Die Vögel zwitschern fröhlich, ein Bach plätschert vor sich hin und die Mittagssonne wärmt mich mit ihren warmen Strahlen, während ich entspannt auf einer großen, bequemen Liege relaxe.
Seit dem Vormittag bin ich in den Carolus Thermen in Bad Aachen und genieße einen kleinen Kurzurlaub im westlichsten Teil von Nordrhein-Westfalen nahe der niederländischen Grenze.
Kleiner Spaziergang vom Hauptbahnhof
Vom Hauptbahnhof und meinem Hotel ist es ein kurzer, nicht einmal zwanzig Minuten langer Spaziergang, der mich unter anderem durch den hübschen Kur- und Stadtpark führt.
Wer einem Spaziergang nichts abgewinnen kann und lieber mit dem Auto anreist, darf natürlich die hauseigene Tiefgarage nutzen. Gäste der Therme zahlen pauschal supergünstige drei Euro für den Stellplatz und “fallen” nach der Einfahrt in die Tiefgarage quasi direkt in die Oase der Erholung.
Einfacher und komfortabler geht es nicht.
Unkomplizierter Check-In
In den Carolus Thermen angekommen, ist auch der Check-In unkompliziert und einfach. Außer einer gelben Plastikmünze und einem Beleg wird nichts ausgehändigt und muss auch vorerst nichts bezahlt werden. Die Münze ist in Verbindung mit dem passenden Schlüssel der Zugang für die per Video überwachten Wertfächer, die nach dem Eingangsbereich platziert sind.
Dort können die Geldbörse, das Smartphone und andere Wertgegenstände sicher deponiert werden. Apropos Smartphone: auf euer mobiles Telefon könnt ihr in der Badeanlage getrost verzichten, denn auf dem gesamten Gelände herrscht aus Diskretionsgründen ein strenges Smartphone- und natürlich auch Fotografier-Verbot.
Das ist übrigens auch der Grund, weshalb es in meinem Beitrag über die Thermen keine Aufnahmen vom Innen- und Außenbereich des Bades mit Saunalandschaft und Badebereich gibt.
Wenn das Hab und Gut verstaut ist, geht es in den Umkleidebereich. Großzügig bemessene Kabinen bieten ausreichend Platz und auch der Spind für die Tasche und die Klamotten ist ordentlich dimensioniert. Die gelbe Münze mit dem Schlüssel dient auch hier als “Sesam öffne dich”, so dass nur ein einziger Schlüssel für alles weitere benötigt wird.
Riesengroße Sauna – Landschaft
Bevor ich mich für eine der zahlreichen Saunen entscheide, verschaffe ich mir erst einmal einen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten des Schwitzens und Entspannen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Der erste Saunagang führt mich in das Blockhaus mit der Seesauna. Die Sauna hat eine Temperatur zwischen 95 bis 115 Grad, die ich zehn Minuten lang genieße, bevor es in das wunderschön angelegte Badebecken, den Saunasee, neben der Sauna geht und nach Herzenslust textilfrei bei 31 Grad Wassertemperatur geschwommen werden kann.
Zur weiteren Entspannung lege ich mich auf die Sonnenterrasse und genieße die herbstlichen Sonnenstrahlen, bevor es im Bistro Lemongrass im ersten Obergeschoss der Anlage ein erfrischendes und isotonisches alkoholfreies Bier gibt. Dank der bargeldlosen Bezahlung via Chip brauche ich mir über die Begleichung der 3,95 Euro für einen halben Liter Weizen keine Gedanken machen.
Pflege und Entspannung in der Kräutersauna
Anschließend geht es in die Kräutersauna. Schon zu Beginn hatte mich diese Art der Sauna interessiert und ich wurde nicht enttäuscht. Neben entspannten zwanzig Minuten bei angenehmen 70 Grad gab es als besonderes Highlight einen Vanilleaufguss sowie feuchtigkeitsspendende Mandelmilch.
Ein Angestellter verteilte die kleinen Töpfchen an die Besucher und wir cremten uns am ganzen Körper mit dem wohlriechenden Balsam ein. Der Clou: die Mandelmilch zieht rasch ein, wird auch nicht direkt wieder abgeduscht und sorgt so für eine wunderbar weiche und zarte Haut.
Ab in den Stollen
Nicht so ganz mein Fall ist die Stollensauna gewesen, die unter dem Motto steht “wir fahren unter Tage.”
