Die traurige Nachricht landete am Donnerstag Morgen virtuell auf meinem Smartphone: Nach 33 Jahren: Kleinenbroicher Buchhandel Bischoff gibt im August auf.
Mit der bevorstehenden Schließung eines langjährig geschätzten und gut besuchten Ladengeschäftes verliert der Ortskern in Kleinenbroich einen weiteren Leuchtturm im Einzelhandel. Auch wenn “nur” die Buchhandlung nicht mehr weitergeführt wird und die Filiale der Deutschen Post erhalten bleiben soll, ist der Verlust groß für die Einwohner der niederrheinischen Kleinstadt.
Der Einzelhandel stirbt
Schließlich setzt sich mit dem Aus der Bischoffschen Bücherei ein negativer Trend fort, der nicht erst gestern begonnen hat. Wenn ich an die Zeit vor fünfzehn Jahren zurückdenke, als ich nach Kleinenbroich gezogen bin, sind inzwischen viele Geschäfte dem Aderlass zum Opfer gefallen.
Es begann mit dem Spar-Markt auf den Kempen und setzte sich fort über den “Tatort”, in dessen Räumlichkeiten inzwischen zum Glück das Eiscafé und Waffelhaus Dolce Vita eine Heimat gefunden hat. Vor drei Jahren hat es dann auch noch Spielwaren Reichartz erwischt.
Die Gastronomie stirbt aus
Und auch die Gastronomie stirbt aus. Vor mehr als eineinhalb Jahren hat es meine Stammkneipe, das Schnaggebaas, erwischt, und wir mussten uns mit dem Tuppen-Stammtisch eine neue Bleibe suchen. Diese Gaststätte wir in Korschenbroich gefunden haben. Und leider nicht in Kleinenbroich.
Lässt sich dieser negative Trend noch stoppen? Stoppen in einer Zeit, in der sich der Einzelne immer mehr in die eigenen vier Wände zurückzieht? In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer weiter zerfranst? Stoppen in einer Zeit, in der der Online-Handel blüht und die kleinen Geschäfte immer stärker von großen, finanzstarken Ketten und Filialen zurückgedrängt und in den Ruin getrieben werden?
Ich bin in dieser Hinsicht sehr skeptisch und blicke sorgenvoll in die Zukunft.