Der erste Tag bei den VideoDays war schon ein Erlebnis. Doch der zweite Tag sollte alles Bisherige toppen.
Aber der Reihe nach…
Der Community Day bei den Videodays
Neuer Tag, neues Glück – das war mein Leitspruch für den zweiten Tag der Videodays.
Am zweiten Tag stand der sogenannte “Community Day” auf dem Programm. Und wenn ich meiner Bekannten Glauben schenken darf, spielt sich an diesem Tag alles rund um die Autogramme der YouTube Stars und Sternchen ab. Jene Bekannte hatte mir prophezeit, dass es noch voller und noch schräger als am ersten Tag werden würde – so hatte sie es ein Jahr zuvor erlebt und beispielsweise anfangs drei Stunden angestanden, um anschließend erneut ewig für die Autogramme anstehen zu müssen.
Weil ich am Samstag Nachmittag um spätestens vier Uhr in Bottrop zum #TagderTrinkhallen sein wollte, war unser Zeitrahmen eng gesteckt. Um viertel nach acht ging es deshalb schon los Richtung Köln und um kurz nach neun sind wir an der Lanxess Arena angekommen. Was aus der Ferne erst nach einer entspannten Angelegenheit ausgesehen hat, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als krasser Menschenauflauf. Denn an der gesamten Südseite standen bereits hunderte Fans auf der Wiese vor der Arena und warteten auf Einlass.
Autogramme von YouTubern? Ohne mich!
Auch die ewigen Durchsagen der Sicherheitsleute und ihr Appell an Fairness, keine Drängelei und Traubenbildung zeigten keine Wirkung. Für die Kids und mich war schnell klar, dass wir uns dieses Gedränge nicht antun. Und wieder bin ich froh gewesen, keine Töchter zu haben. Das Geschrei, Gekreische und Geschubse um die besten Plätze war unfassbar.
Und das ist der Plan für die #Videodays2016. Heute stehen Autogramme auf dem Programm #VD16 pic.twitter.com/ytUGifmdST
— Marc Höttemann 🏃🏻 👟 🥇 📱 🕹 📚👨🏼💼 🏖 🖋 (@Ostwestf4le) August 20, 2016
Wir hatten zwar für drei Zeitslots zwischen zehn und zwei Uhr einige Autogrammwünsche im Vorfeld notiert, doch für eine dahingekritzelte Signatur stundenlang Anstehen, das war die ganze Sache echt nicht wert. Leider musste Anne damit auch auf ihr Autogramm von Emrah! verzichten – aber sie wird es verkraften können 😉
Drängelt nicht und bleibt fair
“Liebe Fans, schaut bitte auf eure Zeitslots-Kärtchen, drängelt nicht und bleibt fair. Alles ist entspannt.” Ich weiß nicht, wie oft ich diese Ansage in dem Pulk gehört habe. Ich bewundere aber die Dame um ihr Durchhaltevermögen, die diesen Satz wieder und wieder aufgesagt hat.
Weil wir aber nicht umsonst nach Köln gefahren sein wollten, haben wir uns ab halb zehn am Eingang Nord angestellt, um noch ein wenig durch die Arena zu spazieren. Um halb elf waren wir dann drin und konnten ohne Drangelei und entspannt herumstromern.
Mehrfach wurde die Menge an Pubertieren informiert, dass dieser Eingang Nord nicht für diejenigen ist, die auf Autogramme aus sind. Erstaunlich (oder auch nicht erstaunlich), dass viele das trotzdem nicht gerafft haben und unverrichteter Dinge weggeschickt worden sind..
Ein #Selfiebag von der Deutsche Telekom
Wenn wir Anne schon nicht mit einem Autogramm von Emrah! überraschen konnten, dann sollte es zumindest ein Selfiebag sein.
Beim Stand der Deutschen Telekom hatte ich gestern schon die coole Aktion mit dem Selfiebag gesehen und weil der Andrang am Samstag Morgen nicht riesig war, haben Luke und ich ein Selfie geschossen und es auf eine Tasche drucken lassen.
Um halb zwölf ging es dann wider Erwarten früh heimwärts und ich hatte ausreichend Zeit für den 1. Tag der Trinkhallen im Ruhrgebiet.
Merchandising ohne Ende
Der Besuch der Videodays 2016 durfte natürlich nicht ohne Merchandising zu Ende gehen. Luke hatte sich für ein Videodays Shirt entschieden, das mit 15 Euro preislich auch akzeptabel gewesen ist.
Während wir durch die Arena geschlendert sind, kamen uns erneut einige YouTuber entgegen, die von meinen Söhnen erkannt worden sind. Damit die Enttäuschung der Kinder nicht zu groß ist, habe ich angeboten, die YouTuber, von denen sie ein Autogramm haben möchten, auf dem klassischen Weg anzuschreiben und um eine Unterschrift zu bitten. Ein Vorschlag, der nicht wirklich auf große Resonanz gestoßen ist.
Eine kleine Entschädigung gab es für Luke. Während wir entlang der Lanxess Arena spaziert sind, konnte er aus nächster Nähe Oskar, Max Oberüber und Grischistudio sehen. Für ein Selfie hat es zwar nicht gereicht, aber immerhin.
Komisches Chaos und unterirdische Informationspolitik
Eins habe ich an diesen zwei Tagen auf jeden Fall gelernt: der Community Day bei den Videodays ist etwas, was wir uns definitiv sparen können. Das Gedränge, Geschiebe und Geschubse und diesen Ausnahmezustand braucht kein Mensch.
Ob der Showday am ersten Tag wirklich notwendig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Weil das Geschehen ohnehin per Livestream übertragen wird, kann die Show auch daheim angesehen werden. Und weil meine Söhne ohnehin nicht die “Lass’ uns mal ein Selfie machen”-Typen sind, ist das dann auch wirklich ausreichend für sie.
Während ich am Samstag Morgen um viertel vor zehn in der Schlange gewartet habe, konnte ich mit einer Mutter aus Kerpen plaudern, die mit ihrer Tochter seit sieben Uhr (!) für ein Märkchen im Zeitslot 10 – 11 Uhr angestanden hat – und um diese Zeit nicht die Erste gewesen ist.
Ich habe von ihr gelernt, dass die Sicherheitsleute verpeilt sind und der eine nichts vom anderen weiß und insbesondere die Basic-Infos (wo gibt es die Autogramme, wo muss ich mich anstellen etc.) nicht bei allen Mitarbeitern bekannt sind. Das führte zum Teil zu turbulenten Szenen und jeder Menge Enttäuschung bei den jungen Fans.
Insbesondere die Kommunikation zu organisatorischen Abläufen und Fragen ist an beiden Tagen unterirdisch gewesen. Konkretere Infos und Zeitpläne habe ich beispielsweise besonders vermisst. Deshalb stand auch schnell fest, dass die Videodays 2016 meine ersten und auch letzten Videosdays aller Zeiten gewesen sind.