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Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League unter unmenschlichen Bedingungen: Borussia Dortmund verliert 2:3 gegen AS Monaco

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Bereits zu Beginn eine Klarstellung. Die Überschrift bezieht sich auf die Mannschaft von Borussia Dortmund, die gestern Abend um 18:45 Uhr auf dem Platz stehen musste.

Musste, weil es die UEFA so angesetzt hat und weil die mahnenden Stimmen der Dortmunder Verantwortlichen ungehört verhallt worden sind. Aber der Reihe nach.

Wir erinnern uns: Am Dienstag wurde das Spiel wegen eines dreifachen Sprengstoff-Anschlags auf das Team des BVB abgesagt, doch nur 22 Stunden später musste der Ball wieder rollen. Der enge Terminplan ließ keine andere Wahl. Sagt die UEFA.

Watzkes Worte an die Mannschaft

Zuvor hatte Aki Watzke deutlich gemacht, um was es für die Mannschaft, den Verein und uns alle geht:

Wir spielen heute nicht nur für uns. Wir spielen für alle. Egal, ob Borusse, Bayer oder Schalker. Wir wollen zeigen, dass Terror und Hass unser Handeln niemals bestimmen dürfen. Und wir spielen natürlich für Marc Bartra, der sein Team siegen sehen will!

Wir bitten alle BVB-Fans darum, unser Team heute 90 Minuten lang mit voller Energie zu unterstützen. Diese Mannschaft musste in kürzester Zeit Unfassbares verarbeiten. Wir alle sollten ihr dabei helfen, über sich hinauszuwachsen.

Ich habe gerade in der Kabine an die Mannschaft appelliert, der Gesellschaft zu zeigen, dass wir vor dem Terror nicht einknicken.

Ich hatte vor dem Spiel gehadert. Schaue ich mir das an? Ja, natürlich. Und ich wusste schon vor dem Anpfiff, dass ich etliche Gänsehaut-Momente erleben werde. Beim Einlaufen der Mannschaft. Beim Singen von You´ll never walk alone. Und beim Anpfiff. Und überhaupt. Mir war klar: egal, wer heute Abend auf dem Platz steht, er wird von den Fans im Stadion nach vorn gepeitscht.

Und so sollte es auch werden. Thomas Tuchel hatte es den Spielern freigestellt, am Abend aufzulaufen oder zu verzichten. Die erste Elf konnte sich sehen lassen. Für Marc Bartra, dem mit gelben Shirts vor dem Spiel gehuldigt worden ist, spielte Sven Bender und ansonsten war nur der Wechsel Shinji Kagawa für Christian Pulisic keine wirkliche Überraschung.

90 Minuten Dauer-Choreografie

Und dann war die Zeit des You’ll never walk alone gekommen. Intensiv wie selten habe ich das Lied der Lieder dieses Mal empfunden. Und so ging es wohl auch dem AS Monaco, der sich dem Gesang der 80.000 Schwarz-Gelben angeschlossen hat.

Ein weiterer emotionaler Höhepunkt war die Choreografie auf der Südtribüne. Erst langsam entfaltete sich ein schwarz-gelbes Farbenmeer, das in eine 90-minütige Dauer-Choreo münden sollte.

Groß. Ganz groß!

Von der Rolle – wen wundert´s?

Fußball wurde auch gespielt. Nach einem Traumpass von Lukas Pisczek hatte Pierre-Emerick Aubameyang den Führungstreffer auf dem Fuß, verzog aber (11.). Als Papa Sokratis Mbappe im Straufraum gelegt hat, gab es gelb und Elfmeter für die Gäste. Doch die AS knallte das Leder am Tor vorbei (16.). Glück gehabt. Mit dem Glück war es aber nur zwei Zeigerumdrehungen später vorbei, als Mbappe aus eindeutiger Abseitsposition zur Führung einnetzen konnte. Wo waren da die geschulten Augen der Unparteiischen?

Und es kam noch schlimmer. Sven Bender köpfte den Ball nach einer halben Stunde ins eigene Tor – 0:2. Müßig zu erwähnen, dass der Defensivspezialist zuvor gefoult worden war. Doch eins durfte nicht in Vergessenheit geraten. Es stand eine Elf auf dem Platz, die 24 Stunden zuvor Opfer eines perfiden und brutalen Anschlags geworden ist. In Verbindung mit der unterirdischen Leistung des Unparteiischen, der das klare Abseits vor dem 0:1 nicht erkannt hat, hast du dann keine Chance.

Eine andere Mannschaft nach der Pause

Wie verwandelt kamen die Borussen aus der Pause. Pulisic und Nuri Sahin kamen für Marcel Schmelzer und Sven Bender und das sollte sich als genialer Schachzug herausstellen. Der BVB machte Druck und hatte das Spiel komplett in der Hand. Auf Vorlage von Shinji Kagawa netzte Dembele nach 57 Minuten zum 1:2 ein und der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit zu sein.

Ein kapitaler Schnitzer von Lukas Pisczek sorgte für das 3:1 von Mbappe und stellte den Spielverlauf komplett auf den Kopf (79.). Doch die Dortmunder ließen nicht die Köpfe hängen, sondern gaben weiter Gas. Nur vier Minuten später erledigte Kagawa das 2:3.

Der verdiente Ausgleich blieb den Schwarz-Gelben an diesem Abend verwehrt. Unabhängig davon kann ich dieser Mannschaft aber nur Tribut und Anerkennung und Respekt zollen. Sie hat sich niemals aufgegeben, den Schiri-Fehlern getrotzt und eine bärenstarke Moral bewiesen.

Und im Rückspiel am kommenden Mittwoch ist noch alles drin. Well done, BVB!

Tränen und klare Worte nach dem Spiel

Und was mit Gänsehaut-Momenten begonnen hatte, endete ebenso. Als die Mannschaft auf die Süd zugelaufen ist, fielen selbst bei einem hammerharten Verteidiger wie Papa Sokratis die Tränen. Einen besseren Beleg, was in den Spielern vorgeht, kann es nicht geben.

https://twitter.com/Bvb_09David/status/852234881719455748

Auch das Interview von Nuri Sahin hat Bände gesprochen.

Thomas Tuchel hat auf der Pressekonferenz ebenfalls kein Blatt vor den Mund genommen und redete Klartext:

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https://www.youtube.com/watch?v=EmUqCnnekhc

Was am Ende bleibt, ist eine sportlich unnötige Niederlage in einer Begegnung, die unter diesem Umständen niemals hätte angepfiffen werden dürfen.

Mein Respekt vor der Mannschaft ist am Mittwoch Abend erneut gewachsen und ich bin einfach nur stolz.

Stolz bin ich auch auf unseren Trainer, der aus meiner Sicht perfekt passt und der in den vergangenen Wochen trotz der Kritik viele Sachen verdammt richtig und gut gemacht hat.

Und das sagen die anderen

Spieler von Stefan.

Der Fußball hat verloren von Nick

Zum Fußball gezwungen von Oliver.

Autor: Marc

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