Ein Ostwestfale im Rheinland

Das Leben jenseits des Rheins in mehr oder weniger weisen Worten.

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Borussia Dortmund nach sieben Spieltagen in der Saison 2019/2020

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Es wird einfach nicht besser. Nach sieben Spieltagen findet sich der BVB mit zwölf Punkten auf Platz 8 wieder. In den vergangenen drei Ligaspielen wurde dreimal gleich fünfmal eine Führung abgegeben und dreimal anstelle eines Sieges nur ein Unentschieden eingefahren.

Nach dem 2:2 in Frankfurt folgte nun zweimal das gleiche Ergebnis gegen Bremen daheim und in Freiburg. Da half auch der Auswärtssieg in Prag wenig. Immer stärker werden die Rufe nach einem Trainerwechsel – allerdings sehe ich bei Lucien Favre nicht die Hauptschuld für das Dilemma.

Andererseits: nüchtern betrachtet sieht der Zwischenstand so übel nicht aus. Drei Siege, drei Remis und nur eine Niederlage sowie 19:11 Tore sind alles andere als schlecht. Schlecht ist allerdings teilweise die Leistung, die auf dem Platz geboten wird. Garniert mit individuellen Fehlern (zwei Eigentore in den vergangenen zwei Spielen kosteten vier Punkte!) ist es ein explosives Gemisch, das immer größer und größer wird.
Borussia Dortmund Saison 2019 2020 Chart 7. Spieltag Tabelle BVB

Kein Heimsieg gegen Werder Bremen

Der unnötige Punktverlust beim 2:2 in Frankfurt

hat mich die ganze Woche genervt. Gut, dass nur sechs Tage später das Topspiel des sechsten Spieltages auf dem Plan stand. Und die Ausgangslage war klar:

Schon vor dem Anpfiff sorgte Lucien Favre für eine vierfache Überraschung – mit Hinblick auf die ständigen englischen Wochen im Oktober durchaus verständlich. Julian Weigl in der Innenverteidigung für den verletzten Mats Hummels, Mario Götze für Paco Alcacer und Mo Dahoud für Thomas Delaney. Außerdem spielte Lukas Piszczek für Raphael Guerreiro.

Leider war mein Optimismus verfrüht. Es begann richtig schlecht. Werder führte nach acht Minuten. Doch Borussia schüttelte sich und kam postwendend zurück – Erinnerungen an das Augsburg-Spiel wurden wach, als der BVB aus einem 0:1 ein 5:1 gelang:

https://twitter.com/borussenedits/status/1177987262434484226?s=21

Davon abgesehen: Der BVB war in der ersten Halbzeit optisch überlegen – aber ideenlos im Spiel nach vorn. Die Bremer hingegen waren bei offensiven Aktionen immer wieder brandgefährlich und standen in der Defensive sicher. Es wartete viel Arbeit auf Borussia in Halbzeit zwei.

Daran änderte auch der Führungstreffer von Marco Reus in der 41. Minute nichts:

https://twitter.com/borussenedits/status/1177995111214567427?s=21

Kurz vor der Halbzeit hatte Mo Dahoud nah feiner Vorlage von Götze das 3:1 auf dem Fuß und das wäre eine kleine Vorentscheidung gewesen, aber Pavlenka im Tor der Bremer konnte famos parieren. Der BVB hatte das Spiel im Griff, mehr als siebzig Prozent Ballbesitz und 11:4 Torschüsse sprechen eine klare Sprache.

Leider sorgte Borussia Dortmund nach der Pause erneut für eine Enttäuschung. Und wieder war sie da, die Schwäche bei Standards – 2:2 nach einem Eckball (55.). Jedes Mal das gleiche Übel. Und ich musste an die Pleite im DFB-Pokal in der vergangenen Saison denken. Dabei sah bis dahin alles klar aus für den BVB.

