Drei Jahre liegen zwischen der Erstveröffentlichung von Robert Lewandowski – Meine wahre Geschichte 2013 und der deutschen Übersetzung, die im Jahr 2016 im riva Verlag erschienen ist.
Drei Jahre sind eine lange Zeit. Und das gilt insbesondere im Fußball und seinem schnelllebigen Geschäft. Im Jahr 2013 war der polnische Stürmer noch in Diensten von Borussia Dortmund und hatte gerade das Champions League Finale knapp und unglücklich mit 1:2 verloren.
Als das Buch über den polnischen Weltklassestürmer drei Jahre später auf dem deutschen Markt veröffentlicht wurde, stand Lewa, wie er von den Fans genannt wird, bereits zwei Jahre auf der Gehaltsliste von Bayern München geführt. Das hat zur Folge, dass sich die Biografie, die keine ist, ein wenig holprig liest. Denn die sportlichen Ausführungen beziehen sich in erster Linie auf die Deutschen Meisterschaften und den Pokalsieg mit der Borussia.
Außerdem werden den fabelhaften vier Tore in der Königsklasse gegen Real Madrid ein eigenes Kapitel spendiert. Um dem neuen Arbeitgeber FCB Rechnung zu tragen, wurde für die deutsche Ausgabe noch fix das letzte Kapitel “Der FC Bayern” angehangen, um die Anfänge im Süden Deutschlands zu berücksichtigen.
Interviews statt klassischer Biografie
Doch das soll das Buch an sich nicht schmälern. Anders als eine klassische Biografie, die sich chronologisch aufbaut, hat sich Autor Wojciech Zawiola für einen anderen Weg entschieden.
Er lässt nicht nur Robert, sondern auch seine Mutter, seine Schwester Milena und seine Frau Ania in Interviews zu Wort kommen. Natürlich darf auch sein Berater Cezary Kucharski nicht fehlen, der für einige graue Haare im sportlichen Management von Borussia Dortmund gesorgt hat.
Damit wird Robert Lewandowski – Meine wahre Geschichte noch eine Spur persönlicher und intimer. Während der Weltklassespieler sonst nur wenig Persönliches preisgibt, ist es hier anders. Hier bekommt der Leser dank der zahlreichen Stimmen aus seinem “inner circle” tiefergehende Einblicke zu dem Menschen Robert Lewandowski.
Das lesenswerte Buch rundet mit zahlreichen Fotos aus dem Privatarchiv des Sportlers und der Familie, die so noch nirgends zu sehen waren, ab.