Das Wetter war perfekt. Es war eine der vermutlich letzten Gelegenheiten, um die warmen, sommerlichen Temperaturen Ende August zu nutzen.
Das dachte sich auch der jüngste Sohn und begrüßte mich nach meiner Ankunft aus dem Büro mit dem Wunsch, nach dem Abendessen mit mir eine Radtour mit dem Besuch diverser Spielplätze zu unternehmen.
Doch ich wollte Laufen. Ich musste laufen. Weil es das Pensum so vorgesehen hat. Drei Einheiten pro Woche. Zwei kurze Läufe unter der Woche und einen langen Lauf am Wochenende. Der lange Lauf am Wochenende war nicht das Problem. Die 25 bis 30 Kilometer lange Strecke am Samstag oder Sonntag würden stattfinden, das war klar. Das Problem war der kurze Lauf, der für Dienstag geplant war.
Dabei war ich bereits am Sonntag mehr als 25 Kilometer gelaufen und einen Tag darauf erneut zwölf Kilometer zum Auslaufen. Und dann Dienstag erneut ran? Ja, am Dienstag erneut wieder ran, weil es zeitlich nicht anders ging. Mittwoch hatte ich der Familie versprochen, den Nachmittag und frühen Abend im Freibad zu verbringen, am Donnerstag war ein Tagesausflug nach Essen geplant und am Freitag ging es zum krönenden Abschluss zu einer Foto-Tour zum Flughafen Düsseldorf.
Pflicht versus Liebe
Da war für eine zweite kurze Einheit kein Platz mehr im Terminkalender. Ich steckte in einem gehörigen Dilemma. Mein Pflichtbewusstsein (“Du. Musst. Laufen.”) kämpfte gegen meine Liebe zum Sohn. Und am Ende gewann: die Liebe.
Laufen kann ich immer. Morgen. Übermorgen. In einer Woche. In einem Monat. Doch die eigenen Kinder werden so schnell groß. Ehe ich mich versehe, haben sie keine Lust mehr, mit ihrem Vater etwas gemeinsam zu unternehmen. Also gilt es, diese kostbaren Momente zu nutzen. Und da geht der eigene Sohn, da geht die Familie immer vor.
Mehr zum Thema Laufen in meiner Artikel-Serie “Projekt Laufen”
Alle bisherigen und künftigen Beiträge zum Thema Laufen findet ihr unter #ProjektLaufen2014, unter #ProjektLaufen2015 unter #ProjektLaufen2016 und #ProjektLaufen2017.