Der Oktober ist ein herrlicher Monat. Wenn die Sonne mitspielt und ihre letzten wärmenden Strahlen auf die Erde schickt. Wenn die Blätter in bunten Farben von den Bäumen segeln und die Sonne sich langsam auf den Weg in den Winterschlaf macht, dann ist vom Goldenen Oktober die Rede.
Es scheint fast so, als bereite der Goldene Oktober auf den düsteren November vor. Ich kenne niemanden, der den November mag. Der November ist kalt, usselig und neblig. Die Nächte werden länger und kälter, die Tage kürzer. Der November ist der Tag des Gedenkens an die Verstorbenen. Es beginnt mit Allerheiligen und geht bis zum Totensonntag, ein für die Protestanten besonders wichtiger Feiertag.
Unvergessen
Drei Tage vor dem 1. November bist du gestorben, Omi. Du hattest vor neun Jahren keine Kraft zum Leben und hast den Tod als Erlösung erlebt. Was für dich eine Erlösung gewesen ist, war für mich Trauer und Schmerz.
Erst kürzlich habe ich in alten Texten von mir geblättert. Sie stammen aus dem Herbst 2009 und handeln von dir und deinem tapferen Kampf. Noch heute kommt es mir vor, als sei es gestern. Damals habe ich mir auf YouTube eine Playlist mit dem Namen Trauer angelegt, um meine Traurigkeit in Musik zum Ausdruck zu bringen.
Und wenn in einem Film plötzlich die Sad Violin spielt, werde ich in den Oktober vor neun Jahren zurückbefördert und da sind sie wieder da, all diese Gefühle, die Hoffnung, der Schmerz und die Trauer, als das Unausweichliche Wirklichtkeit geworden ist.
https://www.youtube.com/playlist?list=PL75863F66264CD0C9
Du fehlst
Ich weiß, dass wir uns wiedersehen. Am Ende sehen wir uns alle wieder. Daran glaube ich fest.
Omi, ich vermisse dich.
Omi, du fehlst.