Julian Brandt wurde nach 67 Minuten für den stark aufspielenden Dahoud eingewechselt und sollte dazu beitragen, den Heimsieg unter Dach und Fach zu bringen. Außerdem kam Paco Alcacer fünf Minuten später für Götze. Inzwischen spielte Schwarz-Gelb offensiv und drängte auf das 3:2. Doch der Ball wollte nicht ins Tor.

Raphael Guerreiro durfte die letzten zehn Minuten für Sancho aufs Feld und ich hatte keine große Hoffnung, dass der BVB diese Partie noch drehen wird. Auch drei Minuten Nachspielzeit reichten nicht zum Sieg. Mit 11 Punkten, sechs liegen gelassenen Zählern und neun Gegentoren aus sechs Spielen und Platz 8 ist Dortmund zwar nur drei Zähler hinter Tabellenführer Bayern München. Aber die Entwicklung macht mir Sorgen. Die Meisterschaft ist aktuell kein Thema.

Manch einer war noch pessimistischer als ich:

Ich teile eher diese Meinung:

Auswärtssieg bei Sparta Prag

Am Vorabend zum Tag der deutschen Einheit musste Borussia Dortmund bei Sparta Prag antreten. Die Tschechen hatten mit einem Unentschieden bei Inter Mailand für Aufsehen gesorgt.

Für den BVB zählte nicht nur aufgrund der dürftigen Ergebnisse der jüngsten Begegnungen ein Auswärtssieg.

Mats Hummels konnte starten, Thomas Delaney sollte das defensive Mittelfeld stabilisieren, Raphael Guerreiro offensiv für Druck sorgen und auch Julian Brandt durfte von Beginn an ran.

Und genauso druckvoll starteten die Gäste Richtung Prager Tor. Brandt fand sich als Alcacer-Ersatz im Sturm wieder. Die Offensive währte nicht lange und Slavia fand besser ins Spiel. Die Hausherren kamen mit der Empfehlung von 24 Spielen ohne Niederlage und der BVB sollte gewarnt sein.

Eine Schrecksekunde gab es nach 20 Minuten. Nach einem Abspielfehler war es Roman Bürki zu verdanken, dass es nicht 0:1 gestanden hat. Das war knapp! Vier Minuten später musste der Schweizer erneut den Rückstand verhindern. Was war los mit dir, Borussia?

Dann kam die ‪35. Minute: ein traumhaftes Solo von Achraf Hakimi schließt der Marokkaner mit dem 1:0 ab – die Vorlage auf Höhe des Mittelkreises kam von Brandt. ‬Es war gleichzeitig der erste Treffer in der Champions League für den Rechtsverteidiger. Und es war eine  Führung, die zu diesem Zeitpunkt ein wenig überraschend, wenn nicht sogar schmeichelhaft war.

Sancho hätte direkt nach dem Seitenwechsel der Held werden können. Läuft allein aufs Tor der Gastgeber zu und legt sich dann den Ball zu weit vor – das hätte das 2:0 sein müssen (47.)!

Danach verflachte das Spiel zusehends und ich begann, um den Sieg zu zittern. Die Erlösung kam erst zwei Minuten vor Schluss. Erneut sorgte Brandt für die Vorlage und erneut konnte Hakimi mit einem sehenswerten Treffer für die Entscheidung sorgen. Damit führt Borussia die Tabelle in der Champions League an: ‬

Dreier beim SC Freiburg grundlos verschenkt

Dritter gegen Achter – oder SC Freiburg gegen Borussia Dortmund hieß die Paarung am siebten Spieltag am Samstag Nachmittag. Nach dem Sieg in Prag sollte der nächste Auswärtssieg folgen.

Jadon Sancho hat eine Pause bekommen, dafür spielte Mario Götze von Beginn an. Achraf Hakimi spielte erneut links offensiv und Raphael Guerreiro agierte hinter dem Marokkaner. Unabhängig von der Aufstellung hatte ich kein gutes Gefühl vor der schwierigen Auswärtspartie.

