Viele von euch kennen diese Situation: die To Do-Liste ist lang und wird länger und länger, im Büro ist die Hölle los und privat gibt es auch immer wieder etwas zu tun.
Am Anfang der Woche ist noch jede Menge Zeit und schwups ist es Sonntag Abend, du sitzt auf der Couch und fragst dich, wo die sieben zurückliegenden Tage geblieben sind. Und so gehen die Tage und Wochen ins Land. Gestern noch Weihnachten gefeiert und morgen wird schon wieder adventlich geschmückt.
Viele Pläne gibt es, doch viel zu wenig Zeit. Viel nehme ich mir vor, um dann wieder und wieder festzustellen, dass ich etwas auf die lange Bank geschoben habe. Ist ja auch nicht schlimm, es ist ja noch genügend Zeit. Ist wirklich genügend Zeit? Nein, für manche Dinge nicht. Manche Dinge erledigst du lieber sofort.
Der Blick zurück
Wenn ich durch Büttgen laufe, muss ich gelegentlich an unsere damalige Vermieterin denken. Von November 1998 bis August 2005 haben wir bei ihr zur Miete gewohnt und uns gut verstanden. “Es ist schwierig, gute Mieter zu finden”, hat sie immer wieder gesagt. Und ich habe erwidert, dass es genauso schwierig sei, gute Vermieter zu finden.
Auch nachdem wir von Büttgen nach Kleinenbroich gezogen sind, haben wir lose den Kontakt gehalten und ihr zu Weihnachten Fotos der Kinder gesendet. Vor drei Jahren war ich zuletzt mit Luke am Rosenmontag bei ihr zu Hause und wir haben über dies und das geplaudert. Dann haben wir ein paar Monate später von einer ehemaligen Nachbarin erfahren, dass unsere Vermieterin ins Altenheim im Ort gezogen ist.
Lass´ das Aufschieben sein – kümmere dich!
Seit zwei Jahren wollten wir sie dort im Altenheim besuchen. Und jedes Mal haben wir es vergessen oder aufgeschoben.
Aus einem Geistesblitz heraus habe ich Ende des vergangenen Jahres ihren Namen gegooglet und ihre Todesanzeige aus dem vergangenen Monat entdeckt. Unsere Vermieterin ist am 14. November gestorben. Sie wurde 91 Jahre alt.
Meine Lehre: schiebt nichts auf, was ihr euch vorgenommen habt.
Tut es!