Mein Vater war 25 Jahre alt, als ich auf die Welt gekommen bin. Zu meiner Einschulung war er 31 und als sein Vater, mein Opi, gestorben ist, standen gerade einmal 38 Jahre auf seiner Lebensuhr.
Zu meiner Hochzeit am 30. Juni 2000 war Dad 50 Jahre alt und das erste Mal Großvater wurde er mit 53, bevor der zweite Enkel folgte, nachdem er seinen 57. Geburtstag gefeiert hat.
Diese Zahlenspiele machen deutlich, wie schnell die Zeit vergeht. Und als ich am Samstag endlich wieder gemeinsam in der alten Heimat Ostwestfalen mit meinem Vater seinen Geburtstag feiern konnte, dann kann ich gar nicht glauben, dass mein Daddy 68 Jahre alt geworden ist.
Schöne Momente, traurige Augenblicke
68 Jahre. Das ist ein Alter, in dem Menschen schon viel erlebt haben. 68 Jahre voll mit freudigen Momenten, traurigen Augenblicken, vielen Hochphasen und einigen Tiefschlägen. Sozusagen das pralle Leben mit allem, was dazu gehört.
Es war sehr schön, den Ehrentag gemeinsam mit meinem Vater zu feiern. In der alten Heimat Ostwestfalen. Mit lieben Menschen, mit lieben Verwandten eine schöne Zeit verbringen, lachen, essen, trinken, Spaß haben und gute Gespräche führen.
Die räumliche Distanz ist leider nicht zu ändern. Von Amelunxen, meinem Heimatort, bis nach Kleinenbroich, seit 2005 meine Heimat, sind es satte 240 Kilometer. Eine Distanz, die nicht mal eben so bewältigt ist. Mit dem Auto haben wir am Freitag drei Stunden benötigt. Am Sonntag auf der Rückfahrt sind es zwar nur zweieinhalb Stunden gewesen, doch auch das ist nicht mal eben “um die Ecke”.
Es zählt der Moment
Ich beneide Menschen, die ihre Eltern und Geschwister in der Nähe wohnen haben. Ihr wisst gar nicht, wie gut es ihr habt. Und doch schimpft ihr mehr oder weniger häufig über eure Mutter oder euren Vater. Weil sie alt geworden sind, weil sie schrullig sind oder nerven.
Wisst ihr was? Genießt es, die Eltern bei euch zu haben. Seid froh, dass sie sich um eure Kinder kümmern, wenn ihr wichtige Termine habt, bei denen eure Kinder stören oder unerwünscht sind, wenn eure Kinder krank sind und ihr dennoch arbeiten müsst.
Das ist ein Privileg, das nicht jede junge Familie hat. Das ist Gold wert und in Geld nicht aufzuwiegen. Seid dankbar. Mir ist dieses Glück nicht vergönnt und wahrscheinlich bin ich deshalb auch so sensibel in dieser Frage.
Ich liebe meine Eltern.
Danke für alles.
— Marc Höttemann 🏃🏻 👟 🥇 📱 🕹 📚👨🏼💼 🏖 🖋 (@Ostwestf4le) September 15, 2017
Und nicht nur deshalb sind für mich die gemeinsamen Zeiten mit meinen Eltern besonders wertvoll.