Es lief die zehnte Minute, als der erste scharfe Schuss von Marco für Borussia aufs Tor der Freiburger flog. Schon nach 14 Minuten musste Borussia wechseln. Lukas Piszczek fiel verletzt aus und Julian Brandt kam auf den Platz. Nach 17 Minuten war es Luca Waldschmidt, der allein auf Roman Bürki zusteuerte, aber über das Tor ballerte.

Und dann zeigte unsere Mannschaft, dass ‪Borussia Dortmund  auch Eckbälle kann!‬ ‪Ecke für den BVB von Hazard und Axel Witsel knallt das Leder volley links in den Winkel zum 1:0 (20.). Der BVB kontrollierte das Spiel, machte aber zu wenig, um den zweiten Treffer nachzulegen. Chancen gab es genug. Dortmund ließ den Ball und den Gegner laufen, war aber oft im Abschluss schlampig. So ging es mit der knappen Führung in die Pause.

Zehn Minuten nach der Pause stellte Freiburg auf 1:1 – und das war absolut verdient. Der BVB hatte einfach zu wenig gemacht und den Gegner regelrecht ins Spiel gebracht. Es war zum Haare raufen, dass die Mannschaft eine Führung nicht ausbauen kann und den Gegner stark macht.

Nach einer guten Stunde kam Jadon Sancho für Hazard. Sollte er das Spiel drehen? Mir fehlte der Glaube daran, denn die überwiegend blutleere Vorstellung im Breisgau deutete bis dato nicht darauf hin. Ich sollte mich täuschen.

Denn nach Vorlage von Sancho war es Achraf Hakimi, der nach einer feinen Einzelleistung nach 67 Minuten für die erneute Führung der Dortmunder sorgte. Zu diesem Zeitpunkt war der BVB Zweiter in der Blitztabelle. ‬

Brandt musste kurz vor Schluss wieder den Platz verlassen und für Marcel Schmelzer weichen. Lucien Favre wollte defensiv Sicherheit haben, um die drei Zähler einzufahren. Eine fatale Entscheidung, wie sich zeigen sollte.

Denn das Spiel war noch nicht zu Ende. Der SC warf alles nach vorn und wollte das 2:2 um jeden Preis. Angriffswelle um Angriffswelle rauschte Richtung Roman Bürki. Und Dortmund fand kein Mittel, um sich aus dieser Umklammerung zu lösen. Und bekam die Quittung in Form eines Eigentores von Manuel Akanji.

 

Das dritte Unentschieden in Folge in der Liga und Platz 8 nach sieben Runden sind alles andere als meisterhaft – und dieser Anspruch wurde bekanntlich vor der Saison als Ziel ausgegeben. Ich bin heilfroh, dass jetzt erst einmal Länderspielpause ist.

Der Ausblick

Nun ist Länderspielpause und anschließend geht es in der Liga gegen Gladbach zu Hause, dann  zu Inter Mailand in der Champions League und abschließend zum FC Schalke 04, der am 7. Spieltag den Sprung an die Tabellenspitze nur um Haaresbreite verpasst hat (Ausgleich vom 1. FC Köln in der Turnhalle erst in der Schlussminute).

Und dann war da noch…

Bisher sind folgende Beiträge über Borussia Dortmund in der Saison 2019/2020 erschienen:

Borussia Dortmund vor dem Start in die Saison 2019/2020

Borussia Dortmund nach drei Spieltagen in der Saison 2019/2020

Borussia Dortmund nach fünf Spieltagen in der Saison 2019/2020.

Autor: Marc

Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust. Hier mein Leben in weniger als 140 Zeichen: Passionierter Läufer, Bücherfreund, iPhone 12, ipad mini 2, Social Media, nur der BVB, Reiseblogger, Vater, (Ehe-) Mann, Chef. Ich bin übrigens auch bei Facebook, und Twitter zu finden.

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