Es ist der Montag nach dem sogenannten Volkstrauertag.
In dreizehn Tagen zünden wir die erste Kerzen auf unseren Adventskränzen an und haben zuvor die Wohnung festlich geschmückt – sofern wir Spaß an solchen Bräuchen haben und die vorweihnachtliche Zeit als etwas Besonderes empfinden. Für mich jeden Falls gilt: Die Adventszeit ist die schönste Zeit des Jahres.
Aber zurück zu meiner Geschichte. Knapp zwei Wochen vor dem ersten Advent steige ich am späten Nachmittag aus der Straßenbahn am Düsseldorfer Hauptbahnhof und mache mich über den Konrad-Adenauer-Platz auf den Weg zu meinem Gleis.
Plötzlich werde ich in der Dämmerung geblendet. Mehrere weihnachtliche Buden haben ihre Beleuchtung volle Kanne angeschaltet. Der Geruch von billigem Glühwein, der zu teuren Preisen an die Frau und an den Mann gebracht wird, steigt mir in die Nase.
Außerdem gibt es heißen Hugo und heißen Aperol zu 3,50 Euro in dunkelblauen Keramikbechern. Und wer mit dem Alkohol nichts anfangen kann, macht sich über den Stand mit gebrannten Mandeln her oder kauft eines der kitschigen Lebkuchenherzen, die nach dem Kauf – sofern sie nicht verputzt werden – so lange in der Wohnung an dem Band baumeln, bis der Lebkuchen knüppelhart und ungenießbar ist.
Ich frage mich: muss das sein? Wieso beginnen die Märkte gefühlt immer früher und laufen immer länger? War früher am 23. Dezember Schluss, schließen viele Weihnachtsmärkte erst am 30. Dezember ihre Pforten.
https://twitter.com/Ostwestf4le/status/799525216338800642
Mein erster Weihnachtsmarkt des Jahres
Ich besuche übrigens das erste Mal am ersten Advent einen Weihnachtsmarkt.
Traditionell fahren wir nach Liedberg zu einem kleinen, aber umso feineren Weihnachtsmarkt vor der mittelalterlichen Kulisse des kleinen niederrheinischen Ortes.
Den Markt habe ich im Blog auch bereits vorgestellt: Alle Jahre wieder: Der historische Weihnachtsmarkt in Liedberg 2015. Oder auch: Alle Jahre wieder: Der historische Weihnachtsmarkt in Liedberg 2014. Und: Alle Jahre wieder: der historische Weihnachtsmarkt in Liedberg.
24. November 2016 um 08:41
Der Totensonntag hält sich bei uns in Nordhessen zumindest noch als Regel für den Start von Weihnachtsmärkten oder auch dem weihnachtlichen Dekorieren.
Das kann ja auch von Region zu Region unterschiedlich sein, da sich diese Totensonntag-“Regel” meist auf evangelische Regionen bezieht.
Aber insgesamt hast du Recht, Weihnachtsmärkte vom 1. Advent bis zum 26.12. (oder auch dem 23.12) wären wohl dem Namen angemessener.
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22. November 2018 um 07:53
Weihnachtskirmes wäre wohl der richtige Ausdruck für dieses erbärmliche alten Traditionen nachgeäffte Event, das doch nur dem geistig minder bemittelten Bevölkerungsanteil das noch vorhandene Geld zeitig aus der Tasche ziehen soll.
Ich habe nichts gegen einen lokalen Weihnachtsmarkt, der mit Gemütlichkeit, kleinen Gaumenfreuden und Musik im Kreise von Freunden und Nachbarn auf die Feiertage einstimmt.