thema hatte ich hier bei mir zuhause auch. Da die DG nur IPv6 macht und IPv4 als CGN draufsattelt kam das für mich erstmal nicht in Frage weil ich auf VPN aus nem IPv4 Netz nach Hause angewiesen war. Es gibt dafür einen Workaround – zusätzliche Hardware und weitere EUR 10,– monatlich für einen Partner der DG. So sehr wollte ich die Kosten dann doch nicht hoch treiben und bin bei meinem bisherigen Anbieter, immerhin schon 100 MBit/s wovon gemessene 93 durchkommen.
Ich war bei der Nachfragebündelung also nicht dabei und habe oft bei den Präsentationen kritische Fragen gestellt. Die meisten wurden mir nett und freundlich beantwortet.
Inzwischen hab ich auch einen DG Vertrag. Nicht um ihn primär zu nutzen, um ihn im Haus zu haben, vielleicht als BackUpLeitung, mal sehen. Bestimmt aber als mögliche Option zum klassischen Anschluss. Ehrlich gesagt stören mich die ganzen Zusatzkosten für zweite Leitung, Festnetzflat, etc.
Zu dem synchronen Anschluss – ich messe immer mal wieder Anschlüsse durch, auch welche der DG. Auf nem 200er 90MBit/s Unterschied sind für mich nicht synchron – der Fairness halber 270 down, 180 up 😉 hatte ich letzte Woche mal. In der Summe jedoch heisst synchron auch immer ‘nahezu synchron’ – so 10 oder 20 MBit/s Unterschied seh ich oft, allerdings auch nicht nur bei der DG.