Das Datum ist bereits seit einigen Wochen fett bei mir im Kalender markiert: 23. April 2017.
Um 9 Uhr ertönt am Sonntag der Startschuss zum 34. Vienna City Marathon, kurz VCM. Kurz zuvor haben sich zehntausende Läufer auf den Weg in die Alpenrepublik gemacht, um bei dem traditionellen Lauf mit dabei zu sein. Und einer dieser Sportlerinnen und Sportler bin ich. Ja, ich!
Und nicht nur das. Ich laufe nicht nur die Langdistanz am Sonntag, sondern lerne auch erstmals diese geschichtsträchtige Stadt kennen. Ich fliege bereits am Freitag Nachmittag um 14 Uhr mit Air Berlin (Flug AB 8436) von Düsseldorf nach Österreich, um den Samstag zu einem ausgiebigen Sightseeing in der Hauptstadt zu nutzen. Abends geht es dann zur privaten Pasta-Party und nach einer hoffentlich nicht allzu schlaflosen Nacht kann es losgehen.
Marathon 2018? Nein, 2017!
Und mit diesem Wissen ist es mir leichtgefallen, meinen ursprünglichen Plan aufzugeben. Erst kürzlich habe ich verlauten lassen, dass im kommenden Jahr meinen ersten Marathon laufen werde.
Denkste! Ich fühle mich fit, ich fühle mich bereit. Und außerdem: Wien ist eine schöne Stadt, der Streckenverlauf sieht vielversprechend aus und das kommt mir sehr entgegen. Es gibt wenige Orte, die besser für meine Premiere als Marathoni geeignet sind.
Ich freue mich wie Bolle auf meine laufende Sightseeing-Tour entlang der Opernstadt Wien am 23. April 2017!
Zwischen Osterfest und Konfirmation
Dabei wird nicht nur die 42,195 Kilometer lange Strecke Ende April mir einiges abverlangen. Der private Stress macht es besonders schwierig. Über Ostern bin ich für einige Tage im unterwegs und im Mai steht die Konfirmation des großen Sohnes auf dem Programm. Das wird stressig, das wird heftig.
Ich bin bestens vorbereitet und habe insbesondere die Wintermonate zwischen November und Februar für lange, langsame Läufe genutzt. Nicht umsonst heißt es unter uns Läufern “Im Winter werden Läufer gemacht”. Denn während viele Sportler in den kalten, dunklen Monaten den inneren Schweinehund siegen lassen, bin ich gelaufen. Ich habe einfach mein Pensum durchgezogen und mich nicht beirren lassen.
Die Ernte dieses Durchhaltevermögens fahre ich nun ein.
Hier geht´s lang – das ist der Vienna City Marathon
Der Vienna City Marathon wird übrigens schon seit 1984 jährlich durchgeführt und mobilisiert als Österreichs größte Sportveranstaltung mehr als 42.000 Läuferinnen und Läufer. Und ich bin dieses Jahr das erste Mal einer von ihnen!
Ich zitiere von der Webseite der Veranstalter:
Der Vienna City Marathon führt zu den eindrucksvollsten modernen und historischen Sehenswürdigkeiten von Wien. Er startet zwischen den Wolkenkratzern der UNO-City, dem Sitz der Vereinten Nationen. Die Teilnehmer überqueren unmittelbar nach dem Start mit den weltbekannten Klängen des Donauwalzers von Johann Strauß die 864 Meter lange Reichsbrücke über die schöne blaue Donau. Kein Fluß der Welt wurde so oft besungen wie die Donau, welche die Stadt in das historische und das moderne Wien teilt.
Der Lauf führt am Riesenrad vorbei durch das große, grüne Parkareal des Praters. Weiter geht’s erstmals auf die Wiener Ringstraße, vorbei an der berühmten Oper, an der Secession und am Naschmarkt durch das Wiental hinaus zum Schloss Schönbrunn, der ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz. Die Teilnehmer laufen durch Wiens Parade-Einkaufsstraße, die Mariahilfer Straße, und erleben viele der eindrucksvollsten Bauten Wiens wie die Votivkirche, die vielen Museen, die Universität Wien und das Parlament.
Der Prachtboulevard Ringstraße wird zur Zielgeraden für eine der imposantesten kulturellen Marathonstrecken der Welt. Unmittelbar vor dem Burgtheater mit Blick zum Rathaus erreichen die Teilnehmer aller Bewerbe das Ziel.
Schlaflose Nächte
Schon vom Lesen bekomme ich große Lust auf diesen Wettkampf und habe seinetwegen bereits einige schlaflose Nächte verbracht.
Tausend Gedanken spuken durch meinen Kopf. Halte ich die Strecke durch? Reicht meine Kraft für mehr als 42 Kilometer? Wird es nicht zu warm sein? Oder zu kalt? Wird es regnen? Oder wird die Sonne unerbittlich scheinen? Was passiert, wenn mir etwas passiert? Bin ich wirklich fit genug? Habe ich genug Trainingskilometer abgerissen?
Und so weiter und so fort. Aber es hilft nichts. Ich bin angemeldet, die Flüge sind gebucht und das Abenteuer Marathon steht in den Startlöchern. Das fühlt sich verdammt gut an. Die Freude überwiegt auf alle Fälle die Skepsis und in drei Wochen bin ich bereits in Wien.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, unter #ProjektLaufen2015 unter #ProjektLaufen2016 und #ProjektLaufen2017.