Jürgen Klopp ist unbestritten der Architekt des Erfolges von Borussia Dortmund in der Zeit von Sommer 2008 bis zum Saisonende 2015.
Insbesondere in den Jahren 2011 bis 2013, als die Dortmunder zweimal Deutscher Meister, einmal Double-Sieger und Champions League-Finalist geworden sind, zeigte sich die Dortmunder Dominanz in eindrucksvoller Weise. Und Klopp ist mit seinem Training, seiner Art und seinem öffentlichen Auftritt maßgeblich an dem Siegeszug beteiligt gewesen.
Wer ist Jürgen Klopp?
Doch wie ist eigentlich Jürgen Klopp zu dem geworden, der er heute ist? Diesem Phänomen geht Raphael Honigstein, ein exzellenter Kenner des deutschen und englischen Fußballs in “Ich mag, wenn’s kracht.”: Jürgen Klopp. Die Biographie auf den Grund.
In nicht-chronologischer Reihenfolge begleitet der Leser Jürgen Klopp von seinen fußballerischen Anfängen in der kleinen Gemeinde Glatten bis hin zum 1. FSV Mainz, den er eines Tages als Spielertrainer gecoacht hat.
Der anschließende Weg als Trainer ist bekannt: nach sieben Jahren als Übungsleiter in Mainz geht es von 2008 bis 2015 zu Borussia Dortmund, bevor sich beinahe nahtlos das Engagement beim englischen Klub FC Liverpool anschließt.
Sekundärquellen als Grundlage – nicht als Makel
Raphael Honigstein legt mit “Ich mag, wenn´s kracht” eine weitere Biographie des Erfolgstrainers aus Stuttgart vor, die sich bedauerlicherweise wie seine auf dem Markt erhältlichen Konkurrenzprodukte überwiegend aus Sekundärquellen speist.
Das ist ein Makel, den der Autor nicht zu vertreten hat. Es liegt vielmehr an Klopp, der in einem Interview verraten hat, dass er vorerst kein Interesse an einer Autobiographie hat. Insofern steht er als Ansprechpartner für solche Projekte “aus Gründen” nicht zur Verfügung.
Und nicht nur deshalb ist dieser Makel mit den Zweitquellen alles andere als verwerflich. Schließlich konnte Honigstein zahlreiche namhafte Interviewpartner gewinnen, die eng mit Jürgen Klopp zusammengearbeitet haben. Neben Hans-Joachim Watzke, Ilkay Gündogan und Neven Subotic von weiß insbesondere Christian Heidel viel aus gemeinsamen Mainzer Zeiten zu erzählen.
Diese Gesprächspartner in Kombination mit Zitaten aus Klopp-Interviews zeichnen ein rundes Bild eines Trainers und Menschen. Eines Menschen, der den Fußball liebt und dem es gelungen ist, neben seiner fachlichen Expertise (“Vollgasfußball”) auch die Attitüde des empathischen “Menschenfängers” hervorragend zu kombinieren.