Wow, mehr als 68 Kilometer mit nur drei Einheiten – das habe ich bisher auch noch nicht erlebt!
Die 173. Lauf-Woche hat mir dieses Erlebnis beschert. Und nicht nur das. Die Woche begann mit meiner ersten Teilnahme am Halbmarathon rund um den Dortmunder Phoenix-See und wurde prompt mit einer neuen persönlichen Bestleistung garniert.
Als Sahnehäubchen durfte ich mich ein paar Tage später über eine weitere Bestmarke freuen. Noch nie bin ich mehr als 32,5 Kilometer gelaufen. Dieser Lauf gab mir auch das Selbstvertrauen für die langen Läufe zurück. Ein Selbstvertrauen, das ich sechs Wochen zuvor verloren hatte (siehe auch: 31,64 Kilometer! Mein bisher längster und weitester Lauf 🏃 👟 🎉).
Unerwartetes Ende eines geplanten Genusslaufes
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Diese Erfahrung habe ich bei meinem ersten Halbmarathon rund um den Phoenix-See in Dortmund gemacht. Aber der Reihe nach.
Als “Dortmunder Junge” sollte mein Debüt ein Genusslauf werden. Ich hatte eine Zielzeit von 1:50 bis 1:55 Stunden ins Auge gefasst. Zum einen, weil ich erst am Samstag eine anstrengende Leistungsdiagnostik für #DeinErsterMarathon in den Knochen hatte und weil ich zum anderen den Lauf durch die Fußballhauptstadt Dortmund genießen wollte.
Außerdem hatte ich anstelle meiner Lieblings-Wettkampfschuhe, dem Adidas Supernova, die Brooks Launch 3 am Start. Darüber hinaus hatte ich keinen Pacemaker dabei, bin also für mich allein gelaufen und musste mein Tempo selbst machen. Alles andere als einfach.
Doch dann lief es einfach hervorragend. Selbst der fiese Anstieg im Westfalenpark konnte mich nur kurz bremsen. Überhaupt die Anstiege! Wer meint, dass Dortmund flach ist, sollte sich die Strecke mal zu Gemüte führen… Ab Kilometer 14 – ich hatte mich erstmals an einem Verpflegungspunkt mit zwei Bechern Dextro Energy erfrischt, hatte ich das Gefühl, dass heute mehr drin ist. Ab Kilometer 16 spekulierte ich auf eine Zeit rund um 1:48 Stunden. Doch es kam noch besser.
Nach dem Zieleinlauf – Danke an den ebenfalls fiesen Anstieg kurz vor dem Ende des Rennens! – stand eine Zielzeit von 1:47:26 Stunden auf der Uhr. Wahnsinn! Damit habe ich meine bisherige persönliche Bestzeit von Ende Juni in Himmelgeist um satte 57 Sekunden unterboten.
Marc hat einen runtastischen Lauf über 21,09 km in 1h 47m absolviert
Einen ausführlichen Bericht mit vielen Fotos gibt es hier zu lesen: Das war mein erster Sparkassen Phoenix-Halbmarathon 2017 in Dortmund 🏃 👟 🎉 🍻
Entspanntes Auslaufen nach dem Phoenix-Halbmarathon
Am Tag nach dem Halbmarathon in Dortmund mit meiner neuen persönlichen Bestzeit war ich erstaunt. Die Muskeln schmerzten nicht und schwere Beine hatte ich ebenfalls nicht.
Also sprach nichts gegen ein lockeres Auslaufen am Mittwoch. Mit dem Hörbuch auf den Ohren – endlich konnte ich den spannenden Thriller zu Ende hören – ging es einmal rund um die Nachbarorte.
Rasch hatte sich meine Pace auf knapp sechs Minuten eingependelt und der Puls schlug selten mehr als 130 Mal pro Minute. So lief es gleich in mehrfacher Hinsicht perfekt und ich war happy 😊
Marc hat einen runtastischen Lauf über 15,02 km in 1h 28m absolviert
Mein bisher weitester Lauf 🏃 👟 🎉
Sechs Wochen sind seit meinem letzten langen Lauf schon wieder vergangen und es war Zeit für eine Neuauflage. Damals bin ich erstmals mehr als 31,5 Kilometer gelaufen und war danach ganz schön fertig. Das lag weniger an der Distanz als an den Temperaturen. Schwüle und mehr als 25 Grad am Nachmittag waren alles andere als optimal.
Dieses Problem sollte ich am ersten Samstag im Oktober am frühen Morgen nicht haben. Temperaturen um die zehn Grad waren ideal für einen Lauf. Dazu habe ich auch in Kauf genommen, mit Langarmshirt zu laufen 🙂 Und anstelle eines Trinkgürtels hatte ich erstmals einen Trinkrucksack auf dem Rücken.
https://twitter.com/Ostwestf4le/status/916553505850249216
Jede Form von Energiegel habe ich dieses Mal – anders als vor sechs Wochen – übrigens zu Hause gelassen, um zu schauen, wie ich ohne den zusätzlichen Kick klar komme. Und ich kann schon jetzt verraten, dass es geklappt hat. Das Wasser aus dem Trinkrucksack war vollkommen ausreichend und auch ein Gel komplett überflüssig.
Fummeliger Rucksack
Die ersten zwei, drei Kilometer war ich mit der richtigen Position des Trinkrucksacks beschäftigt. Als das erledigt war, lief es top für mich. Auch das Trinken aus dem Schlauch war kein Problem und klappte prima. Mein Plan war, die Strecke in einer Pace zwischen 6:10 und 6:30 Minuten über die Bühne zu bringen.
Ein Vorhaben, das gelungen ist. Dazu hat auch das Hörbuch beigetragen, das mich auf den dreieinhalb Stunden begleitet hat: Auerhaus von Bov Bjerg, ein Buch, das weniger Spannung denn Tiefgang zu bieten hat. Vom Kopf her habe ich die Herausforderung gut bewältigt. Die Zeit verging wie im Flug. Bei Kilometer 6 habe ich noch kurz aufgestöhnt, dass noch mehr als 25 Kilometer vor mir liegen, doch dann verging die Zeit wie im Flug.
Und die Moral von der Laufgeschichte: Meine alte Bestmarke wurde um gut einen Kilometer getoppt – 32,5 Kilometer in angenehmer Pace von 6:17. Und das Beste: ich hätte noch weiter laufen können 🏃 👟 🎉 Die Premiere mit dem Trinkrucksack ist auch geglückt. Nach etwas Eingewöhnungszeit kam ich mit dem zusätzlichen Gewicht gut klar und mit dem Trinken aus dem Schlauch hat es auch gut geklappt ⛲
Die langen Distanzen verlieren mit jedem Lauf mehr von ihrem Schrecken und Respekt und das stimmt mich zuversichtlich für die verbleibenden 183 Tage bis zum großen Ziel, dem Marathon in Rotterdam am 8. April 2017, dem Höhepunkt von #DeinErsterMarathon.
Marc hat einen runtastischen Lauf über 32,53 km in 3h 24m absolviert
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, unter #ProjektLaufen2015 unter #ProjektLaufen2016 und #ProjektLaufen2017.