Für die wenigsten von uns ist die Zeit in der Schule mit durchweg positiven Erinnerungen behaftet. Klassenarbeiten, Hausaufgaben und Bodenturnen im Sportunterricht – mir fallen spontan gleich drei Themen ein, die mich während der Schulzeit tierisch genervt haben.
Doch Schule geht auch anders. Schule kann auch lustig sein. Zumindest dann, wenn ein ehemaliger Lehrer von seiner Zeit berichtet und dabei mehr oder weniger authentische Beobachtungen in seine Schilderungen einfließen lässt. So wie Johannes Schröder.
Lehrer-Leben adé
Denn Johannes Schröder weiß, wovon er spricht. Nicht weniger als zwölf Jahre hat der Deutschlehrer Mädchen und Jungen unterrichtet bevor, er die Bühne gewechselt hat. Weg von der Lehranstalt mit Kreide und Klassenzimmer, hin zum Kabarett mit Kunst und Comedy.
Nachdem der Wahlkölner mehr als vier Jahre durch die Republik getourt ist, präsentiert er sein erstes Buch und packt und teilt in World of Lehrkraft ordentlich aus. Gegen seine Kollegen aus dem Lehrerzimmer, gegen seine Schülerinnen und Schüler. Doch böse ist das nie. Im Gegenteil. Mehr in einer sehr kurzweiligen und amüsanten Art und Weise wird das Leben rund um Schule & Co. unter die Lupe genommen.
Viel Licht, wenig Schatten
Die Wortspiele von Herrn Schröder haben mich direkt zu Beginn gefesselt – ich mag Wortungetüme wie Korrekthurensohn, sein Leben am Rande des Korrekturstreifens und sein Lehrer-Cholerikum. Doch gelegentlich übertreibt es der “Pauker mit Pultstatus” für meinen Geschmack ein wenig mit den Wortspielen, dann ist die Grenze zwischen komisch und nervig hauchdünn.
Und mir ist dass dann “too much”. Doch davon abgesehen macht World of Lehrkraft – Ein Pädagoge packt aus von Johannes Schröder jede Menge Spaß und ließ mich mehrfach schmunzeln, lachen und begeistert auf die Schenkel klatschen. Und mit jeder Zeile im Buch wird deutlich, dass der Ex-Pädagoge auf der Bühne noch besser aufgehoben ist als im Klassenzimmer und dem Pausenhof.
Ich freue mich schon jetzt über neue Geschichten und Erlebnisse des Beamten mit Frustrationshintergrund.
5. November 2019 um 08:20
Es heißt nun einmal “von Herrn Schröder”, nicht “Herr Schröder”.
Aber fehlerhafte Grammatik macht ja immer mehr Schule!
5. November 2019 um 10:17
Worauf beziehen Sie sich, Herr Walden?
Auf die Überschrift? Da habe ich “Herr Schröder” als (Eigen)-Name interpretiert – liege ich damit falsch?
5. November 2019 um 10:37
Ich sehe das etwas anders und hätte in diesem Fall den (Eigen)-Namen in Anführungszeichen gesetzt.
Auch mit dem Satzbau in der Überschrift ( …packt aus von Herr …) wäre ich nicht so einverstanden.
Dennoch, glaube ich gerne, dass das vorgestellte Buch Spaß bereitet und auch dem Rezensenten Freiheiten lässt.
Freundliche Grüße
Raymond Walden