Genauso wie die Bergleute im Ruhrgebiet vor einigen Jahrzehnten tief in den Berg hinabgefahren sind, um Kohle zu fördern, habe ich mich gefühlt, als ich die 100 Grad heiße Sauna betreten habe und mir direkt die spärliche Luftfeuchtigkeit aufgefallen ist.
Ich will ehrlich sein: lange habe ich es hier nicht ausgehalten und habe mich lieber für ein zweites Mal in den erfrischen Badepool zurückgezogen, um einige Bahnen zu schwimmen.
Inzwischen war es 14 Uhr und obwohl ich an einem Samstag zu Gast gewesen bin, waren die Carolus Thermen nicht überlaufen. Nach einem kleinen Mittagssnack habe ich das orientalische Bad erkundet, bevor es wieder in den Saunabereich zurückging.
Die Backofen – Sauna
Ein Erlebnis ist auch die sogenannte Backofen – Sauna, die direkt nach dem Betreten bei mir Assoziationen an das Märchen “Hänsel und Gretel” geweckt hat. Dort kommt schließlich auch ein großer Backofen vor, in dem Hänsel gebacken werden sollte, wenn er denn nur fett genug gewesen wäre…
Fett genug war ich nicht – dennoch habe ich den Aufenthalt in der mit 60 Grad angenehm gewärmten Sauna genossen. Ein ganz besonderes Highlight ist der Saunagang übrigens, wenn – kein Witz! – frisches Brot in den Räumlichkeiten gebacken wird und es verführerisch nach dem leckeren Backwerk duftet.
Lecker, lecker, lecker! Es versteht sich von selbst, dass die Sauna-Gäste die knackigen Backstücke am Ende auch verspeisen dürfen.
Entspannung und gute Laune
Zum Abschluss meines Besuches probiere ich die wohltuende Aufguss-Sauna mit 100 Grad aus, bei der der Name Programm aus und ziehe das letzte Mal ein paar Bahnen in dem Außenbecken, bevor ein letzter Saunagang in der Seesauna den Wellness-Tag beendet.
Während ich die letzten Schweißperlen verliere, habe ich Gelegenheit, meinen Aufenthalt in den Thermen Revue passieren zu lassen und mein Fazit ist durchweg positiv. Das beginnt schon mit der Ankunft. Auf dem gesamten Areal der Carolus Thermen fällt sofort die entspannte Stimmung ins Auge.
Keine Sauna ist hoffnungslos überfüllt, kein orientalisches Bad platzt aus den Nähten. Die Angestellten sind freundlich und zuvorkommend und stehen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite. Obwohl es Wochenende ist, habe ich nicht das Gefühl, das es nur einen Bereich gibt, der überlaufen wäre.
Das Preis-Leistungsverhältnis beim Essen und Trinken im BadeBistro Bella Vista hat mich ebenfalls überzeugt. Kleine Speisen gibt es für kleines Geld, die Getränke sind ebenfalls nicht teuer und auch der große Hunger kann zu vernünftigen Preisen gestillt werden.
Öffnungszeiten & Preise
Abschließend die wichtigsten Informationen zu den Öffnungszeiten und den Preisen (Stand: November 2016).
Die Carolus Thermen Bad Aachen sind täglich von 9:00 Uhr bis 23:00 Uhr geöffnet(Ausnahmen: 24.12. 09:00 bis 14:00 Uhr, 25.12. 15:00 bis 23:00 Uhr, 31.12. 09:00 bis 14:00 Uhr und 01.01. 15:00 bis 23:00 Uhr).
Der Einlass ist täglich bis 21:30 Uhr und die Badezeit endet um 22:40 Uhr.
Die Eintrittspreise sind nach Stunden gestaffelt und können mit und ohne Sauna-Benutzung gewählt werden. Die jeweils aktuellen Preise gibt es nach einem Klick hier.
Mein Tipp: achtet auf die saisonalen Sonderangebote! Als ich Anfang September zu Gast gewesen bin, war eine Stunde zusätzlich mit im Preis enthalten.
Disclaimer: Ich wurde von den Carolus Thermen Bad Aachen eingeladen. Dies hat keine Auswirkung auf meine Bewertung.
Alle weiteren Artikel über meinen Aufenthalt in Aachen finden sich unter #Aachen2016.
7. Dezember 2016 um 13:04
Hallo,
die Carolus Therme in Aachen ist wirklich gut. Wo ich in in AC gewohnt habe, sind wir da mindestens einma um Monat hin. Freut mich, dass es dir gut gefallen hat. Ein wenig neidisch auf die Einladung bin ich dann aber doch schon 🙂
Schoene Feiertage noch und gute Erholung!