Die Tradition schuldet es, einmal im Jahr mit den Dudes eine Tour zu machen.
Die Dudes sind drei Freunde, mit denen ich früher in Renesse einmal im Jahr zelten war. Im Jahr 2014 haben wir dann auf Städtetrips umgesattelt. Man wird halt älter und weiser, nee sagen wir so: wir können es uns leisten , woanders Bier zu vernichten 🙂
Auf zur goldenen Stadt
Nach Paris und Dublin sollte es als nächstes Prag werden. Wir haben einen günstigen Flug ab Köln und ein kleines aber feines Hostel im Herzen der goldenen Stadt gefunden. Auch das Wetter war voll auf unserer Seite.
Neben dem Sightseeing tagsüber haben wir nachts so getan, als wären wir wieder jung. So gut es geht zumindest. Zusätzlich als Programmpunkt hatte ich Karten für das Heimspiel von Sparta organisiert. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass ich dabei vom Ticketportal übers Ohr gehauen wurde. Statt der Tagespreise von ungefähr sechs Euro haben wir für jedes Ticket knapp 40 Euro bezahlt. Wieder was gelernt…
Unverhofft kommt oft
Belohnt wurden wir aber noch von einem zufällig stattfindenden Reggae-Festival auf dem Stadionvorplatz. Meeega gut! Und diese Gerüche… Bei unserer ersten Stadtbesichtigungstour sah ich auf dem Wenzelsplatz ein emsiges Treiben. Irgendwas bauen die da auf. Oha. Am Sonntag ist Marathon! Nee, ne? Echt? Hm….
Es war Zeit für ein Gespräch mit den Dudes: „Jungs, ähm, wie soll ich sagen, also, da will ich dabei sein. Geht das klar für Euch? Ich müsste dann allerdings samstagabends zwei Bier weniger trinken?!?“ Die ungläubigen Blicke der Dudes waren nicht zu beschreiben. Auf Bier verzichten? In Tschechien? Geht nicht klar!
Wie komme ich an eine Startberechtigung für Prag?
Die Veranstaltung war natürlich seit Monaten ausverkauft. Also habe ich auf der Facebook-Seite der Veranstaltung einfach mal einen Post hinterlassen „Suche Startplatz“. Es dauerte auch gar nicht lang, da hatte ich bereits zwei Angebote vorliegen.
Für einen Fuffi bei Übergabe konnte die Startberechtigung seinen Besitzer wechseln, allerdings war eine Umschreibung nicht mehr möglich. Ich musste also auf fremdem Namen laufen. War mir wurscht. Ich sollte also im Namen eines Holländers laufen, der sich kurz vorher verletzt hatte, aber trotzdem vor Ort war, um seine mitlaufende Freundin zu unterstützen.
Verwandlung zum Niederländer
Ich traf den Niederländer dann auf der Marathon-Expo und wir regelten das Geschäftliche. Dann wanderte ich noch durch die Gänge der Messe, weil ich noch ein paar Problemchen zu lösen hatte:
- kein Laufshirt
- keine Laufhose
- kein Schweißband
- kein Startnummernband
- KEINE LAUFSCHUHE
Das Shirt und die Hose habe ich billig bei C&A bekommen (gibt’s tatsächlich auch in Prag), Schweißband und Nummernband auf der Expo. Die Schuhe wollte ich nicht extra kaufen, das Risiko und die Investition waren mir zu groß.
Ich trug ohnehin Laufschuhe, weil man bei einem Städtetrip ja immer viel zu Fuß unterwegs ist. In diesem Fall die Brooks Green Silence, ein Minimalschuh aus 70% recyceltem Material, den ich in Hamburg 3 Wochen zuvor für einen Zwanni geschossen hab. Kein Schuhe für einen Marathon, aber zum Glück wurden die noch durch CurrexSole-Einlagen verstärkt. „Versuch macht kluch“.
Den Abend vor dem Lauf klinkte ich mich aus. Die Dudes labten sich an feinsten tschechischen Brau- und Brand-Künsten in Prag, während ich mich, nachdem meine sieben Sachen gepackt waren, auf den Weg ins Traumland gemacht habe.
Fortsetzung folgt!
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