George, William und Tao. Drei Menschen, die in unterschiedlichen Epochen und auf unterschiedlichen Kontinenten leben und die doch so viel miteinander verbindet.
Da gibt es William, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts in England nach einer schweren Depression der Imkerei verschrieben hat und einen neuartigen Bienenstock entwickelt. Da gibt es George, der in der Gegenwart in den Vereinigten Staaten von Amerika als leidenschaftlicher Imker arbeitet und bereits das nahende Ende der Bienen auf dem Planeten leidvoll erfahren muss. Und es gibt Tao, die in der Zukunft in China lebt und im Jahr 2098 unter mysteriösen Umständen ihren kleinen Sohn verliert.
Die Bienen als Klammer der Geschichte
So unterschiedlich die drei Lebensgeschichten auch sind. Eins haben sie gemeinsam. Die Biene und ihr langsames Aussterben ist die Klammer, welche die Biografien der drei Protagonisten in Die Geschichte der Bienen von Maja Lunde umschließt.
Der Leser begleitet die drei Menschen auf einem kleinen Stück ihres Lebens und lernt dabei jede Menge über die jeweilige Epoche und die Verbindung zwischen Mensch und Biene. Und nicht nur das. Auch die Abhängigkeiten voneinander werden deutlich. Abhängigkeiten, die der Menschheit früher oder später schmerzlich bewusst werden.
Maja Lunde gelingt es, die aktuelle Diskussion um das langsame Sterben der Bienen rund um den Erdball mit einer kurzweiligen Geschichte über drei unterschiedliche Charaktere zu verbinden. Sie hebt dabei nicht den drohenden Zeigefinger, sondern beweist, dass es nicht zu spät ist, um die Bienen zu retten. Und damit am langen Ende auch uns, die Menschen.
Mich hat die Geschichte um Tao, George und William von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Lunde hat es geschafft, naturwissenschaftliche Abhängigkeiten mit dem Schicksal der Menschen in ihrer Zeit in Abhängigkeit zu setzen. Aus diesem Stoff hat die Autorin einen Roman kreiert, der kleine und große Leser unterhalten kann.
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